Helfer der internationalen Organisation ISAR im türkischen Erdbebengebiet | REUTERS
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Erdbeben in Türkei und Syrien ++ Rettungskräfte aus 36 Ländern im Einsatz ++

Stand: 08.02.2023 01:20 Uhr

Laut dem türkischen Außenminister Cavasoglu sind Rettungskräfte aus 36 Ländern im Einsatz. Kanzler Scholz hat dem türkischen Präsidenten Erdogan weitere umfassende Hilfe versprochen. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.

7.2.2023 • 21:46 Uhr

Türkischer Außenminister: Rettungskräfte aus 36 Ländern ım Einsatz

Nach Worten des türkischen Außenministers Mevlut Cavusoglu sind im Katastrophengebiet bereits Retter aus 36 Ländern im Einsatz. Für Betroffene in den Erdbebengebieten stehen laut dem Minister 50.000 Betten in drei Provinzen zur Verfügung, wie die regierungsnahe Nachrichtenagentur Demirören Haber Ajansi berichtete. Mehr als 3300 Such- und Rettungskräfte seien im Einsatz. Unterdessen kündigte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar an, Hauptquartiere und Garnisonen im Erdbebengebiet für Zivilisten zu öffnen.

7.2.2023 • 21:00 Uhr

Saudi-Arabien schickt Hilfe in Erdbebengebiete

Nach der Erdbebenkatastrophe in Syrien und der Türkei hat Saudi-Arabien Unterstützung angekündigt. Wie die saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete, will das Königreich Notunterkünfte und Lebensmittel bereitstellen sowie im Bereich Logistik und Gesundheit helfen. Auch das Golfemirat Katar versprach Hilfe für die Erdbebengebiete und will 10.000 mobile Unterkünfte zur Verfügung stellen, wie die staatliche katarische Nachrichtenagentur QNA am Montag berichtete.

Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und der Türkei hatten sich nach dem Mord an dem Journalisten und Regierungskritiker Jamal Khashoggi im Jahr 2018 drastisch verschlechtert. Der Journalist war im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden. US-Geheimdienste sehen den Kronprinzen Mohammed bin Salman als Drahtzieher. Im Juni 2022 besuchte er in einem Schritt Annäherung wieder die Türkei.

7.2.2023 • 20:46 Uhr

Hilfslieferungen an einzigem Grenzübergang nach Nordsyrien gestört

Angesichts gestörter Lieferungen von humanitärer Hilfe nach Nordsyrien haben die Vereinten Nationen eine Lösung angemahnt. "Dies ist eine Gelegenheit, die Politik beiseite zu lassen und sich auf das zu konzentrieren, was dringend benötigt wird, um Männern, Frauen und Kindern zu helfen, deren Leben durch eines der schwersten Erdbeben seit langem zerstört wurde, und wir hoffen, dass alle das im Hinterkopf behalten", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric.

Der Verkehr über den einzigen offenen Grenzübergang von der Türkei nach Syrien, Bab al-Hawa, sei wegen Schäden an einer Straße gestört. Die syrische Regierung und ihr Verbündeter Russland hatten in den vergangenen Jahren einen entsprechenden UN-Hilfsmechanismus mit mehreren Übergängen Schritt für Schritt verkleinert, bis nur noch Bab al-Hawa übrig blieb. Der Grund dafür ist, dass weite Teile auf der nordsyrischen Seite der Grenze in den Händen von Rebellen sind und Damaskus diese einhegen will.

7.2.2023 • 20:33 Uhr

Scholz sagt Erdogan weitere umfassende Hilfe zu

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Türkei nach dem verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion mit Tausenden Toten weitere Hilfe in Aussicht gestellt. Bei einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan habe der Kanzler "weiter umfassende Unterstützung zur Bewältigung dieses Unglücks" zugesagt, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.

Nach dem Beben am Montag hatte Innenministerin Nancy Faeser bereits angekündigt, das Technische Hilfswerk (THW) bereite die Lieferung von Notstromaggregaten, Zelten und Decken vor. In der Nacht zum Mittwoch wollte ein 50-köpfiges THW-Team im Auftrag der Bundesregierung in die Türkei fliegen.

Bei dem Gespräch am Nachmittag habe Scholz dem Präsidenten "sein tief empfundenes Beileid zum Tod zahlreicher Menschen" übermittelt. Erdogan habe die internationale Unterstützung gewürdigt.

7.2.2023 • 20:14 Uhr

Mehr als 7000 Tote in Türkei und Syrien

Die Zahl der Todesopfer bei den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien steigt immer weiter. Inzwischen liegt sie bei mehr als 7200 Menschen, die ums Leben gekommen sind. Der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca nannte am Abend die Zahl von 5434 Toten allein in der Türkei. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. In Syrien starben laut den Behörden sowie der Rettungsorganisation Weißhelme fast 1800 Menschen.

In der Türkei sind darüber hinaus mehr als 31.000 Menschen bei den Beben am Montag verletzt worden, wie der Minister weiter sagte. Noch immer werden zahlreiche Menschen in den Trümmern vermutet. Tausende Betroffene sind obdachlos geworden und harren bei teils eiskaltem und stürmischem Winterwetter aus.

7.2.2023 • 19:36 Uhr

Abu Dhabi will mit 100 Millionen Dollar helfen

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei Hilfszahlungen in Höhe von 100 Millionen Dollar (93 Millionen Euro) zugesagt. Präsident Scheich Mohammed bin Zajed al-Nahjan habe die Zahlungen für "die Betroffenen" angeordnet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM. Demnach sollen beide Länder jeweils 50 Millionen Dollar bekommen.

Die Emirate hatten Syrien bereits 13,6 Millionen Dollar an Hilfen zugesagt. Ob diese in den 50 Millionen Dollar enthalten sind, blieb zunächst unklar. Das ölreiche Land steht an der Spitze der regionalen Hilfsbemühungen. 

