
Corona-Pandemie Mehr als 9200 Infizierte in Deutschland
Stand: 17.03.2020 23:13 Uhr
Die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland ist auf mehr als 9200 gestiegen, auch die Zahl der Toten stieg deutlich an. Hessen und Schleswig-Holstein vermeldeten die ersten Covid-19-Todesfälle. Der Liveblog zum Nachlesen.
- Mehr als 9200 Infizierte in Deutschland
- Erste Todesfälle in Hessen und Schleswig-Holstein
- EU verhängt Einreiseverbot, Bundesregierung kündigt sofortige Umsetzung an
- Schleswig-Holstein schließt für Touristen
- Robert Koch-Institut setzt Risikoeinschätzung auf "hoch"
Ende des Liveblogs
Wir beenden hiermit den heutigen Liveblog.
Schnelle Hilfe für Selbständige gefordert
Grundsicherung von 1000 Euro pro Monat für Selbständige - das fordert etwa der Kulturrat in Nordrhein-Westfalen. Das sei durchaus machbar, meint Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in den tagesthemen. Doch Vielen, vor allem Kleinstunternehmen, würde das nicht reichen.
Spieler infiziert - Handball-Nationalteam soll in Quarantäne
Die gesamte Handball-Nationalmannschaft soll wegen eines mit dem Coronavirus infizierten Nationalspielers unter Quarantäne gestellt werden. Kreisläufer Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar Löwen ist nach dpa-Informationen positiv auf das Virus getestet worden. Da die DHB-Auswahl sich noch in der vergangenen Woche inklusive Kohlbacher zu einem Lehrgang in Aschersleben getroffen hatte, empfahl Mannschaftsarzt Kurt Steuer eine zweiwöchige häusliche Quarantäne für das komplette Team inklusive der Betreuer um den neuen Bundestrainer Alfred Gislason.
Erste Todesfälle in Hessen und Schleswig-Holstein
Erstmals ist in Schleswig-Holstein ein Mensch an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Es handele sich um einen 78-Jährigen, der im Universitätsklinikum in Lübeck starb, teilte das Krankenhaus mit.
Auch Hessen meldet den ersten Corona-Todesfall. Laut der Stadt Wiesbaden handelt es sich um einen Patienten, der zuvor auf einer Intensivstation in einer Wiesbadener Klinik behandelt worden war. Dort sei der Patient sofort nach der Einlieferung isoliert worden. Zum Alter des Patienten machte die Stadt keine Angaben.
Johns-Hopkins-Uni meldet für Deutschland 24 Corona-Tote
Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland ist nach Angaben der in der US-Stadt Baltimore ansässigen Johns-Hopkins-Universität auf 24 gestiegen. Den Angaben vom Abend zufolge (Stand 21 Uhr) wurden 9257 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland registriert.
Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnete bis Dienstagabend 7156 Fälle, was einem Plus von mehr als 1700 Infizierten gegenüber Montagabend entsprach. Laut RKI starben zwölf Menschen nach der Infektion mit dem Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst. Die Johns-Hopkins-Universität vermeldet stets höhere Zahlen als das RKI.
30 Flieger für Rückholung Zehntausender Deutscher unterwegs
Noch am Dienstagabend sollen nach den Worten von Bundesaußenminister Heiko Maas etwa 30 Flugzeuge starten, um im Ausland gestrandete deutsche Touristen zurückzuholen. Insgesamt säßen derzeit rund 100.000 Deutsche an ihren Urlaubsorten fest, allein 35.000 davon in Ägypten, sagt er in der ARD. Nicht alle von ihnen seien allerdings auf die Hilfe der Bundesregierung angewiesen, um zurückzukommen.
Belgien beschließt fast dreiwöchige Ausgangssperre
In Belgien gilt von Mittwochmittag an eine fast dreiwöchige Ausgangssperre. Ausnahmen gebe es nur für unbedingt nötige Dinge, sagte Regierungschefin Sophie Wilmès nach einer stundenlangen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates am Abend in der Hauptstadt Brüssel, wo auch zahlreiche EU-Institutionen ihren Sitz haben.
Dänemark schränkt öffentliches Leben weiter ein
Um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, schränkt die dänische Regierung das öffentliche Leben weiter ein. Ab Mittwoch 10.00 Uhr dürfen weder Restaurants, noch Cafés, Kneipen oder Diskotheken geöffnet haben. Das sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Abend. Auch Fitnessstudios, Sonnenstudios, Friseursalons und große Einkaufszentren müssten schließen. Frederiksen betonte, dass das Verbot nicht für Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und die Warenanlieferung gelte. Versammlungen mit mehr als zehn Personen sollen auch nicht mehr erlaubt sein.
