
Coronavirus in Spanien ++ Höchste Infektionszahlen seit Lockerung ++
Stand: 30.07.2020 22:56 Uhr
Innerhalb eines Tages sind in Spanien mehr als 1200 Neuinfektionen registriert worden. Ab morgen gelten wieder zusätzliche Einreisebeschränkungen in der EU. Der Liveblog von Donnerstag zum Nachlesen.
- EU verschärft Einreisebeschränkungen wieder
- Deutsche Wirtschaft bricht dramatisch ein
- Bahn verzeichnet größten Verlust ihrer Geschichte
- Zahl der Corona-Fälle in Afrika steuert auf eine Million zu
- Großbritannien verlängert Quarantäne-Zeit
- Volkswagen macht Milliardenverlust
- Höchstwerte in Australien und Indien
Ende des Liveblogs
Wir schließen an dieser Stelle für heute den Liveblog und bedanken uns für Ihr Interesse.
Großbritannien: 14-tägige Quarantänepflicht für Reisende aus Luxemberg
Die britische Regierung ordnet für Reisende, die aus Luxemburg ins Land kommen, eine 14-tägige Quarantänepflicht an. Grund sei die Entwicklung der Pandemie in Luxemburg, teilte das Verkehrsministerium in London mit. Die Verpflichtung zur Selbstisolation tritt demnach in der Nacht zu Freitag in Kraft.
Formel-1-Fahrer positiv getestet
Der mexikanische Formel-1-Fahrer Sergio Perez ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach dem ersten Fall in der Königsklasse der Motorsports darf der 30-Jährige vom Team Racing Point am Sonntag nicht am Großen Preis von Großbritannien teilnehmen.
Söder: Corona-Pflichttests kommen "zu spät für ganz Deutschland"
Die ab kommender Woche verpflichtenden Corona-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten kommen nach Ansicht des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder für die meisten Bundesländer zu spät. Bayern liege zwar noch gut in der Zeit, weil dort die Schulferien gerade erst begonnen hätten, sagt er in einem ARD extra. "Aber Sie haben recht ... Es ist meiner Meinung nach zu spät für ganz Deutschland." Man müsse aber auch die Risikogebiete noch einmal dahingehend überprüfen, ob der Stand noch aktuell ist.
Spanien meldet höchste Infektionszahlen seit Lockerung
In Spanien sind in den vergangenen 24 Stunden 1229 Neuinfektionen registriert worden. Das ist der höchste Anstieg seit Aufhebung der strengen landesweiten Beschränkungen am 21. Juni. Nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums wurden bisher insgesamt 285.430 Corona-Infektionen nachgewiesen.
WHO: Stärke mancher Gesundheitssysteme überschätzt
Die Gesundheitssysteme einiger Länder funktionieren in der Corona-Krise aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlechter als erwartet. WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan sagte, manche Annahme über die Leistung hätten sich als nicht zutreffend herausgestellt. Konkrete Staaten nannte er aber nicht. Die Organisation habe die Hilfestellung zu Beginn der Pandemie auf Länder konzentriert, bei denen sie Hilfsbedarf erwartet habe, so Ryan, also Staaten mit niedrigen und mittleren Einkommen, die Schwachpunkte im System hätten.
Dänemark hebt Reisebeschränkungen für Schweden auf
Dänemark öffnet seine Grenzen für den Reiseverkehr von und nach Schweden. Bisher wurde den Dänen von Reisen ins Nachbarland abgeraten und von dort durfte niemand einreisen. Voraussetzung für eine Einreise nach Dänemark ist allerdings die Buchung von mindestens sechs Übernachtungen im Land.
SSC Neapel will nicht nach Barcelona reisen
Wegen der aktuellen Corona-Lage hat der SSC Neapel Bedenken gegen die Austragung des Achtelfinal-Rückspiels in der Fußball-Champions-League in Spanien geäußert. Die Partie gegen den FC Barcelona ist für den 8. August angesetzt. Er verstehe nicht, warum sein Verein in einer Stadt spielen solle, die so große Probleme habe, sagte der Präsident des italienischen Erstligisten. Er schlug vor, das Spiel in Deutschland oder Portugal auszutragen, da die UEFA bereits beschlossen habe, andere Finalpartien der Champions- und Europa League dorthin zu verlegen.
