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ARD-faktenfinder Faktenchecks zur Corona-Pandemie

Stand: 19.04.2021 15:07 Uhr

Die Corona-Pandemie wird von Gerüchten, Halbwahrheiten und glatten Lügen begleitet. Derzeit werden besonders viele Falschmeldungen über Impfungen verbreitet - um Menschen zu verunsichern.

Die Corona-Pandemie wird von Gerüchten, Halbwahrheiten und glatten Lügen begleitet. Derzeit werden besonders viele Falschmeldungen über Impfungen verbreitet - um Menschen zu verunsichern.

Wie soll man Menschen gegenübertreten, die glauben, Menschen ersticken durch Stoffmasken? Die behaupten, die gesamte Corona-Pandemie sei nur eine große Inszenierung "der Mächtigen"? Was kann man tun, wenn Menschen aus dem eigenen Umfeld plötzlich solche Thesen verbreiten?

Insbesondere in der Corona-Zeit teilen viele Menschen Behauptungen, die sich nur schwer nachprüfen lassen. So wie die Behauptung des Arztes Bodo Schiffmann, dessen Äußerungen über Messenger-Dienste und soziale Netzwerke verbreitet werden. Schiffmann behauptete, dass "Kinder sterben, weil sie Masken tragen gegen eine Erkrankung, die es nicht gibt. Werdet endlich wach!" Und fragt: "Was muss noch passieren bitte? Drei Kinder reichen euch nicht? Drei Kinder in einer Woche?!"

Wenn Menschen plötzlich an Verschwörungen glauben, können Diskussionen auch unter Freunden schnell eskalieren. Im faktenfinder-Podcast rät die Publizistin Ingrid Brodnig daher, auf das mächtige Instrument der Fragen zu setzen.

tagesschau faktenfinder-Podcast, 15.04.2021 13:00 Uhr

Es kommt vor, dass die gemeldete Sieben-Tage-Inzidenz sinkt, obwohl die Zahl der Neuinfektionen an dem Tag gestiegen ist. Der Effekt lässt sich mathematisch erklären - und ist auch gewollt.

Der Bund will nächtliche Ausgangssperren ab einer Inzidenz von 100 vorschreiben. Eine Analyse von Mobilitätsdaten kommt zu dem Schluss, dass der Anteil der Mobilität in dieser Zeit relativ gering sei.

In mehreren Städten sind erneut Flugblätter von Corona-Leugnern verteilt worden. Bereits Anfang des Jahren waren solche Flyer aufgetaucht. Darin fanden sich veraltete, irreführende oder sogar gefährliche Behauptungen über Covid-19.

Die Inzidenz auf Mallorca bleibt niedrig. Dabei liegen weder Hinweise auf geschönte Zahlen vor noch Belege für die Ausbreitung der brasilianischen Mutante. Unter anderem SPD-Politiker Lauterbach hatte schwere Vorwürfe erhoben.

Die Geschwindigkeit beim Impfen sorgt für viel Streit. Die CDU/CSU-Fraktion wies Kritik in einem Tweet aber zurück - und veröffentlichte dazu eine Grafik, die Deutschland zum Impfweltmeister machte. Mittlerweile ist der Tweet wieder gelöscht.

Der Impfstoff Sputnik V soll zum Exportschlager werden, doch derzeit ist das Vakzin auch in Russland noch knapp. Mit einem einfachen Zahlentrick soll das offenbar kaschiert werden.

Von einem "Impfbasar" in der EU hat Österreichs Kanzler Kurz gesprochen. Die Impfstoffe gegen Covid-19 würden ungleich verteilt. Problem ist jedoch, dass nicht alle EU-Staaten ihre Kontingente abrufen.

Das RKI warnt, dass auf Intensivstationen jetzt mehr jüngere Menschen mit einer Corona-Infektion liegen. Doch zuverlässige Daten dazu gibt es nicht. Die Politik ist auf Vermutungen angewiesen.