Die Zahl der Infizierten in Dänemark ist auf 977 gestiegen. Vier Menschen starben an Covid-19.
Sechster Todesfall in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg ist ein weiterer mit dem Coronavirus infizierter Mensch gestorben. Es handelt sich nach Auskunft des Landesgesundheitsamtes vom Dienstagabend um eine über 80-jährige stationär behandelte Patientin aus dem Ortenaukreis, die bereits am Montag starb. Damit steigt die Zahl der Todesfälle in Baden-Württemberg auf sechs.
In Frankreich steigt Zahl der schweren Verläufe
In Frankreich ist die Zahl der schwerwiegenden Coronavirus-Infektionen gestiegen. Am Abend würden 699 Menschen auf Intensivstationen in Krankenhäusern behandelt, teilte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon mit. Am Wochenende hatte die Zahl noch bei rund 400 Patienten gelegen. Insgesamt seien mehr als 2500 Menschen wegen einer Infektion mit SARS-CoV-2 in einer Klinik in Behandlung, sagte Salomon. Es seien 175 Todesfälle zu verzeichnen, von denen sieben Prozent jünger als 65 Jahre waren.
Merkel: EU ist entschlossen zum gemeinsamen Kampf gegen Virus
Die EU ist nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel entschlossen, der Herausforderung durch die Verbreitung des Coronavirus gemeinsam zu begegnen. Man sei sich einig gewesen, sowohl den medizinischen Kampf als auch den zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen gemeinsam zu bestehen, sagte Merkel nach einer Videokonferenz mit den anderen 26 EU-Staats- und Regierungschefs. "Wir waren uns einig, dass wir mit sehr ernsten Folgen für unsere Wirtschaften rechnen müssen", sagte sie.
USA wollen Hilfspaket mit einer Billion Dollar bereitstellen
Die US-Regierung will mit einem Hilfspaket rund eine Billion US-Dollar (900 Milliarden Euro) in die Wirtschaft pumpen. Es gehe darum, die Menschen und die Unternehmen angesichts der Coronakrise jetzt zu unterstützen, sagte Finanzminister Steven Mnuchin nach Gesprächen im US-Kongress. Der Austausch mit dem Parlament laufe derzeit noch, sagte er. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, man arbeite an einem "großen" und "kühnen" Paket. Einzelheiten zu den geplanten Hilfen waren zunächst allerdings noch unklar.
Halle ruft Katastrophenfall aus
Die Stadt Halle hat wegen der Corona-Krise den Katastrophenfall ausgerufen. Damit könnten wirksamere Maßnahmen zur Eindämmung von SARS-CoV-2 getroffen werden, teilte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) mit. In Halle habe sich die Zahl der bestätigten Infektionsfälle deutlich erhöht. Einer der neu bestätigten Fälle betreffe die Mitarbeiterin eines Krankenhauses. Eine Station sei unter Quarantäne gestellt worden.
Laut Katastrophenschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt gelten besondere Regeln, wenn der Katastrophenfall ausgerufen wird. So können etwa Sperrgebiete eingerichtet werden. Menschen in einem Katastrophengebiet sind aber auch unter anderem dazu verpflichtet, Anweisungen von Einsatzleitern zu befolgen, Fahrzeuge und andere Geräte zur Katastrophenabwehr zur Verfügung zu stellen oder bestimmte Gebiete zu verlassen.
Deutschland will offenbar EU-Einreiseverbot sofort umsetzen
Deutschland will ein weitgehendes Einreiseverbot in die Europäische Union nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unverzüglich umsetzen. Dies habe die Bundesregierung mitgeteilt, hieß es am Dienstag aus EU-Kreisen. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
Israel verhängt Ausgangssperre und stoppt öffentlichen Nahverkehr
Im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung hat die israelische Regierung eine Ausgangssperre verhängt. Die Bürger dürfen nur noch das Haus verlassen, um "Lebensmittel und Medikamente zu kaufen, einen Arzt aufzusuchen oder zur Arbeit zu gehen", wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Zudem soll der öffentliche Nahverkehr in der Nacht eingestellt werden.
Keine Entwarnung in Italien
Die Zahl der Toten und Infizierten durch die Coronavirus-Pandemie steigt in Italien weiter an - allerdings minimal langsamer. Bislang starben 2503 Menschen, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Das sind 345 Tote mehr als am Vortag. Am Montag war die Zahl der Toten im Vergleich zum Vortag noch um 349 gestiegen.