Die UEFA teilte mit, die Lage werde beobachtet, das Achtelfinal-Rückspiel solle aber wie geplant in Barcelona stattfinden.
Corona-Zentrum auf Lesbos muss schließen
Ein von der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" betriebenes Corona-Isolationszentrum auf der griechischen Insel Lesbos muss schließen. Die örtlichen Behörden hätten Bußgelder wegen Verstößen gegen die Stadtplanungsverordnung verhängt und mit einer Strafverfolgung gedroht, teilte die Organisation mit. Gleichzeitig kritisierten die Ärzte das Verhalten der Behörden. Das Zentrum sei die einzige Einrichtung auf der Insel, in der Flüchtlinge aus dem Lager Moria mit Corona-Symptomen sicher isoliert werden könnten.
Es bestehe weiterhin ein großes Risiko, dass die Pandemie das Flüchtlingslager erreiche und das könne schreckliche Folgen haben, warnte die Hilfsorganisation. Derzeit leben dort 15.000 Migranten unter teils katastrophalen hygienischen Bedingungen.
Mehr als 900 neue Corona-Fälle in Deutschland
Laut RKI sind seit gestern in Deutschland weitere 902 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Damit wurden bisher 207.828 Infizierte registriert. Die Zahl der Todesfälle stieg um sechs auf insgesamt 9134.
Anm. d. Red.: In einer früheren Meldung wurden abweichende Zahlen genannt. Diese wurden vom RKI zurückgenommen und korrigiert.
EU verschärft Einreisebeschränkungen wieder
Die EU-Länder haben beschlossen, die Einreisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie wieder auszuweiten. Demnach werden ab morgen Reisende aus Algerien nur noch dann in die EU kommen, wenn es zwingend notwendig ist. Lediglich Menschen aus elf Ländern dürfen noch normal in die Europäische Union einreisen. Dazu gehören Australien, Kanada, Georgien, Japan, Marokko, Neuseeland, Ruanda, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay.
Mitte März hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, fast alle Reisen in die EU zu verbieten. Anfang Juli war dieser Einreisestopp erstmals wieder gelockert worden.
Schweizer Behörden empfehlen Maskenpflicht
Die Schweizer Bundesbehörden empfehlen allen Kantonen die Einführung einer Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Räumen. Die Situation sei ernst und es sei notwendig "einen Gang höher zu schalten". Bisher gibt es in der Schweiz eine landesweite Maskenpflicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wieder strengere Regeln in Island
Nach einer Reihe von Neuinfektionen hat Island seine Corona-Regeln wieder verschärft. Nach Angaben von Gesundheitsministerin Svandis Svavarsdottir, wird die maximale Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen von 500 auf 100 herabgesetzt. Außerdem sei eine Zwei-Meter-Abstandsregel ab jetzt verpflichtend. In den vergangenen 24 Stunden sind in Island zehn neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das ist der erste zweistellige Infektionswert seit Mitte April.
Hessens Innenminister sieht Fan-Rückkehr kritisch
Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) steht einer Rückkehr von Zuschauern in die Fußballstadien kritisch gegenüber. "Eine Vollbesetzung der Stadien noch in diesem Jahr halte ich für ausgeschlossen", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Sollten die Infektionszahlen im Herbst niedrig bleiben, könne er sich jedoch schrittweise größere Zuschauerzahlen vorstellen. Dabei müsse auch geklärt werden, wie sich Mindestabstände einhalten sowie über welche Verkehrsmittel und Zugänge sich Fanströme regulieren ließen. "Klar ist auch, dass ohne Schutzmaske niemanden Einlass gewährt werden darf und striktere und strengere Kontrollen notwendig sein werden"
Das DFL-Präsidium plant bis zum Jahresende ein Stehplatz- und Alkoholverbot sowie den Verzicht auf Gästefans in den Stadien. Über ein einheitliches Vorgehen wollen die Vereine bei ihrer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstag abstimmen.