Auch an diesem Wochenende rufen "Querdenker" zu Protesten auf. Besonders im Fokus steht auch die Polizei, denn nach einer Demonstration in Kassel wird ihr vorgeworfen, bei vielen Verstößen wegzuschauen.

Der Effekt von Ausgangssperren auf das Infektionsgeschehen ist stark umstritten. Kritiker meinen, die Maßnahme sei unverhältnismäßig oder sogar kontraproduktiv.

Steigende Inzidenz, höhere Positivrate und eine Mutation, die sich schnell ausbreitet: Alle Daten weisen auf eine dritte Corona-Welle hin. Entsprechende Simulationen scheinen nun Realität zu werden.

Der Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz werde durch eine höhere Zahl von Tests verursacht - das wird derzeit wieder behauptet. Tatsächlich sind mehrere weitere Faktoren relevant.

Sachsen-Anhalts Regierungschef Haseloff fordert eine Diskussion über die Impfpflicht - mit Verweis auf seine DDR-Vergangenheit. Die DDR ging beim Impfen einen anderen Weg als die Bundesrepublik. Der Streit darüber ist aber noch viel älter.

In 50 Staaten darf der russische Impfstoff Sputnik V bereits verimpft werden. Auch in Europa ist die Zulassung beantragt, allerdings scheinen viele Menschen Vorurteile zu haben. Zu Recht?

Immer wieder wird behauptet, in Deutschland werde Impfstoff lieber weggeschmissen, anstatt diesen im Zweifelsfall an noch nicht Berechtigte zu verimpfen. Doch Belege dafür fehlen.

Wie es Kindern und Jugendlichen während der Pandemie geht, wird kontrovers diskutiert. Doch die Forschungsergebnisse sind eindeutig: Ihre Lebensqualität ist gemindert - vor allem ärmeren Kindern geht es immer schlechter.

Eine fragwürdige Einstufung, irreführende Medienberichte, Skepsis in der Bevölkerung, Probleme bei der Verteilung: Hunderttausende Impfdosen von AstraZeneca sind noch ungenutzt. Es sei "irgendwie nicht so gut gelaufen", meint der Chef der Impfkommission.

Inmitten der Frustration über den langsamen Impffortschritt in Deutschland sorgte ein Medienbericht für Aufregung: Die Lufthansa wolle "Impfflüge" nach Moskau anbieten. Was ist dran?

In der Anthroposophen-Szene wird immer wieder behauptet, dass ein gesundes Immunsystem vor einer Covid-19-Erkrankung schütze. Solche Behauptungen sind jedoch nicht belegt.

Ist die Corona-Pandemie Folge eines Laborunfalls im chinesischen Wuhan? Ein Hamburger Physiker behauptet dies in einer Dokumentation, die für harsche Kritik sorgt.

Deutschland liege bei der Impfquote international auf dem letzten Platz: Diesen Eindruck vermittelt eine Grafik, die unter anderem SPD-Politikerin Schwesig geteilt hat. Tatsächlich läuft die Impfkampagne zwar weit schleppender an als erhofft, doch sind die EU und Deutschland global gesehen weit vorne.

Laut Paul-Ehrlich-Institut sind in Deutschland bislang 113 Menschen nach einer Corona-Impfung verstorben. Nach Panorama-Recherchen gibt es aber nicht einen einzigen belegten Fall, in dem die Impfung zum Tod führte.

Auch die Behauptung, im US-Meldesystem für unerwünschte Arzneimittelwirkungen von Impfstoffen seien mehr als 600 Todesfälle durch Sars-Cov2-Impfstoffe gemeldet, ist falsch: Die dort aufgeführten Statistiken sagen nichts über die Todesursache aus.

11.02.2021 • 09:28 Uhr

Feindbild Söder

Bislang war Kanzlerin Merkel ein zentrales Feindbild von Corona-Leugnern und Rechtsradikalen. Doch zunehmend rückt CSU-Chef Söder in den Fokus. Hetze und Drohungen erinnern dabei an bekannte Muster.