7.2.2023 • 19:24 Uhr

Reportage: Machtlos in der Ferne

Tausende Kilometer vom Erdbebengebiet entfernt bangen Angehörige in Deutschland um ihre Familien in der Türkei und in Syrien. Einige haben mittlerweile Gewissheit. Andere brechen auf, um zu helfen.

Eine Reportage von Philipp Wundersee:

7.2.2023 • 19:12 Uhr

"Unbeschreibliche Bilder" in der Stadt Adiyaman

ARD-Korrespondentin Katharina Willinger berichtet von einer katastrophalen Lage in der türkischen Stadt Adiyaman. "Die Bilder, die sich uns bieten, sind unbeschreiblich", sagt sie. In der Stadt sollen bereits 770 Menschen tot geborgen worden sein. "Die Anwohner sagen uns: Die Zahl wird wahrscheinlich weitaus höher sein."

Es sei eiskalt, die Temperaturen lägen unter null. "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendjemand noch die zweite Nacht in Folge in dieser Kälte unter den Trümmern lebend übersteht", so Willinger. Vor Ort fehle es vor allem an professionellen Rettungskräften. "Die Menschen hier sind total wütend. Sie kommen auf uns zu, wenn sie sehen, wir sind ausländische Presse und sagen: Wo ist der Staat?"

Das vollständige Gespräch aus der tagesschau sehen Sie hier:

7.2.2023 • 18:44 Uhr

Mehr als 6200 Tote in Syrien und der Türkei

Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist auf mehr als 6200 gestiegen. In der Türkei kamen bei der Katastrophe inzwischen mehr als 4500 Menschen ums Leben, wie die Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad meldete.

In Syrien starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme mehr als 1700 Menschen. Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien über 30.000 Menschen verletzt, wie die Nachrichtenagentur dpa meldete.

7.2.2023 • 18:07 Uhr

Ukraine schickt 87 Rettungskräfte in die Türkei

Die ukrainische Regierung schickt ein Team aus mehreren Dutzend Rettungskräften in die Türkei, um Überlebende der verheerenden Erdbeben zu versorgen. Die Regierung in Kiew kündigte auf ihrer Website an, insgesamt 87 Rettungskräfte, darunter zehn Personen als Flugpersonal, in die Türkei zu entsenden. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte per Telegram mit, er habe dem türkischen Präsidenten Erdogan sein Beileid für die Tragödie bekundet. "Ukrainische Spezialkräfte haben relevante Erfahrungen in der Überwindung von Naturkatastrophen und werden in den betroffenen Regionen baldmöglichst eintreffen", sagte er.

7.2.2023 • 17:31 Uhr

Zahl der Toten in Syrien und der Türkei steigt weiter

Bei den Erdbeben in der Türkei und Syrien sind bereits Tausende Menschen ums Leben gekommen - und es werden weiter mehr. Man habe bisher allein in der Türkei 3703 Tote gezählt, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Abend die Katastrophenschutzbehörde AFAD. Es gebe 22.286 Verletzte. In Syrien kamen Behörden und Rettungskräften zufolge bisher mindestens 1712 Menschen ums Leben.

Rettungskräfte tragen eine Frau aus einem eingestürzten Gebäude in Kahramanmaras (Türkei). | REUTERS

Die Rettungsarbeiten nach dem Erdbeben laufen in der Türkei - wie hier in Kahramanmaras- auf Hochtouren. Bild: REUTERS

7.2.2023 • 17:09 Uhr

Auch Palästinenser unter den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien

Unter den Todesopfern des verheerenden Erdbebens in der Türkei und Syrien sind nach Angaben der palästinensischen Autonomiebehörde auch 57 Palästinenser. 14 seien in der Türkei und 43 in Syrien umgekommen, teilte das palästinensische Außenministerium mit. Mehrere Palästinenser würden im Flüchtlingslager Al-Raml im Westen Syriens vermisst, in dem Gebäude eingestürzt seien.

7.2.2023 • 17:06 Uhr

Bischof Bätzing über Erdbeben: Alle Kräfte einsetzen

Der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich entsetzt über die hohe Zahl der Opfer und das Ausmaß der Zerstörungen in der Erdbebenregion in der Türkei und Syrien geäußert. "Wir wollen alle unsere Kräfte einsetzen, Gebet, persönliche Solidarität und viel konkrete Hilfe, um in dieser Krise zu helfen, den Trauernden und Verletzten beizustehen und zum Wiederaufbau beizutragen", sagte Bätzing laut einer Mitteilung des Bistums in Prag am Rande des kontinentalen Treffens zur Weltsynode. Er sprach von einer "schrecklichen Not" im Katastrophengebiet.

Das Bistum Limburg und der Diözesancaritasverband unterstützen die Betroffenen der Erdbebenkatastrophe den Angaben zufolge mit 50.000 Euro Soforthilfe.

7.2.2023 • 16:25 Uhr

Gedenken an Erdbeben-Opfer: NATO setzt Flaggen auf halbmast

In Gedenken an die Opfer des verheerenden Erdbebens in der Türkei sind am NATO-Hauptquartier in Brüssel alle Flaggen auf halbmast gesetzt worden. "Verbündete mobilisieren Unterstützung, um den Menschen in Not zu helfen", hieß es zu einem vom Bündnis veröffentlichten Foto von den Flaggen. Die Türkei hatte ihre NATO-Partner bereits am Montag um Unterstützung bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten gebeten.

Nach einer Aufstellung aus der Bündniszentrale braucht sie medizinische Nothilfeteams, notfallmedizinische Ausrüstung sowie Such- und Rettungsteams, die auch unter schweren Bedingungen arbeiten können. Konkret werden zudem drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser und Personal für deren Einrichtung genannt.

7.2.2023 • 15:52 Uhr

Deutsche Politiker dringen auf Erdbebenhilfe auch in Syrien

Angesichts der dramatischen Lage in den Erdbebengebieten dringen deutsche Politiker auf internationale Hilfe auch für die betroffenen Menschen in Syrien. Dort sei die Lage "noch um ein Vielfaches schlimmer" als in der Türkei, sagte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich rief Russland auf, für die Öffnung bislang geschlossener Grenzübergänge in der Konfliktregion zu sorgen. Mützenich äußerte sich ebenso wie die Fraktionschefs der übrigen Parteien entsetzt über die hohe Zahl der Toten und Verletzten in der Türkei und Syrien. "Es ist gut, dass die Bundesregierung und die EU-Kommission unmittelbar Hilfe angeboten hat."