Die Zahl der Infizierten stieg von rund 28.000 auf 31.506 an. Das ist ein Anstieg von rund 12,6 Prozent. Vergangene Woche war die Zahl der Infizierten pro Tag noch zwischen 17 und 21 Prozent angestiegen. Experten betonten jedoch, es sei noch zu früh, um einen Trend daraus abzulesen.
Bund und Länder beschließen Krankenhaus-Notfallplan
Angesichts steigender Zahlen an Infizierten wollen Bund und Länder die stationäre Krankenhausversorgung ausweiten. Um Kliniken zu entlasten, die sich auf den Aufbau von Intensivkapazitäten konzentrieren, müssten an anderen Kliniken und gegebenenfalls provisorischen weiteren Standorten wie Hotels oder umgerüsteten Hallen zusätzliche Betten- und Behandlungskapazitäten - bis hin zur Verdoppelung - aufgebaut werden. Das geht aus einem "Grobkonzept Infrastruktur Krankenhaus" hervor, auf das sich Bund und Länder verständigt haben. Demnach sollen unter anderem Rehabilitationseinrichtungen, Hotels oder größere Hallen umgerüstet werden, um dort die zahlreichen leichteren Behandlungsverläufe zu versorgen.
Zur Steigerung der Beatmungskapazität plane das Bundesgesundheitsministerium mit den Gesundheitsministern der Länder bis Anfang nächster Woche, wann die vom Bund beschafften Beatmungsgeräte unterschiedlicher Kategorien wo eingesetzt werden können. Die Länder sollten mit ihren Kliniken, die über Intensivkapazitäten verfügen, Pläne für zusätzliche provisorische Intensivkapazitäten erarbeiten. Alle Kliniken und Einrichtungen des Gesundheitswesens sollten "ihre Lagerbestände, Altbestände und Keller durchforsten" nach Betten, Liegen oder Beatmungsgeräten, die zusätzlich genutzt werden könnten, heißt es weiter.
Großbritannien meldet 14 weitere Tote
In Großbritannien sind 14 weitere Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben. Die Regierung in London war für ihre vergleichsweise lockeren Maßnahmen gegen die Pandemie massiv kritisiert worden. Schließungen von Schulen oder Bars wurden bisher nicht angeordnet.
Premierminister Boris Johnson hat die Menschen aber dazu aufgerufen, unnötige soziale Kontakte, Reisen oder den Besuch von Massenveranstaltungen zu vermeiden. Zum Wochenbeginn waren in Großbritannien mehr als 1500 Infizierte registriert.
Trump will Schecks an US-Bürger verschicken lassen
Die US-Regierung will im Kampf gegen das Coronavirus Schecks an Bürgerinnen und Bürger schicken, um die wirtschaftlichen Folgen abzumildern. "Der Präsident hat mich angewiesen, wir müssen das jetzt machen", sagte Finanzminister Steven Mnuchin im Weißen Haus. Die jeweiligen Scheckbeträge sollten bedeutend sein und Millionäre würden sie nicht bekommen. "Wir wollen sicherstellen, dass die Amerikaner schnell Geld in ihren Taschen haben." Weitere Details nannte Mnuchin zunächst nicht.
Was Reisende zur Rückholaktion der Bundesregierung wissen müssen
Auch Daimler stoppt Großteil der Produktion in Europa
Nach Volkswagen setzt auch Daimler einen Großteil seiner Produktion in Europa wegen der Corona-Pandemie aus. Das betreffe die Fertigung von Pkw, Transportern und Nutzfahrzeugen und gelte zunächst für zwei Wochen, teilte der Konzern mit.
Touristen dürfen ab Mittwoch nicht mehr nach Schleswig-Holstein
Touristen dürfen Schleswig-Holstein von diesem Mittwoch an nicht mehr betreten. Das habe die Landesregierung beschlossen, sagte Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP).
French Open der Tennisprofis auf September verschoben
Die French Open in Paris werden wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben. Das Grand-Slam-Turnier wird nach Angaben der Veranstalter von Mitte Mai auf den Zeitraum 20. September bis 4. Oktober 2020 verlegt.
Auch die Frühjahrsklassiker im Radsport, Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich, werden verschoben.
Spanien kündigt Mammut-Hilfspaket an
Die spanische Regierung schnürt in der Corona-Krise das mit Abstand größte Hilfspaket aller europäischer Staaten. Ministerpräsident Pedro Sanchez kündigte Maßnahmen im Volumen von 200 Milliarden Euro an.