Bundesweit soll ein weiteres Flugblatt zur Corona-Pandemie verteilt werden. Darin finden sich veraltete, irreführende oder sogar gefährliche Behauptungen über Covid-19.

Eine irische Wissenschaftlerin behauptet, Impfungen gegen das Sars-CoV-2-Virus könnten einen tödlichen Zytokinsturm auslösen. Beweise dafür gibt es nicht - vielmehr scheint das Gegenteil der Fall zu sein.

Ein Pharmakonzern soll die Impfstoffentwicklung gegen das Coronavirus eingestellt haben, weil es besser wäre, infiziert zu werden und sein Immunsystem arbeiten zu lassen. Aber diese Behauptung stimmt nicht.

Die mittel- und langfristigen Folgen von Covid-19-Erkrankungen lassen sich noch nicht abschließend beurteilen. Erste Erkenntnisse weisen jedoch darauf hin, dass auch viele vermeintlich Genesene noch lange damit zu kämpfen haben.

Die Meldung, dass Norwegen den Tod von geimpften Personen untersucht, hat für viel Aufsehen gesorgt. Viele Menschen fühlen sich offenbar verunsichert, Scharfmacher instrumentalisieren den Fall. Ein Ex-DDR-Spion schreibt im russischen Staatsfunk von einem "Impfmassaker".

In mehreren Bundesländern gelten bereits Ausgangssperren, auch bundesweite Regelungen wurden vorgeschlagen. Doch wissenschaftliche Belege für einen relevanten Effekt fehlen. Damit stellt sich auch die Frage nach der Verhältnismäßigkeit dieser massiven Grundrechtseinschränkung.

Der Auftakt der Corona-Impfungen wird von einer Welle an Desinformation begleitet. Im Netz verbreiten Impfgegner falsche Fotos und Gerüchte über angebliche Spätfolgen. Viele Menschen lassen sich dadurch offenbar verunsichern.

Corona hat 2020 das Leben dominiert und eine neue Dimension der Desinformation ausgelöst. Als das Virus noch nicht in Europa wütete, kursierten Behauptungen, die Gefahr werde verharmlost. Dann setzte sich die Erzählung vom "großen Schwindel" durch.

15.12.2020 • 08:32 Uhr

Wie ansteckend sind die Kleinsten?

Erstmals seit dem Ende des Lockdowns im Frühjahr sind auch Kitas und Schulen wieder von verschärften Maßnahmen betroffen. Dabei geht die Wissenschaft weiter der Frage nach, wie infektiös Kinder eigentlich sind.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen hat einen Höchststand erreicht, obwohl die Zahl der Testungen sinkt. Das RKI geht aber nicht von einer wachsenden Dunkelziffer aus, schätzt den Faktor dafür auf vier bis sechs.

Krude Thesen, laut denen es angeblich keine zweite Corona-Welle gibt und eine mediale Bühne für "Corona-Skeptiker": Der russische Staatssender RT DE schürt in der Pandemie offenkundig gezielt Verunsicherung.

Immer mehr junge Menschen in Deutschland sind im Netz laut einer Umfrage zunehmend mit Falschnachrichten konfrontiert. Eine große Mehrheit wünscht sich demnach, dass das Thema verpflichtender Inhalt in der Schule sein sollte.

07.12.2020 • 11:52 Uhr

Werden Kinder seltener getestet?

Bei der Diskussion über die Rolle von Schulkindern bei der Verbreitung des Coronavirus heißt es oft, diese würden seltener getestet. RKI-Zahlen belegen dies. Eine andere Altersgruppe ist ebenfalls unterrepräsentiert.

04.12.2020 • 13:19 Uhr

Viele Falschmeldungen zu Impfungen

In Rekordzeit sind gleich mehrere Impfstoffe gegen das Sars-Cov2-Virus entwickelt worden. Noch schneller verbreiteten sich die Bedenken und Gerüchte dazu. Viele sind falsch oder lassen sich nicht belegen.