Der SPD-Fraktionschef erwähnte auch Signale der Hilfsbereitschaft von Russland und der Ukraine. Wenn Russland aber helfen solle, dann solle es auch für die Öffnung der Grenzen zu den weitgehend abgeschnittenen Gebieten im Nordwesten Syriens sorgen, sagte er weiter.

"Wir sehen mit Sorge und Schrecken auf die Ergebnisse des Erdbebens", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Auch er wies dabei darauf hin, dass "Hilfen auf syrischer Seite viel schwieriger sind als auf türkischer Seite". Von der Bundesregierung verlangte er daher Auskunft darüber, ob es deswegen "politische Gespräche mit der syrischen Regierung" gebe.

7.2.2023 • 15:50 Uhr

Welthungerhilfe in Gaziantep: "Dann zittert alles"

Jesco Weickert arbeitet als Nothilfekoordinator für die Welthungerhilfe im türkischen Gaziantep. Die Hilfsorganisation ist seit mehreren Jahren in der Region tätig. Im tagesschau.de-Interview schildert Weickert seine Eindrücke und erklärt, was die Organisation unter welchen Umständen zu leisten versucht.

7.2.2023 • 15:18 Uhr

THW rechnet mit schwierigem Einsatz

Das Technische Hilfswerk (THW) rechnet angesichts des Ausmaßes der Zerstörungen und der Nachbebengefahr mit einem schwierigen und möglicherweise auch längeren Einsatz im Erdbebengebiet der Türkei. Das sagte THW-Präsident Gerd Friedsam unmittelbar vor dem Abflug eines 50-köpfiges Teams, das auf die Ortung und Rettung von verschütteten Menschen spezialisiert ist. Nach den Erfahrungen aus früheren Auslandseinsätzen bei anderen schweren Erdbeben weltweit gehe er davon aus, dass "wir noch zig Helferinnen und Helfer dorthin entsenden werden", sagte Friedsam Nachrichtenagentur dpa am Flughafen Köln/Bonn.

Das Team reist den Angaben des THW zufolge im Auftrag der Bundesregierung und auf Ersuchen des Auswärtigen Amtes in das Erdbebengebiet der Türkei.

7.2.2023 • 15:02 Uhr

"Die Menschen rufen nach Hilfe vom Staat"

ARD-Korrespondentin Katharina Willinger berichtet aus Kâhta in der Provinz Adiyaman in Südostanatolien. Die Menschen dort beklagten fehlende Hilfe vom Staat. Bei Temperaturen um dem Gefrierpunkt versuchten Menschen mit bloßen Händen oder eigenen Werkzeugen, Verschüttete aus den Trümmern zu ziehen. Bergarbeiter seien gekommen und würden dabei helfen. Der staatliche Katastrophenschutz sei nicht gekommen, habe kein Gerät und keine Helfer geschickt, sagten die Menschen vor Ort. Deren Wut sei sehr groß.

7.2.2023 • 14:40 Uhr

Türkische Gemeinde wirbt um Partnerschaften

Die Türkische Gemeinde in Deutschland regt eine Wiederbelebung des Patenschaftsprogramms von 1999 an. Dieses war den Angaben zufolge nach dem Erdbeben im August desselben Jahres im Nordwesten der Türkei ins Leben gerufen worden: "Damals haben Menschen aus Deutschland eine Patenschaft mit einer Person aus der Türkei aufgenommen und ihr beispielsweise monatlich Geld geschickt", sagte Pressesprecher Kaan Bagcı. Bagci verwies überdies auf bestehende Verbindungen zwischen deutschen und türkischen Städten: "Diese Partnerschaften sollten genutzt werden." Das Land brauche "unbedingt langfristige Aufbauhilfe".

Die Türkische Gemeinde in Deutschland erreichten derzeit viele Anfragen, etwa zum Verbleib von Verwandten in der betroffenen Erdbebenregion und zu Hilfsmöglichkeiten. "Wir haben auch schon gehört, dass viele Flugzeuge ausgebucht sind, weil viele Menschen jetzt spontan in die Türkei möchten, um zu helfen und ihre Verwandten und Freunde in Sicherheit zu bringen." Davon werde allerdings abgeraten, hieß es mit Blick auf die Lage vor Ort.

7.2.2023 • 14:17 Uhr

Geophysikerin Krawczyk zur schwierigen Vorhersage von Erdbeben

Im Süden der Türkei bewegen sich die Anatolische und die Arabische Platte horizontal aneinander vorbei. Fast 900 Jahre war es dort aber ruhig. Wie es jetzt zu dem starken Beben kam und warum Erdbeben so schwierig vorherzusagen sind, erklärt die Geophysiker Charlotte Krawczyk vom Potsdamer Geoforschungsinstitut im Interview mit tagesschau.de.

7.2.2023 • 14:11 Uhr

UN-Teams in der Türkei gelandet

Die Vereinten Nationen haben Katastrophenerkundungs- und Koordinierungsteams in die Erdbebenregion in der Türkei entsandt. Die ersten Mitarbeiter seien in der südtürkischen Stadt Adana gelandet und reisten noch am Dienstag nach Gaziantep nahe den Epizentren des Bebens, teilte ein Sprecher des UN-Koordinierungsbüros für humanitäre Hilfe (OCHA) in Genf mit. Die Gruppen sollten die Rettungseinsätze unter türkischer Leitung unterstützen. In Ankara arbeite ein eigenes Verbindungsteam mit den Katastrophenschutzbehörden.

Laut OCHA sind unterdessen zwölf internationale Such- und Bergungsteams mit insgesamt 1400 Helfern und 45 Suchhunden im Katastrophengebiet eingetroffen. Weitere 27 würden Dienstag und Mittwoch erwartet.

