
Im Alter von 98 Jahren Bestseller-Autorin Barbara Noack gestorben
Barbara Noack war eine der erfolgreichsten Autorinnen der Unterhaltungsliteratur in Deutschland. Viele ihrer Bücher wurden verfilmt. Nun ist sie im Alter von 98 Jahren gestorben.
Die Bestseller-Autorin Barbara Noack ("Der Bastian") ist tot. Das teilte ihr Verlag Langen Müller der Nachrichtenagentur dpa mit. Demnach starb sie bereits gestern in München im Alter von 98 Jahren.
Noack war von den 1950er-Jahren an mit Unterhaltungsliteratur sehr erfolgreich und lieferte auch Stoffe für TV-Hits wie "Der Bastian" (1973) mit Horst Janson, Lina Carstens und Karin Anselm. Die ZDF-Serie traf das Lebensgefühl der 1970er-Jahre. Schon ihr zweiter Roman "Die Zürcher Verlobung" war 1957 von Helmut Käutner mit Liselotte Pulver, Paul Hubschmid und Bernhard Wicki verfilmt worden. Auch zwei "Traumschiff"-Folgen trugen ihre Handschrift.
Dabei sei ihre Unterhaltungsliteratur am Anfang ihrer Karriere nicht gut angekommen, erinnerte sich Noack einmal in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Das erste Manuskript, das sie einem Verlag geschickt habe, sei "wie ein Bumerang" zurückgekommen. Ihre Figuren und Geschichten seien wohl nicht ernst und tragisch genug gewesen.
Ein Erfolg nach dem anderen
"Heiter ist in Deutschland ja immer etwas verpönt", sagte Noack einmal selbstironisch im dpa-Interview. Das hielt sie nicht davon ab, mit heiteren Romanen einen Erfolg nach dem anderen zu landen.
Ihren Sinn für die leichten, lockeren Geschichten habe sie als junges Mädchen entwickelt - und zwar ausgerechnet während ihrer schwersten Zeit während des Zweiten Weltkrieges in ihrer Heimatstadt Berlin. Als Elfjährige schrieb sie ihre erste Geschichte, auch um von den schrecklichen Erlebnissen um sie herum wegzukommen.
Ihre Erinnerungen an diese Zeit verarbeitete Noack dann Anfang der 1980er Jahre in "Eine Handvoll Glück" und "Ein Stück vom Leben".
In den 1990er Jahren hörte Noack weitgehend auf zu schreiben:
Ich habe mich selber in den Ruhestand versetzt. Ich habe geahnt, dass meine Schreibmaschinen irgendwann kaputt gehen und dass ich mit Computern im Clinch liegen würde. Ich habe auch zu viel geraucht dabei. Ich brauchte immer ein Aufputschmittel. Ich hatte ja keine Lust immer an den Schreibtisch, ich musste ja.
Lange am Starnberger See gelebt
Diese "Quälerei" habe sie nicht mehr gewollt. Viele Jahre lang hatte Noack, Mutter eines Sohnes, am Starnberger See in Oberbayern gelebt. Ihre letzten Jahre habe sie aber in einem Heim in München verbracht, teilte ein Verlagssprecher mit.
"Sie war eine Autorin besonderer Güte und Freundschaft. Barbara Noack bleibt unvergessen", sagte ihr Verleger Michael Fleissner.