Berlin führt Maskenpflicht an Schulen ein
Auch Berlin will im Kampf gegen das Coronavirus eine Maskenpflicht an Schulen einführen. Die Regelung soll nach Ferienende in gut einer Woche für Schüler, Lehrer und andere Beschäftigte in Schulgebäuden gelten, wie Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) mitteilte. Während des Unterrichts und im Hort muss indes niemand Maske tragen. Ähnliche Regelungen sind in mehreren anderen Bundesländern vorgesehen. In Berlin starten die Schulen am 10. August.
Österreichs Wirtschaft bricht im zweiten Quartal um 10,7 Prozent ein
In Österreich ist die Wirtschaft wie in Deutschland so stark geschrumpft wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 10,7 Prozent zum Vorquartal, wie das Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte das BIP demnach um 12,8 Prozent.
Historischer Konjunktureinbruch in den USA
In den USA ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal infolge der Coronavirus-Pandemie in noch nie da gewesenem Ausmaß eingebrochen. Von April bis einschließlich Juni schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufs Jahr hochgerechnet um 32,9 Prozent ein, wie die US-Regierung in einer ersten Schätzung mitteilte.
Zahl der Covid-Fälle in Afrika steuert auf eine Million zu
Die Corona-Pandemie beschleunigt sich in Afrika nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zunehmend. In der kommenden Woche werde die Zahl der bestätigten Fälle die Marke von einer Million übersteigen, erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. Derzeit seien 890.000 Covid-19-Fälle in Afrika bestätigt, 18.000 infizierte Menschen seien gestorben. Die Zahl der Fälle habe sich in den vergangenen 25 Tagen verdoppelt, betonte die Regionaldirektorin.
Südafrika ist den Angaben nach das am schlimmsten von der Corona-Krise betroffene Land. Dort seien bislang mehr als 470.000 Covid-19-Fälle erfasst worden.

Südafrika ist auf dem Kontinent laut WHO das am schlimmsten von der Corona-Krise betroffene Land. Bild: dpa
Verbraucherpreise sinken im Juli um 0,1 Prozent
Erstmals seit Jahren sind die Verbraucherpreise in Deutschland im Juli gesunken: Die Inflationsrate liege im Juli bei voraussichtlich minus 0,1 Prozent im Vorjahresvergleich, teilte das Statistische Bundesamt mit. Es verwies zur Begründung unter anderem auf die seit 1. Juli gesenkte Mehrwertsteuer.
Die Mehrwertsteuer wurde als Teil des Corona-Konjunkturpakets für ein halbes Jahr von 19 Prozent auf 16 Prozent beziehungsweise von sieben Prozent auf fünf Prozent herabgesetzt. Die Binnennachfrage sollte so angekurbelt werden.
Kammer fordert regelmäßige Tests in der Pflege
Die Pflegekammer Niedersachsen kritisiert fehlende regelmäßige Corona-Tests für Pflegende. Dabei gebe es aus anderen Bereichen Beispiele, in denen Tests wie selbstverständlich ermöglicht worden seien, sagte Kammerpräsidentin Nadya Klarmann in Hannover. Vorreiter für regelmäßige Corona-Tests sei etwa die Fußball-Bundesliga. Nach den Berichten über Corona-Ausbrüche in Schlachtbetrieben seien auch dort regelmäßige Tests eingeführt worden.

Angesichts der wieder steigenden Infektionszahlen sei es laut Pflegekammer Niedersachsen sinnvoll, Pflegepersonal häufiger und vor allem regelmäßig zu testen. Bild: dpa
TUI schließt mehr als 160 Büros in Großbritannien und Irland
Als Konsequenz aus der gesunken Nachfrage wegen der Corona-Krise hat der Reiseanbieter TUI angekündigt, in Großbritannien und Irland 166 Reisebüros zu schließen. Davon seien rund 900 Mitarbeiter betroffen. 70 Prozent der Angestellten sollten im Home Office Verkauf und Serviceaufgaben übernehmen. Die anderen sollten nach Möglichkeit in einem der noch verbleibenden 350 Reisebüros arbeiten. TUI schloss aber auch Stellenstreichungen nicht aus.