7.2.2023 • 13:46 Uhr

UNICEF befürchtet mehrere Tausend tote Kinder

Das UN-Kinderhilfswerks UNICEF befürchtet, dass bei den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien mehrere Tausend Kinder getötet worden sein könnten. Es gebe zwar noch keinen genauen Überblick, aber davon müsse man leider angesichts der Gesamtzahl der Opfer ausgehen, sagte ein UNICEF-Sprecher in Genf.

7.2.2023 • 13:37 Uhr

Syrien fordert Ende westlicher Sanktionen

Syrien hat die USA und die EU angesichts des verheerenden Erdbebens zur Aufhebung von Sanktionen aufgerufen. Sein Land brauche jetzt dringend Hilfe, sagte der Leiter des Syrisch-Arabischen Roten Halbmonds, Chalid Hbubati. "Ich fordere die Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien. Das ist das Wichtigste für uns", sagte er. Für Rettungseinsätze würden Baumaschinen gebraucht.

Die Sanktionen gelten seit 2011, als der syrische Präsident Baschar al-Assad gewaltsam gegen Proteste vorging, was zum bis heute anhaltenden Bürgerkrieg führte.

7.2.2023 • 13:34 Uhr

EU: Suche über Satellitensystem

Die Europäische Union unterstützt laut EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni die Rettungsarbeiten auch per Satellit. Bislang hätten zudem 14 europäische Mitgliedsstaaten ihre Such- und Rettungsteams geschickt, sagte Gentiloni auf einer Online-Veranstaltung mehrerer deutscher Zeitungen und Zeitschriften. "Aber das geht natürlich weiter. Wir arbeiten auch über den Copernicus-Satelliten, um die Suche und Rettung von Menschen zu unterstützen."

7.2.2023 • 13:13 Uhr

Notstand in Türkei ausgerufen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Notstand ausgerufen. Er gelte für drei Monate in zehn von den schweren Erdstößen betroffenen Städten. Zugleich kündigte Erdogan an, Hotels in der Touristenregion Antalya am Mittelmeer für Opfer der Beben öffnen zu wollen.

7.2.2023 • 12:19 Uhr

UNESCO: Auch Welterbestätten betroffen

Bei den schweren Erdbeben sind nach Angaben der Welterbeorganisation UNESCO auch viele Denkmäler zerstört oder beschädigt worden. Die Organisation erstelle derzeit eine Übersicht über die Schäden, um diese Stätten schnell sichern und stabilisieren zu können, teilte die UNESCO in Paris mit. Der Sprecher von UNESCO Deutschland, Timm Nikolaus Schulze, sagte dem Evangelischen Pressedienst, die Situation sei noch unübersichtlich: "Wir müssen die Erkenntnisse der nächsten Tage abwarten."

Besorgt sei die UNESCO über die Situation der Altstadt von Aleppo, hieß es. Beträchtlicher Schaden sei dort an der Zitadelle festgestellt worden, der Westturm der alten Stadtmauer sei eingestürzt. In der Türkei seien an der Welterbestätte der Festung von Diyarbakir und der Hevsel-Gärten mehrere Gebäude zusammengebrochen. Archäologische Stätten wie Göbekli Tepe, Nemrut Dag und Arsantepe könnten ebenfalls betroffen sein.

Blick auf Trümmer in der Nähe der alten Zitadelle von Aleppo. | REUTERS

Erhebliche Schäden in Aleppo: Blick auf Trümmer in der Nähe der alten Zitadelle. Bild: REUTERS

7.2.2023 • 12:14 Uhr

Steinmeier: Leid übersteigt jede Vorstellung

Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Opfern und ihren Familien seine tiefe Anteilnahme ausgesprochen. "Dieses gewaltige Beben hat ein Ausmaß an Leid und Zerstörung gebracht, das jede Vorstellung übersteigt", sagte Steinmeier in Genf, wo er unter anderem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) besuchte.

"Wie groß der Schrecken, wie groß die Verzweiflung der Menschen in der Region ist, das können wir kaum ermessen", sagte Steinmeier weiter. "Ich wünsche auch allen Helfern sehr viel Kraft, die dort jetzt im Einsatz sind und im Einsatz sein werden - auch Ihnen beim IKRK."

7.2.2023 • 12:07 Uhr

Baerbock: Grenzen öffnen zwischen Syrien und Türkei

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Öffnung aller Grenzübergänge zwischen der Türkei und Syrien gefordert, um schnelle humanitäre Hilfe auch in Syrien zu ermöglichen. Derzeit gebe es nur einen offenen Grenzübergang, der bei dem Erdbeben aber auch beschädigt worden sei, sagte die Grünen-Politikerin. Im Nordwesten Syriens sei die Versorgung der Menschen ohnehin schon schwierig. "Deswegen sollten alle internationalen Akteure - Russland eingeschlossen - ihren Einfluss auf das syrische Regime nutzen, dass die humanitäre Hilfe für die Opfer dort auch ankommen kann", betonte Baerbock. Es dürften keine zusätzlichen Hürden aufgebaut werden, weil es hier auf jede Minute ankomme.

Der Hilfsorganisation Malteser International stellt die Bundesregierung laut Baerbock eine Million Euro zur Verfügung, um vor allem den Menschen dort zu helfen. Es müsse gewährleistet sein, dass Hilfsorganisationen Zugang zu Nordsyrien hätten.

Annalena Baerbock | AFP

Außenminister Baerbock fordert, schnelle humanitäre Hilfe auch in Syrien zu ermöglichen. Bild: AFP

7.2.2023 • 11:58 Uhr

Mutmaßliche Fake News zu Beben: Vier Festnahmen in Türkei

Die türkische Polizei hat vier Menschen wegen Kommentaren in Online-Netzwerken zum verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion festgenommen. Die Festnahmen seien im Zusammenhang mit der Entdeckung von Nutzerkonten erfolgt, die "provokative Posts, die auf Angst und Panik abzielen," verbreitet hätten, erklärte die Polizei. In Online-Netzwerken in der Türkei verbreiten sich seit dem Beben am Montag massenhaft Nachrichten, in denen Menschen Mängel bei den Rettungsarbeiten und der Suche nach Verschütteten anprangern.