17.11.2020 • 16:07 Uhr

Kampagne mit Nazi-Vergleich

Der jüngste Entwurf zum Infektionsschutzgesetz ist umstritten, die Opposition kritisiert das Vorhaben deutlich. Doch auch die Kritiker halten gar nichts von einer Kampagne, die mit einem Nazi-Vergleich daherkommt.

Entspannt sich die Lage in Deutschland? Darauf deuten auf den ersten Blick die Zahlen über Neuinfektionen hin. Doch ein zweiter Blick zeigt, dass es sich um eine trügerische Hoffnung handeln könnte.

17.11.2020 • 16:07 Uhr

Wie ist die Lage in Europa

Europa hat sich zu einem Hotsport der Corona-Pandemie entwickelt. Die Zahl der Todesopfer steigt. Aber es gibt einige Hoffnungsschimmer.

13.11.2020 • 10:25 Uhr

Die Tücken der Corona-Warn-App

18 Risiko-Begegnungen im Homeoffice - wie kann das sein? Was muss ich bei einer roten Meldung machen? Habe ich Anspruch auf einen kostenlosen Test? Welche Updates sind geplant?

Gesundheitsminister Spahn sieht Anzeichen für eine positive Veränderung der Corona-Infektionslage. Tatsächlich schwächt sich das Wachstum bei den Neuinfektionen ab. Doch die Zahl der Toten steigt.

Der R-Wert gilt im Kampf gegen die Pandemie als entscheidend. In der vergangenen Woche lag die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf Rekordniveau - laut RKI lag die Kennzahl dennoch oft unter 1. Wie kann das sein?

Zwischen Pizza-Flyern und Gemeindeblättchen: Für viel Ärger hat in den vergangenen Wochen ein Flugblatt gesorgt, das viele Baden-Württemberger in ihren Briefkästen gefunden haben. Darauf wurde vor den Corona-Maßnahmen gewarnt.

Während die Corona-Infektionen in Europa rapide ansteigen, sieht es in Teilen Asiens völlig anders aus - und das, obwohl es die am dichtesten besiedelte Region der Welt ist. Was wird dort anders gemacht?

In allen Bundesländern gibt es Vorschriften zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen. Jedoch nur sechs von ihnen geben genauer vor, wie diese beschaffen sein müssen - was Raum zum Unterlaufen der Maßnahmen lässt.

Die meisten Corona-Ausbrüche gebe es zu Hause oder im privaten Umfeld, meldet das RKI. Doch die Datenbasis dafür ist dünn. Denn die meisten Infektionsquellen lassen sich gar nicht mehr ermitteln.

Die Aussagen zu den Infektionsquellen beziehen sich zudem lediglich auf Ausbrüche - also mindestens zwei Infektionen, die in einem Zusammenhang stehen sollen. Doch lediglich etwa ein Viertel der insgesamt gemeldeten Fälle habe überhaupt einem Ausbruch zugeordnet werden können, schreibt das RKI in seinem Lagebericht.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll es in Deutschland einen sogenannten "Lockdown light" geben. Führende Virologen sehen die Maßnahmen kritisch. Tatsächlich fehlen Erfahrungswerte - und auch die Rolle der Schule ist umstritten.

Im Netz haben Nutzerinnen und Nutzer einen Zusammenhang zwischen der Grippe-Impfung und der Corona-Infektion von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn konstruiert. Einige spekulieren, Spahns Immunsystem sei durch die Impfung geschwächt, daher habe er sich nun mit Corona infiziert; andere glauben, Corona-Tests fielen positiv auf, da diese auf Grippeviren reagierten. Daher gebe es auch so viele Corona-Neuinfektionen, so eine Behauptung.

Tatsächlich gibt es weder Hinweise, dass Menschen durch eine Grippe-Impfung empfänglicher werden für eine Corona-Infektion, noch reagieren PCR-Tests bei korrekter Anwenung auf Influenzaviren. Die steigende Zahl der Corona-Neuinfektionen hat also nichts mit der Grippe-Impfung, die insbesondere für Risikopatienten dringend empfohlen wird, zu tun.