TUI hatte im Mai angekündigt, wegen der Corona-Krise 8000 Stellen zu streichen, um die Kosten um 30 Prozent zu drücken.
Sachsen denkt schon an Weihnachten
Gemeinsam mit den Kommunen will das sächsische Kultusministerium die Weihnachtszeit in Corona-Zeiten planen. "Weihnachtsmärkte sollen stattfinden", betonte Kulturministerin Barbara Klepsch. Darum solle beraten werden, wie die Märkte nach den Gegebenheiten vor Ort und unter den nötigen Sicherheitsstandards ausgerichtet werden können.
Die Weihnachtsmärkte seien ein bedeutendes Kulturgut in Sachsen, so Klepsch. Zudem hätten sie wirtschaftliche und touristische Bedeutung.
SH: Striktere Beschränkungen in Kreisstadt Heide
Im schleswig-holsteinischen Kreis Dithmarschen steigen die Corona-Zahlen wieder - vor allem die Kreisstadt Heide ist betroffen. Darum werden die Einschränkungen in der Stadt wieder verschärft.
Großbritannien verzeichnet höchste Übersterblichkeit in Europa
Unter den Ländern Europas weist Großbritannien seit Jahresbeginn die höchste Übersterblichkeit auf. Das geht auf Zahlen des Nationalen Statistikamtes ONS zurück. Demnach starben in diesem Jahr bisher rund 65.000 Menschen mehr als sonst.
Spanien habe zwar einen höheren Spitzenwert bei der Übersterblichkeit, aber in Großbritannien sei sie langsamer gesunken, was zu der hohen Zahl geführt habe, hieß es vom ONS weiter.
Infektionen nach Familienfeier in MV
Mindestens zwölf Gäste einer Familienfeier im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mittlerweile befinden sich rund 200 Kontaktpersonen der Gäste in Quarantäne.
Gerichtsentscheid: Finanzamt darf Corona-Hilfen nicht pfänden
Das Finanzamt hat nicht das Recht, Corona-Soforthilfen zu pfänden, wenn der Antragssteller mit Steuerschulden in der Kreide steht. Das entschied der Bundesfinanzhof in München.
In dem Fall hatte der Betreiber eines Hausmeisterservices Soforthilfe beantragt und diese auch in Höhe von 9000 Euro bewilligt bekommen. Allerdings wollte die Sparkasse das Geld nicht auszahlen. Das Finanzamt wolle auf die Summe zugreifen, da der Betreiber knapp 9000 Euro Umsatzsteuerschulden hatte.
Zunächst hatte das Finanzgericht Münster entschieden, dass eine solche Pfändung unzulässig sei. Dieses Urteil wurde nun durch den Bundesfinanzhof bestätigt.
(Az. VII S 23/20 (AddV))
Diakonie: Computer für Schüler "Teil des Existenzminimums"
Die Diakonie ruft dazu auf, im neuen Schuljahr besonders die Kinder aus einkommensschwachen Familien in den Blick zu nehmen. "Gerade Kinder aus einkommensarmen Familien haben unter dem Lockdown gelitten", erklärte Diakonie-Vorstandsmitglied Maria Loheide.
Die während der Schulschließungen vielfach angewandten digitalen Lernformen hätten gerade von benachteiligten Kindern kaum genutzt werden können, da ihnen die technische Ausstattung gefehlt habe. Die Länder - aber auch der Bund - müssten jetzt Mittel bereitstellen, um das zu ändern. "Zumal ein erneuter Lockdown nicht auszuschließen ist." Ein Computer müsse als direkte Zahlung Teil des Existenzminimums sein. In einigen Bundesländern beginnt das neue Schuljahr bereits kommende Woche.
Fauci warnt vor Zunahme von Corona-Fällen in weiteren US-Staaten
Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci warnt vor einem drohenden Anstieg der Coronavirus-Fälle in einigen Bundesstaaten. Er rief in einem Interview des Senders MSNBC dazu auf, fünf Maßnahmen zu befolgen, um das zu verhindern: Masken tragen, Menschenansammlungen meiden, einen Mindestabstand einhalten, Händewaschen und sich von Bars fernhalten oder diese, wo möglich, schließen.