Die türkische Polizei erklärte, auf Online-Netzwerken werde auch zu weiteren Inhalten ermittelt. Gleichzeitig versicherte sie, "Adressen und Standortinformationen von Bürgern, die um Hilfe bitten", würden "sofort überprüft" und entsprechende Tätigkeiten koordiniert.

In der Türkei wurde im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet, das für die Verbreitung "falscher oder irreführender Nachrichten" Haftstrafen von bis zu drei Jahren vorsieht.

7.2.2023 • 11:07 Uhr

UN-Hilfslieferungen von der Türkei nach Syrien unterbrochen

Wichtige UN-Hilfslieferungen von der Türkei nach Syrien sind vorerst unterbrochen. Aufgrund beschädigter Straßen und anderer logistischer Probleme sei dies derzeit nicht möglich, sagt die Sprecherin des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, Madevi Sun-Suona. "Wir können noch nicht sagen, wann es weitergeht."

7.2.2023 • 10:57 Uhr

Opferzahl in Türkei und Syrien steigt auf mehr als 5000

Die Zahl der Todesopfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien ist auf mehr als 5000 gestiegen. In der Türkei seien bisher 3419 Tote registriert worden, sagte Vizepräsident Fuat Oktay. Dazu kämen 20.534 Verletzte.

In Syrien zählten Behörden und Rettungskräfte in den von der Regierung in Damaskus kontrollierten Gebieten und in Territorien unter der Kontrolle von Rebellen mehr als 1600 Todesopfer.

7.2.2023 • 10:45 Uhr

Syrisches Rotes Kreuz will auch Rebellengebieten helfen

Das Syrische Rote Kreuz kündigt an, auch in die von der Opposition gehaltenen Gebiete Hilfsgüter zu liefern. Dies könne durch UN-Organisationen vermittelt werden, sagt der Chef des Syrischen Roten Kreuzes bei einer Pressekonferenz. Hilfe solle in allen Gebieten Syriens geleistet werden.

7.2.2023 • 10:41 Uhr

EU mobilisiert mehr als 1150 Rettungskräfte für Einsatz in Türkei

Über das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU sind nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei bereits 27 Such- und Rettungsteams mobilisiert worden. Wie der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic mitteilte, entspricht das insgesamt mehr als 1150 Rettungskräften und 70 Hunden.

Er danke allen beteiligten 19 europäischen Staaten, schrieb der Slowene auf Twitter. Das sei Solidarität in bester Form. Neben EU-Staaten wie Deutschland sind nach Angaben von Lenarcic auch andere europäische Länder wie Albanien und Montenegro an den von der EU koordinierten Hilfsbemühungen für die Türkei beteiligt.

7.2.2023 • 10:32 Uhr

WHO: 23 Millionen Menschen betroffen

Von dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 23 Millionen Menschen betroffen sein. Eine Übersicht der betroffenen Gebiete in beiden Ländern ergebe, dass "potenziell 23 Millionen Menschen" den Folgen des Bebens ausgesetzt seien, darunter fünf Millionen ohnehin besonders verletzliche Menschen, erklärte die hochrangige WHO-Vertreterin Adelheid Marschang in Genf. Nach bisherigem Stand starben bei dem Beben in der Nacht zu Montag mehr als 5000 Menschen, die Opferzahl dürfte aber noch deutlich steigen.

7.2.2023 • 10:12 Uhr

Malteser auf dem Weg in die Türkei

Nach der Erdbebenkatastrophe an der türkisch-syrischen Grenze haben sich deutsche Hilfsorganisationen auf den Weg ins Krisengebiet gemacht. "Die große Herausforderung, vor der wir jetzt stehen, ist, dahin zu kommen, wo wir hin müssen", sagte der Leiter der Nothilfeabteilung der Malteser International, Oliver Hochedez, dem gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Die Flughäfen seien überlastet und viele Straßen zerstört.

Aufgrund der niedrigen Temperaturen hätten die Malteser vor allem Decken, Wärmegeräte und Zelte im Gepäck. Wie lange sie in der Türkei bleiben werden, wissen die Helfer noch nicht. "Wir haben ein One-Way-Ticket", sagte Hochedez.

7.2.2023 • 10:00 Uhr

Winterkälte behindert Retter in türkischem Erdbebengebiet

Bei der Suche nach Verschütteten in den Erdbebengebieten in der Türkei setzen eisige Temperaturen die Retter unter zusätzlichen Zeitdruck. Die Temperaturen in der schwer getroffenen Stadt Gaziantep seien in der Nacht auf -5°C gesunken, sagte der Chef des Katastrophenschutzes, Orhan Tatar. Das Winterwetter behindere auch den Einsatz zusätzlicher Helfer. "Es könnte ab und zu schwierig werden, die Such- und Rettungsteams in die Region zu transportieren", sagte er.

Tatar sagte, derzeit seien mehr als 24.400 Retter im Einsatz, weitere sollten folgen. Auch zehn Schiffe sollten bei der Rettung helfen und Verletzte in Krankenhäuser bringen, größtenteils über den Mittelmeerhafen Iskenderun. Etwa 55 Hubschrauber brächten Hilfsgüter, rund 85 Lastwagen verteilten Nahrung. Dem Katastrophenschutz lägen 11.342 Berichte über eingestürzte Gebäude vor. Bestätigt worden seien aber nur 5775.

7.2.2023 • 09:55 Uhr

Experte hält weitere Beben für möglich

Nach dem großen Erdbeben am frühen Montagmorgen im Südosten der Türkei und Regionen in Syrien könnten es in nächster Zeit ähnlich große Beben in nahen Regionen geben. "Das war vermutlich nicht das letzte starke Erdbeben in dieser Region. Weitere können folgen, insbesondere in Richtung Nordosten weiter ins Landesinnere", sagte Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam der Nachrichtenagentur dpa. Ursache seien Spannungsumlagerungen an der Plattengrenze infolge des Bebens vom Montag. "Die Gefahr ist für die Region leider nicht gebannt."