Die Landesregierung von Baden-Württemberg warnt auf Twitter vor Falschmeldungen, in denen es heißt, in dem Bundesland sei die Maskenpflicht an Schulen aufgehoben worden. In sozialen Netzwerken und Videos wird von sogenannten "Corona-Kritikern" behauptet, es gebe gar keine hohe Zahl von Neuinfektionen - und damit sei die Maskenpflicht an Schulen hinfällig. Die Landesregierung verweist hingegen auf die jüngste Anpassung der Corona-Verordnung, wonach in Schulen ab Klassenstufe fünf eine Maskenpflicht auch im Unterricht gilt.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt, ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Fällen eine Maskenpflicht im Unterricht, ab dem Grenzwert von 50 sollten die Klassen aufgeteilt werden, damit der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt werden kann. Die meisten Bundesländer setzen diese Empfehlungen aber nicht um, sondern haben eigene Stufenpläne entwickelt.

International fordern mehrere Wissenschaftler die Aufhebung der meisten Corona-Maßnahmen. Ihre Alternativvorschläge sind nicht neu - bergen aber Gefahren für die Risikogruppen, die sie schützen sollen.

16.10.2020 • 08:31 Uhr

Lockdown oder Shutdown?

Die Politik warnt vor einem zweiten Lockdown - aber hatte es im Frühjahr einen solchen in Deutschland eigentlich gegeben? Eine eindeutige Definition existiert nicht, aber es hatte drastische Maßnahmen und regional auch Ausgangsbeschränkungen gegeben.

Wusste man in Bayern bereits 2019 von der anstehenden Corona-Pandemie - und stellte dafür Gelder bereit? Das wird in den sozialen Medien behauptet. Der angebliche Beweis: Der Artikel 2a im Gesetz über die Feststellung des Haushaltsplans des Freistaates Bayern für die Haushaltsjahre 2019 und 2020" mit dem Zeitstempel 24.09.2019. Dieser bezieht sich jedoch nicht auf den zitierten Text zum "Sonderfonds Corona-Pandemie", sondern auf das gesamte Haushaltsgesetz, das an dem Tag beschlossen worden war. Der Artikel 2a wurde im Rahmen des am 19. März 2020 genehmigten Nachtragshaushaltes eingefügt, der das Gesetz zur Finanzierung der Corona-Maßnahmen ergänzte und änderte.

01.10.2020 • 14:19 Uhr

Polizei warnt vor Fake News

Die Polizei Unterfranken warnt vor neuen Gerüchten, wonach Kinder durch das Tragen von Alltagsmasken gestorben seien. So verbreiten sogenannte "Corona-Kritiker" die Behauptung, in Schweinfurt sei ein Mädchen deswegen verstorben. Die Polizei bezeichnet diese Gerüchte als Fake News und warnt davor, diese zu teilen.

Zuvor hatte der Arzt Bodo Schiffmann in einem Video behauptet, zwei 13-jährige Mädchen seien wegen der Masken gestorben. Wissenschaftler und Fachverbände halten einen Zusammenhang für sehr unwahrscheinlich. Zudem liegen keine Belege für die Berichte vor.

Weltweit werden bereits 40 mögliche Mittel an Menschen getestet. Experten schätzen, dass sogar mehrere von diesen neuen Impfstoffen Menschen vor einer Erkrankung schützen können. Man wisse aber noch nicht, "ob die Wirksamkeit bei zehn, 20 Prozent liegen wird oder bei 80, 90 Prozent" - also, bei wie vielen Menschen die Impfung zu einem Schutz führt.

Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen den Coronavirus könnte bis zu einer halben Million Haien das Leben kosten - das behauptet eine Tierschutzorganisation. Seriös belegen lässt sich das jedoch nicht.

Sie habe auf einer Kneipentour mutmaßlich viele Menschen mit Corona infiziert, die US-Bürgerin müsse hart bestraft werden, hieß es. Vorwürfe und Forderungen waren drastisch - doch die Belege dafür dünn.