"Wenn wir nicht anfangen, diese fünf Prinzipien ziemlich strikt zu befolgen, wird es unvermeidlich passieren, dass die Bundesstaaten, die noch nicht in Schwierigkeiten sind, wahrscheinlich in Schwierigkeiten geraten werden", warnte der renommierte Immunologe. Als gefährdete Staaten nannte er Kentucky, Tennessee, Ohio und Indiana.
Großbritannien erhöht Zeitrahmen für Isolation
Briten, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden oder Symptome einer Erkrankung zeigen, mussten sich bislang für eine Woche in häusliche Isolation begeben. Diese Zeitspanne soll nun auf zehn Tage ausgeweitet werden, wie die britische Regierung mitteilte. Die neue Regelung solle mit sofortiger Wirkung in Kraft treten.
Bahn stürzt in "schlimmste finanzielle Krise seit ihrem Bestehen"
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie spiegeln sich auch in der Halbjahresbilanz der Deutschen Bahn wider. Der Konzern verbuchte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Verlust nach Steuern von 3,7 Milliarden Euro. Es ist das größte Minus in der Geschichte des Unternehmens.
Bahnchef Richard Lutz sprach von der "schlimmsten finanziellen Krise" seit dem Bestehen des Konzerns. Im regulären Betrieb verzeichnete die Bahn im ersten Quartal einen Verlust von 1,8 Milliarden Euro. Für das gesamte Jahr rechnet die Bahn mit einem Betriebsverlust von 3,5 Milliarden Euro.
Polen verzeichnet höchsten Wert an täglichen Neuinfektionen
Den Gesundheitsbehörden in Polen sind in den vergangenen 24 Stunden 615 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das sei die höchste Zahl seit dem Ausbruch der Pandemie in dem Land, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Insgesamt haben sich bislang knapp 45.000 Menschen in Polen mit dem Virus infiziert. Rund 1700 Einwohner starben infolge einer Ansteckung.
Polen ist mit dem aktuellen Höchstwert an neuen Infektionen kein Einzelfall. Weltweit melden mehrere Staaten ähnliche Entwicklungen.
Tönnies-Mitarbeiter fälschlicherweise in Quarantäne geschickt
Für zahlreiche Angestellte des Tönnies-Schlachthofes im Kreis Gütersloh ist nach dem Corona-Ausbruch offenbar zu Unrecht Quarantäne angeordnet worden, wie das ARD-Magazin Monitor berichtet. Schuld ist ein Bürokratie-Fehler.
Britischer Gesundheitsminister Hancock warnt vor zweiter Welle
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sieht Europa durch eine zweite Corona-Welle gefährdet. Um zu verhindern, dass eine solche Welle auch Großbritannien erreiche, werde die britische Regierung nicht zögern, wieder Quarantäne-Maßnahmen einzusetzen. Erst in der vergangenen Woche hatte Großbritannien angeordnet, dass sich Reiserückkehrer aus Spanien für 14 Tage in Quarantäne begeben müssen.
Weniger Strom durch Corona-Krise verbraucht
Infolge der Corona-Krise und der damit verbundenen Schließung von Geschäften, Unternehmen und Fabriken wurde im ersten Halbjahr 2020 deutlich weniger Strom verbraucht als im Vorjahreszeitraum. Das ergibt sich aus vorläufigen Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft.
Demnach wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 272 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht und damit etwa 16 Milliarden Kilowattstunden weniger als im ersten Halbjahr 2019. Das bedeutet laut Bundesverband ein Minus um 5,7 Prozent.
Da gleichzeitig Windräder und Solaranlagen besonders viel Strom erzeugten, hätten die erneuerbaren Energien mit 50,2 Prozent erstmals mehr als die Hälfte des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Das entspreche einem Anstieg um sechs Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Deutsche Wirtschaft bricht weiter ein
Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist im zweiten Jahresquartal in Folge der Corona-Krise erheblich eingebrochen. Gegenüber dem ersten Quartal ging das Bruttoinlandsprodukt nach Angaben des Statistische Bundesamtes um 10,1 Prozent zurück. Das sei das stärkste Minus seit Beginn der BIP-Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970.