7.2.2023 • 09:38 Uhr

Wetterdienst erwartet Kälte, Regen und Schnee

Der türkische Wetterdienst hat für die vom Erdbeben betroffenen Gebiete niedrige Temperaturen und teils Schneefall und Regen vorhergesagt. In den südöstlichen Provinzen Mardin und Diyarbakir werde Schnee erwartet, teilte die Meteorologische Generaldirektion mit.

In den Provinzen Malatya und Hatay soll es regnen. Winde könnten bis zu 50 Kilometer pro Stunde erreichen. Am Kältesten werde es voraussichtlich in der Provinz Kahramanmaras, dem Epizentrum des Bebens. Die niedrigste dort zu erwartende Temperatur für Dienstag sei -5°C, die höchste 1°C.

7.2.2023 • 09:34 Uhr

Türkei: 13,5 Millionen Menschen von Erdbeben betroffen

Mehr als 13 Millionen Menschen in der Türkei sind nach Einschätzung der Regierung von der Erdbebenkatastrophe betroffen. "Dieses Erdbeben hat 13,5 Millionen unserer Bürger direkt betroffen", sagte Städteminister Murat Kurum. Die Rettungsarbeiten gingen weiter. Manche Straßen und Wege seien nicht zugänglich, man arbeite daran, sie wieder passierbar zu machen. In manchen Regionen gebe es kein Wasser, man bemühe sich, Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen und die Menschen mit Wasser zu versorgen.

7.2.2023 • 09:14 Uhr

Zahl der Todesopfer steigt auf fast 5000

In Syrien werden nach den verheerenden Erdbeben weiterhin viele Tote geborgen. Das Land hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation "Weißhelme" mindestens 1604 Tote gezählt. Mehr als 3600 Menschen wurden in dem Bürgerkriegsland demnach verletzt. Laut der Weißhelme sind bislang mehr als 210 Gebäude vollständig eingestürzt und 441 teilweise zerstört worden.

In der Türkei gibt es nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad bislang mindestens 3381 Todesopfer und mehr als 20.000 Verletzte.

7.2.2023 • 09:11 Uhr

Großbrand nach Erdbeben im Hafen von Iskenderun

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei ist im Hafen von Iskenderun ein Feuer ausgebrochen. Fernsehbilder zeigten brennende Container und dichten schwarzen Qualm über dem Mittelmeerhafen. Ein Schiff der Küstenwache helfe beim Löschen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Berichten zufolge brach der Brand aus, nachdem während des Erdbebens Container umgestürzt waren.

Rauch steigt von brennenden Containern im Hafen der erdbebengeschädigten Stadt Iskenderun in der Südtürkei auf. | AP

Bild: AP

7.2.2023 • 09:05 Uhr

Vermisster Fußball-Profi Atsu nach Erdbeben lebend gefunden

Fußball-Profi Christian Atsu ist nach dem verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion aus den Trümmern gerettet worden. Dies berichteten türkische Medien unter Berufung auf den Sprecher seines Clubs Hatayspor. Demnach sei der 31-jährige Ghanaer verletzt gefunden worden. Atsu hatte noch am vergangenen Sonntag kurz vor Schluss das Siegtor zum 1:0 im Liga-Duell gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten Rivalen Kasimpasa erzielt.

Bereits am Montagabend hatte die portugiesische Sportzeitung "A Bola" berichtet, Atsu sei lebend gefunden worden. Eine Bestätigung seines Clubs, der weiterhin um seinen verschütteten Sportdirektor Taner Savut bangt, stand jedoch aus. Atsu spielte einst für den FC Porto und wurde mit dem Verein Meister und portugiesischer Superpokalsieger. Für den FC Chelsea, den FC Everton, Newcastle United und den FC Malaga lief Atsu ebenfalls auf.

7.2.2023 • 09:01 Uhr

Faeser sagt Türkei Hilfe durch THW und Bundespolizei zu

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat der Türkei nach der Erdbeben-Katastrophe umfangreiche Hilfe zugesagt. "Wir sind tief erschüttert über das verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien. Diese schreckliche Naturkatastrophe hat unfassbare Zerstörung verursacht", sagte Faeser der "Rheinischen Post".

"Furchtbar viele Menschen sind umgekommen oder ringen noch um ihr Leben." Der türkische Botschafter habe ihr schon am Montagmorgen davon berichtet, wie groß das Ausmaß der Zerstörung sei, sagte die Ministerin. "Wir stehen eng an der Seite der Türkei." Die Hilfen Deutschlands und der EU seien sofort angelaufen.

Hilfslieferungen mit Notstromaggregaten, Zelten und Decken würden zusammengestellt, um schnellstens starten zu können. Das THW entsende Bergungs- und Rettungsteams. "Ich habe der Türkei außerdem angeboten, dass das THW Camps mit Notunterkünften und Wasseraufbereitungsanlagen zur Verfügung stellt", sagte Faeser der Zeitung.

Nancy Faeser | dpa

"Wir stehen eng an der Seite der Türkei", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Die Hilfen Deutschlands und der EU seien sofort angelaufen. Bild: dpa

7.2.2023 • 08:58 Uhr

Erneutes Erdbeben in der Türkei

In der Türkei hat sich ein weiteres Erdbeben ereignet, diesmal im Osten des Landes. Es habe eine Stärke von 5,7 gehabt, teilt die europäischen Erdbebenwarte EMSC mit.

7.2.2023 • 08:28 Uhr

Zahl der Erdbeben-Toten in der Türkei auf fast 3400 gestiegen

In der Türkei ist die Zahl der Todesopfer nach den schweren Erdbeben im Grenzgebiet zu Syrien auf 3381 gestiegen. 20.426 Menschen seien zudem verletzt worden, teilt die Katastrophenschutzbehörde Afad mit. 5.775 Gebäude seien zerstört und 285 Nachbeben registriert worden, sagt ein Sprecher der Behörde.