16.09.2020 • 08:36 Uhr

Faktencheck zu Lauterbach-Tweets

Als mehrfach promovierter Arzt und Gesundheitsökonom ist der langjährige SPD-Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach ein ausgewiesener Fachmann für Epidemiologie und Prävention. Daher hat sein Wort in der Pandemie ein besonderes Gewicht.

Lauterbach äußert sich nicht nur in Talkshows und anderen medialen Formaten, er twittert auch zum Thema - oft mehrfach täglich. Meist postet er dabei neue Studien oder Zeitungsartikel - versehen mit einer kurzen Zusammenfassung der Ergebnisse und seiner Interpretation. Die meisten Tweets sind fundiert und nicht zu beanstanden, doch einige sind ungenau oder lassen bestimmte Aspekte unter den Tisch fallen.

Die grafische Darstellung zeigt eine Nulllinie: Seit der 31. Kalenderwoche, also Ende Juli, ist keine einzige Infektion mit SARS-Cov-2-Viren festgestellt worden, so steht es im Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut. In den offiziellen Statistiken finden sich in dem Zeitraum jedoch sogar steigende Zahlen. In den sozialen Medien wird dies als Beweis dafür gesehen, dass die Zahlen manipuliert werden.

Im Text des Berichts heißt es sogar, dass seit der 16. Kalenderwoche, also seit Mitte April keine SARS-CoV-2 festgestellt worden. Widersprechen sich hier die RKI-Wissenschaftler gegenseitig? Das ist nicht der Fall: Die Auswertungen der Arbeitsgemeinschaft Influenza basieren auf den Proben von rund 100 Arztpraxen, die sich an einem Forschungsprogramm zur Überwachung akuter Atemwegserkrankungen beteiligen.

US-Präsident Donald Trump soll das Coronavirus zu Jahresbeginn bewusst heruntergespielt haben, um eine Panik zu verhindern. Das berichten der Sender CNN und die Zeitung "Washington Post". Die Medien berufen sich auf Aufnahmen von Interviews. Den Äußerungen zufolge waren Trump die Ansteckungsgefahren durch das Virus bewusst. Trumps Corona-Politik ist höchst umstritten, denn in den USA sind bislang mehr als 190.000 Menschen gestorben, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Der US-Präsident sorgt seit Monaten mit seinen Beiträgen in sozialen Medien und Aussagen in Pressekonferenzen oder Interviews immer wieder für Irritationen.

Facebook bleibt ein Hotspot für Falschmeldungen: Von April bis Juni hat das Unternehmen "Falschmeldung-Warnungen" zu rund 98 Millionen Beiträgen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie angezeigt. Wie viele Hinweise es im deutschsprachigen Raum gab, könne man nicht nennen, teilte Facebook auf Anfrage des ARD-faktenfinder mit.

Zudem gab das Unternehmen auf Nachfrage die Auskunft, von April bis Juni 2020 seien mehr als sieben Millionen Beiträge auf Facebook und Instagram in Zusammenhang mit dem Coronavirus gelöscht worden, die gesundheitliche Schäden hätten verursachen können.

Viele Falschmeldungen stehen aber weiterhin auf Facebook - ohne jeglichen Hinweis, auch wenn diese bereits von den Faktencheck-Partnern widerlegt und markiert wurden.

10.09.2020 • 05:43 Uhr

Trump und das Corona-Fiasko

In den USA sind bislang mehr als 190.000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Studien kommen zu dem Schluss, dass die zögerlichen Maßnahmen gegen die Ausbreitung für viele Todesopfer mitverantwortlich sei. US-Präsident Donald Trump hatte die Gefahr immer wieder relativiert. Davon will er im Wahlkampf nichts mehr hören. Auch eine Sprecherin des Weißen Hauses behauptet, Trump habe die Pandemie nie heruntergespielt. Faktenchecker meinen: Das ist glatt falsch - und präsentieren zahlreiche Aussagen des Präsidenten.