Justizministerium: Polizei darf in einigen Fällen auf Gästelisten zugreifen
Nach Fällen in München und Hamburg ist eine Debatte um die Frage entbrannt, ob und in welchem Rahmen die Polizei zur Strafverfolgung auf die von Restaurants geführten Gästelisten zugreifen darf. Auf diesen Listen werden die Daten der Besucher eingetragen. Sollte bei einem Gast eine Corona-Infektion festgestellt werden, sollen so mögliche Kontaktpersonen schneller identifiziert werden können.
Die Hauptgeschäftsführerin des Gaststättenverbandes Dehoga, Ingrid Hartges, forderte in der "Rheinischen Post" schnell eine eindeutige Regelung für dieses "hochgradig sensible" Thema.
Das Bundesjustizministerium teilte wiederum mit, die Strafverfolgungsbehörden hätten "unter bestimmten Voraussetzungen" das Recht auf die Kontaktdaten zuzugreifen. Diese Maßnahme müsse aber stets "in einem angemessenen Verhältnis zur Schwere der jeweiligen Tat stehen", so eine Sprecherin gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Weniger Unternehmen greifen auf Kurzarbeit zurück
Die Zahl der Betriebe, die ihre Angestellten in Kurzarbeit beschäftigten geht bundesweit langsam zurück. Das zeigt eine Umfrage des Ifo-Institutes. Demnach griffen in diesem Monat 42 Prozent der befragten Unternehmen auf Kurzarbeit zurück. Im vergangenen Monat waren es noch 46 Prozent, im Mai hatten noch 53 Prozent der Firmen Kurzarbeit angeordnet.
Am häufigsten arbeiten derzeit noch Mitarbeiter der Industriebranche in Kurzarbeit, so das Institut. Hier betrug der Anteil der Konzerne, die für ihre Belegschaft Kurzarbeit angemeldet hatten, im Juli noch 57 Prozent.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit befanden sich im Mai bundesweit 6,7 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit. Im April waren es noch 6,1 Millionen gewesen. Der Wert vom Mai sei damit die höchste jemals von der Behörde ermittelte Zahl an Kurzarbeitern in der Bundesrepublik. Im Juli zeigten Unternehmen für 190.000 Menschen Kurzarbeit an. Damit ging die Zahl gegenüber März und April deutlich zurück.
Kassen fürchten um ihre Finanzpuffer
Kurzarbeitergeld, Jobverlust, Quarantäne - die Corona-Krise hat auch die Sozialkassen vor neue Anforderungen gestellt. Und die könnten langfristig ziemlich teuer werden.
Volkswagen schreibt Milliarden-Minus
Infolge der Corona-Krise schreibt Volkswagen in seiner Halbjahresbilanz rote Zahlen. Der Konzern machte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Verlust vor Steuern von 1,4 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte der Autobauer noch einen Gewinn von 9,6 Milliarden Euro verzeichnet.
Doch der Stillstand in den Werken und der eingebrochene Absatz auf dem Verkaufsmarkt im März und April sorgten für einen Umsatzrückgang um 23 Prozent auf 96 Milliarden Euro.
Mehr als 50.000 Infektionen binnen 24 Stunden in Indien
Es ist ein neuer Höchstwert an bestätigten täglichen Neuinfektionen in Indien: Behörden zufolge wurde der Erreger innerhalb der vergangenen 24 Stunden bei mehr als 50.000 Menschen nachgewiesen. Damit haben sich seit dem Ausbruch der Pandemie mehr als 1,5 Millionen Menschen in Indien mit dem Coronavirus infiziert.
Ukraine verzeichnet fast 1200 neue Corona-Fälle
In der Ukraine wurde Behördenangaben zufolge in den vergangenen 24 Stunden bei fast 1200 Menschen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen.
Damit steigt die Zahl der Ansteckungen in dem Land auf insgesamt fast 68.800 an. Mehr als 1600 Menschen starben bislang infolge einer Infektion, mehr als 38.100 Einwohner gelten nach einer Ansteckung inzwischen wieder als genesen.