7.2.2023 • 08:28 Uhr

Zahl der Toten in Syrien steigt auf 1561

In Syrien werden nach den verheerenden Erdbeben weiterhin viele Tote geborgen. Das Land hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation "Weißhelme" bis 1561 Tote gezählt. Mehr als 3500 Menschen wurden in dem Bürgerkriegsland demnach zudem verletzt. Laut der Weißhelme sind bislang mehr als 210 Gebäude vollständig eingestürzt und 441 teilweise zerstört worden.

7.2.2023 • 08:18 Uhr

UNHCR: Erdbeben trifft viele ohnehin schon schutzlose Syrer

In Syrien haben die verheerenden Erdbeben nach UN-Angaben vor allem Menschen getroffen, die ohnehin schon schutzlos unter desaströsen Bedingungen leben. Viele Binnenflüchtlinge, die vor der Katastrophe in baufälligen Unterkünften wohnten, mussten die Nacht bei Schnee und eisigen Temperaturen im Freien verbringen, wie eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR der Nachrichtenagentur dpa sagte. "Bei den vielen Nachbeben und Erschütterungen hatten die Menschen Angst, in ihren Häusern zu bleiben."

7.2.2023 • 08:00 Uhr

"Weißhelme": Noch Hunderte Familien verschüttet

Im syrischen Erdbebengebiet sind nach Angaben des von der Opposition betriebenen Zivilschutzes noch Hunderte Familien unter den Trümmern zerstörter Gebäude verschüttet. Die Zeit, sie zu retten, werde knapp, sagt der Leiter der als "Weißhelme" bekannten Organisation im von Rebellen kontrollierten Nordwesten Syriens, Raed al-Saleh, der Nachrichtenagentur Reuters. Für die Rettungseinsätze werde dringend internationale Hilfe benötigt.

7.2.2023 • 07:39 Uhr

Viel Hilfe aus Indien und Ostasien

Indien hat angekündigt, 100 Mitglieder eines Spezialteams mit Suchhunden in die Katastrophenregionen in Syrien und der Türkei zu entsenden. Auch Mediziner, Sanitäter und Arzneimittel stünden bereit, erklärte das Außenministerium.

Auch Südkorea hat umfangreiche Unterstützung für die Menschen in der Türkei zugesagt. So sollen Flugzeuge und Rettungsmannschaften in die Erdbebengebiete entsendet werden, berichtet Kathrin Erdmann. Taiwan und Japan wollen ebenfalls Retter in die Türkei schicken. 18 Mitglieder eines Voraustrupps seien noch am Montag in Richtung Türkei geschickt worden, erklärte das Außenministerium in Tokio.

7.2.2023 • 07:38 Uhr

Zahl der Todesopfer steigt auf fast 4400

Nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Mittlerweile sind es offenbar fast 4400. Syrien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme mindestens 1477 Tote gezählt. Mehr als 3400 Menschen wurden in dem Bürgerkriegsland zudem verletzt. Laut der Weißhelme sind bislang mehr als 210 Gebäude vollständig eingestürzt und 441 teilweise zerstört worden.

In der Türkei gibt es nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad bislang mindestens 2921 Todesopfer. 15.834 weitere Menschen seien verletzt worden.

7.2.2023 • 07:04 Uhr

Bangen um Zugang nach Syrien

Erste Helfer aus Deutschland sind bereits in den Erdbebengebieten in der Türkei, berichtet Georg Schwarte. Ihnen bereitet nicht nur die Witterung Sorge und wieviele Menschen noch in den Trümmern verschüttet sind, sondern auch die Lage der Opfer auf syrischem Gebiet. Das Beben betrifft dort vor allem jene Regionen, in denen bis zu eine Million Flüchtlinge leben, berichtet die Welthungerhilfe. Die deutsche Regierung hat keinen offiziellen Kontakt zu Syriens Machthaber Baschar al-Assad.

7.2.2023 • 06:50 Uhr

IS-Kämpfer offenbar aus Gefängnis geflohen

Nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind bei einer Gefängnismeuterei in Syrien 20 mutmaßliche Kämpfer der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) entkommen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus dem Militärgefängnis von Rajo nahe der Grenze zur Türkei. "Nach dem Erdbeben, von dem auch Rajo betroffen war, haben die Gefangenen einen Aufstand gestartet und Teile des Gefängnisses unter ihre Kontrolle gebracht." 

Rund 20 Insassen seien während der Meuterei geflohen, hieß es weiter. "Wir glauben, dass es sich um IS-Kämpfer handelt." In dem Militärgefängnis von Rajo werden etwa 2000 Häftlinge festgehalten, rund 1300 von ihnen sind mutmaßliche IS-Kämpfer. Zudem werden dort kurdische Kämpfer festgehalten.

7.2.2023 • 06:34 Uhr

Israelische Hilfsdelegation in der Türkei angekommen

Eine israelische Hilfsdelegation ist in die Türkei gereist, um dort nach dem schweren Erdbeben bei der Suche nach Verschütteten zu helfen. Die Delegation mit rund 150 Mitgliedern sei am Morgen gelandet, sagte eine israelische Militärsprecherin. Zwei Drittel davon sind den Angaben zufolge Mitglieder einer Such- und Rettungseinheit der Armee, die mit hochmoderner Ausrüstung im Einsatz ist.

Israel sei bereit, zusätzliche humanitäre Hilfe zu leisten, wenn die Türkei dies wünsche, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Montagabend. Vorerst habe Ankara aber nur um eine Sucheinheit gebeten. "Wir sind uns bewusst, dass es weitere Erdbeben geben könnte", sagte der Sprecher. "Wir werden sofort nach der Landung mit der Arbeit beginnen."

Die Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit: Die kritische Überlebensgrenze für Verschüttete liegt normalerweise bei 72 Stunden - so lange kann ein Mensch in der Regel ohne Wasser überleben.

7.2.2023 • 06:12 Uhr

China sagt Soforthilfen von rund sechs Millionen Euro zu

Die Regierung in Peking stellt der Türkei Soforthilfen in Höhe von 5,5 Millionen Euro zur Verfügung, wie Chinas staatlicher Fernsehsender "CCTV" berichtet. Das chinesische Rote Kreuz werde die Türkei und Syrien zusätzlich mit jeweils rund 185.000 Euro unterstützen.