01.09.2020 • 08:28 Uhr

Falschmeldung über Todesfall

Mit Falschmeldungen werden weiter die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen angefacht: In Messenger-Diensten wird behauptet, eine Frau sei nach einem Polizeibericht gestorben. "Wir stehen kurz vor dem Krieg", heißt es in einer Nachricht, die von mehr als 15.000 Telegram-Nutzerinnen und Nutzern empfangen wurde. Auch in anderen Kanälen und in sozialen Medien verbreitete sich die gezielte Falschmeldung.

Auf Nachfrage von tagesschau.de verwies die Polizei auf eine Stellungnahme. Die 60-jährige Frau sei nach derzeitigem Erkenntnisstand am Sonntag kurz vor 13 Uhr von Einsatzkräften festgenommen worden. Sie habe sich an einer unerlaubten Versammlung beteiligt und sich trotz mehrfacher Aufforderung nicht entfernt. Sie soll einem Polizisten in den Bauch getreten haben und wollte offenbar einem anderen in den Arm beißen. Als sie sich am Boden liegend wehrte, schlug ein Polizist zwei Mal mit der Faust in ihren oberen Rückenbereich - das ist auf zwei Videos zu erkennen. Nach Angaben der Polizei wurde die Frau leicht verletzt. Sie habe jedoch auf angebotene ärztliche Behandlung verzichtet. Nach Feststellung ihrer Personalien sei sie vor Ort entlassen worden.

US-Präsident Trump hat auf Twitter Behauptungen verbreitet, wonach die Zahl der Coronavirus-Todesfälle in den USA bei 9210 liegt. Diese Beiträge interpretieren offizielle Daten falsch. Bis zum 31. August berichtete die CDC, dass seit Beginn der Pandemie 182.622 Amerikaner gestorben sind. Einige Schätzungen beziffern die Zahl der Todesopfer sogar noch höher.

Zum "Sturm" auf den Reichstag kam es dann direkt nach einer Rede. Eine Frau, es soll sich um eine Heilpraktikerin handeln, stachelte auf einer Bühne direkt vor den Absperrungen am Bundestag die Atmosphäre weiter auf. "Wir schreiben heute hier Weltgeschichte", rief sie und behauptete, die Polizei sei übergelaufen, Trump in der Stadt. "Wir haben gewonnen", schrie sie in ihr Mikrofon, während Menschen vor der Bühne die Fäuste in den Himmel reckten und sich umarmten. "Wir brauchen Masse", alle müssten zeigen, dass sie da seien. Und nun werde man da - gemeint waren die Treppen zum Bundestag - hinaufgehen und sich "unser Haus" zurückholen.

Hat der Verfassungsschutz die Versuche von Rechtsextremen, die Proteste gegen Corona-Maßnahmen zu kapern, unterschätzt? Das legen Äußerungen von SPD-Generalsekretär Klingbeil nahe. Der Verfassungsschutz hatte im Vorfeld durchaus auf die rechtsextreme Mobilisierung hingewiesen - und auch auf die Versuche, die Proteste zu dominieren, was bislang allerdings nicht gelungen sei.

Erneut hat es gezielte Falschmeldungen zu den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen gegeben. So vermeldete ein Magazin, das Verfassungsgericht habe die Auflösung der Demonstration für rechtswidrig erklärt.

Außerdem kursierten erneut Fotos von der Love-Parade, die als angeblich aktuelle Aufnahmen die immense Größe der Demonstration beweisen sollten. In einzelnen Beiträgen war davon die Rede, es hätten Hunderttausende oder sogar Millionen Menschen in Berlin demonstriert.

Der Chef des saarländischen Verfassungsschutzes warnt vor Gefahren durch Verschwörungstheorien, insbesondere im Netz. Bei der Vorstellung des "Lageberichts Verfassungsschutz 2019" sagte Helmut Albert, solche Mythen könnten Motiv für eine neue Art Terrorismus werden.

Mit einem speziellen Beratungsangebot will die Evangelische Landeskirche in Württemberg Menschen helfen, deren Angehörige an