Australien meldet Höchstwert an neuen Infektionen
In Australien steigen die Infektionen mit dem Coronavirus derzeit so stark an wie noch nie seit dem Ausbruch der Pandemie auf dem Kontinent. Anfang der Woche wurden von den Gesundheitsbehörden fast 550 neue Fälle binnen 24 Stunden erfasst.
Die meisten der neuen Ansteckungen gab es in der Metropole Melbourne. Für die Großstadt wurden bereits Anfang des Monats erneut der Lockdown mit strikten Ausgangssperren verhängt.
Vietnam will Zehntausende Rückkehrer testen
In der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi sollen ab heute rund 21.000 Einwohner getestet werden, die zuvor aus der Stadt Danang zurückgekehrt waren, in der ein Corona-Ausbruch gemeldet worden war.
Die Tests sollen demnach bis Samstag durchgeführt werden. Die Gesundheitsbehörden von Hanoi hatten zuvor den ersten Corona-Fall bestätigt, der auf den Ausbruch in Danang zurückzuführen sei.
Airbus macht Milliardenverlust
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat im ersten Halbjahr infolge der Corona-Krise einen Verlust von mehr als 1,4 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Im Vergleichszeitraum 2019 hatte der Konzern noch einen Gewinn von knapp 1,2 Milliarden Euro verbucht. Nach Angaben von Unternehmenschef Guillaume Faury wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres nur halb so viele Flugzeuge ausgeliefert wie in den ersten sechs Monaten 2019.
Polizeigewerkschaft: Reiserückkehrer notfalls zu Corona-Test zwingen
Aus Sicht der Polizeigewerkschaft GdP können Corona-Tests für Reiserückkehrer notfalls per Zwang durchgesetzt werden.
"Wir müssen letztlich Recht durchsetzen und am Ende auch mit Zwang", sagte der Vize-Chef der GdP, Jörg Radek, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Und das sei Aufgabe der Polizei. Die Entscheidung müsse aber auf Landesebene getroffen werden.
"Grundsätzlich muss man zwischen der körperlichen Unversehrtheit des Einzelnen und den Interessen der Gesellschaft abwägen", fügte Radek hinzu. Er rechne aber mit einem hohen Maß an freiwilliger Teilnahme von Reiserückkehrern.
Blatt: Tokio will Gaststätten um kürzere Öffnungszeiten bitten
Die Stadtverwaltung von Tokio will einer Zeitung zufolge Gaststätten und Karaoke-Bars bitten, ihre Öffnungszeiten im August einzuschränken. Erwogen werde eine Ausgleichszahlung von 200.000 Yen (etwa 1600 Euro) wenn nur bis 22.00 Uhr geöffnet werde. Hintergrund ist ein Anstieg der Fälle in der japanischen Hauptstadt.
Im US-Repräsentantenhaus müssen jetzt Masken getragen werden
Im Plenum des US-Repräsentantenhauses müssen jetzt Atemschutzmasken getragen werden. Dies ordnete die Vorsitzende der Kongresskammer, Nancy Pelosi, an. Ohne Atemschutz dürfen Abgeordnete und Mitarbeiter den Plenarsaal nicht mehr betreten. Die Anführerin der oppositionellen Demokraten reagierte mit der Anordnung auf den Fall eines republikanischen Abgeordneten, der sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Der Parlamentarier Louie Gohmert aus Texas hatte kurz zuvor mitgeteilt, dass er positiv auf das Virus getestet worden sei. Er habe jedoch keine Symptome, sagte der 66-Jährige.
Neuer Pandemiehöhepunkt in Brasilien
In Brasilien hat die Coronavirus-Pandemie einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Behörden registrierten am Mittwoch 69.074 neue Coronavirus-Fälle - so viel wie nie zuvor an einem Tag. Die Zahl der Corona-Toten stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums um 1595. Damit haben sich in Brasilien nachweislich über 2,5 Millionen Menschen an dem Virus angesteckt, 90.134 sind nach der Infektion gestorben.