7.2.2023 • 05:27 Uhr

Gouverneur: Zahlreiche Helfer reisen von Istanbul ins Krisengebiet

Nach Angaben des Gouverneurs von Istanbul, Ali Yerlikaya, haben sich zahlreiche Helfer vom städtischen Flughafen aus auf den Weg in die Erdbebenregion im Süden der Türkei gemacht. "Wir sind dankbar". Um 06 Uhr (Ortszeit) seien bereits 12.752 Mitarbeiter und Freiwillige der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad mit 73 Flugzeugen aus Istanbul in die Erdbebenregion geschickt worden, teilte Yerlikaya in der Nacht auf Twitter mit. Er teilte außerdem ein Video, das zeigen soll, wie Hunderte von Helfern am Flughafen Istanbul dicht gedrängt auf ihre Abfertigung warten.

Rettungskräfte der Hilfsorganisation @fire am Flughafen Adana Sakirpasa im Südosten der Türkei | REUTERS

Rettungskräfte der Hilfsorganisation @fire warten am Flughafen Adana Sakirpasa im Südosten der Türkei. Bild: REUTERS

7.2.2023 • 05:19 Uhr

Nachbeben in Zentraltürkei

Ein neues Beben der Stärke 5,6 hat nach Angaben der europäischen Erdbebenwarte EMSC die Zentraltürkei erschüttert. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von zwei Kilometern.

7.2.2023 • 04:38 Uhr

Australien und Neuseeland senden Hilfe

Auch Australien und Neuseeland haben Millionenhilfen angekündigt. Sein Land werde zehn Millionen australische Dollar (6,4 Millionen Euro) als Soforthilfe über das Internationale Rote Kreuz schicken, sagte der australische Premierminister Anthony Albanese bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem neuseeländischen Amtskollegen Chris Hipkins in Canberra. "Australiens Hilfe wird auf die Bedürftigsten abzielen", betonte Albanese.

Neuseeland will 1,5 Millionen neuseeländische Dollar (880.000 Euro) spenden. "Unsere Herzen sind bei den Betroffenen. Neuseeland wird auch zu den internationalen Bemühungen beitragen", erklärte Hipkins. Das Geld soll Teams des Roten Kreuzes dabei helfen, wichtige Hilfsgüter wie Lebensmittel, Zelte, Decken, Medikamente und psychologische Unterstützung ins Erdbebengebiet zu bringen.

7.2.2023 • 04:38 Uhr

Mehr als 4200 Tote

Die Zahl der Todesopfer ist auf mehr als 4200 gestiegen. Der Vorsitzende der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad, Yunus Sezer, gab in der Nacht die Zahl der Toten im eigenen Land mit 2921 an. Außerdem seien 15.834 "unserer Bürger" verletzt. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme von Montagabend mindestens 1300 Menschen ums Leben.

7.2.2023 • 02:29 Uhr

UN: Mehr als 200 Gebäude in Syrien zerstört

Nach den Erdbeben haben die Vereinten Nationen eine erste Einschätzung von Sachschäden in Syrien getroffen. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte, 224 Gebäude im Nordwesten des Landes seien zerstört und mindestens 325 weitere beschädigt worden, darunter auch Lagerhäuser für Hilfsgüter für das kriegsversehrte Land. Die UN hatten in Syrien monatlich etwa 2,7 Millionen Menschen mit grenzüberschreitenden Hilfslieferungen unterstützt.

7.2.2023 • 02:10 Uhr

Suche nach Überlebenden geht weiter

Nach der Erdbebenkatastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet haben Angehörige und Rettungskräfte bis spät in die Nacht nach Verschütteten gesucht. Das Gesundheitsministerium habe 4200 Helfer in das Katastrophengebiet entsandt, teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am späten Montagabend auf Twitter mit. Diese Zahl steige weiter.

Zudem sind nach Angaben Kocas 813 Rettungswagen sowie 227 UMKE Teams - eine dem Gesundheitsministerium angegliederte Katastrophenhilfe - im Einsatz. Auch diese Zahl steige an. Verletzte und kranke Erdbebenopfer würden zunächst in Zelten medizinisch versorgt und anschließend in Krankenhäuser verlegt, so Koca in einem weiteren Tweet. Mit aller Kraft sei man vor Ort, um das Leid zu lindern.

Auf einem Video der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu war zu sehen, wie eine Person in der Dunkelheit aus den Trümmern eines sechsstöckigen Gebäudes in Sanliurfa gerettet wurde. Dutzende Helfer sind inmitten der Trümmer am Unglücksort versammelt.

Der Staatssender TRT teilte ein Video, auf dem zu sehen war, wie in der Stadt Malatya die Feuerwehr und Rettungskräfte der Polizei ein Kleinkind aus den Trümmern retten. Ein Helfer gibt dem Jungen aus Freude über den Rettungserfolg einen Kuss.

7.2.2023 • 02:10 Uhr

Biden telefoniert nach Erdbeben mit Erdogan

US-Präsident Joe Biden hat vor dem Hintergrund der Erdbeben mit Tausenden Toten in der Türkei und Syrien mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert. Dabei drückte er sein Beileid aus und unterstrich "die Bereitschaft der Vereinigten Staaten, jede erforderliche Hilfe" für den NATO-Bündnispartner bereitzustellen, wie das Weiße Haus mitteilte.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, John Kirby, sagte, die US-Regierung plane, zwei Such- und Rettungsteams in die Türkei zu schicken. Biden und Erdogan besprachen den Angaben zufolge auch andere Maßnahmen, die benötigt werden könnten, um von den Erdbeben betroffenen Menschen zu helfen.

7.2.2023 • 02:10 Uhr

Der Liveblog vom Montag zum Nachlesen

Bei der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien sind bislang mehr als 3600 Menschen ums Leben gekommen. Der türkische Präsident Erdogan hat eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 07. Februar 2023 um 07:00 Uhr.