Das Paket umfasst direkte Finanzhilfen, Kreditbürgschaften sowie diverse Erleichterungen, etwa bei Hypothekenzahlungen. So sollen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie in Grenzen gehalten werden.
Das Paket entspricht rund 20 Prozent des spanischen Bruttoinlandsproduktes. Laut Sanchez kommen 117 der 200 Milliarden Euro von der Regierung in Madrid. Der Rest entfällt auf Privatunternehmen.
Einzelhandel warnt vor Pleitewelle
Die deutschen Einzelhändler schließen wegen der Virus-Krise ihre Türen und fürchten angesichts von Milliardenverlusten um ihre Existenz. Der Handelsverband Deutschland (HDE) forderte von der Politik "sofort Direktzahlungen", um eine Insolvenzwelle abzuwehren. Der Online-Handel dagegen boomt.
Von den Ladenschließungen besonders betroffen ist laut HDE der Textilhandel. In den Lagern der Bekleidungsketten liege bereits die Frühjahrsware, die nun nicht weiterverkauft werden könne. Das Geschäft "lässt sich auch nicht nachholen", sagte ein Verbandssprecher.
Auch der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat die Politik zu schneller Hilfe für Buchhandlungen, Verlage und Autoren angesichts massiver Verluste durch die Corona-Krise aufgefordert. "Für die größtenteils Klein- und Kleinstunternehmen, aber auch die wenigen größeren Unternehmen der Branche sind Schließungen kritisch bis existenzgefährdend", erklärte Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis. Es würden "effektive und unbürokratische Sofortmaßnahmen von staatlicher Seite" gebraucht.

Einzelhändler wie hier in Hamburg schließen ihre Läden, Apotheken und Lebensmittelgeschäfte dürfen geöffnet bleiben. Bild: dpa
Warnungen vor einer Pleitewelle kommen auch vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). DIHK-Präsident Eric Schweitzer forderte die Bundesregierung zu mehr Tempo bei Staatshilfen auf. Angesichts schwindender Liquidität sei die drohende Insolvenz ein Damoklesschwert für viele Betriebe, sagte Schweitzer der Nachrichtenagentur dpa.
Zurückgeholte Urlauber können mit der Bahn weiterreisen
Bei der Rückholaktion für Urlauber können die Betroffenen kostenlos mit der Deutschen Bahn zu ihren eigentlichen Zielflughäfen weiterreisen. Das Flugticket oder die Bordkarte würden in den Zügen als Fahrschein anerkannt, teilte das Unternehmen mit. Das gelte zunächst bis Ende März.
Justizministerium prüft erweiterten Mieterschutz
Das Justizministerium erwägt Hilfen für Mieter, die wegen der Corona-Krise ihre Wohnungsmiete nicht mehr zahlen können. Das berichtet die "Welt". Ob das auf eine vorübergehende Aussetzung der geltenden Kündigungsregeln oder auf finanzielle Unterstützung hinausläuft, sei allerdings noch offen. Zuvor hatten der Deutsche Mieterbund und die Bundestagsfraktion der Linken staatliche Unterstützung für in Not geratene Mieter gefordert.
Wären Ausgangssperren in Deutschland denkbar?
Eine Ausgangssperre wie in anderen Staaten gehört derzeit noch nicht zu den Maßnahmen von Bund und Ländern. Sie wäre aber denkbar, falls die bisher beschlossenen Schritte sich als nicht ausreichend erweisen, um einen raschen Anstieg der Infektionen zu verhindern.
"Ausgangssperren könnte man auf Paragraf 28 im Infektionsschutzgesetz stützen", sagt der Staatsrechtler Stephan Brixen von der Universität Bayreuth dazu. "Da das Robert Koch-Institut die Gefährdungslage mittlerweile als hoch einschätzt, wäre das begründbar." Das Institut stufte die Gefährdungslage heute von "mäßig" auf "hoch".
WHO ruft europäische Länder zu drastischen Maßnahmen auf
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Länder Europas zu "kühnsten" Schritten aufgerufen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Europa sei das "Epizentrum" der Pandemie, sagte der regionale WHO-Chef Hans Kluge. "Ausnahmslos jedes Land" müsse nun die "kühnsten Schritte" unternehmen, um die Ausbreitung zu verlangsamen.
In Deutschland steckten sich bislang mehr als 6000 Menschen an, von denen bislang 13 starben. Die aktuellen Zahlen der jeweiligen Bundesländer finden Sie hier:
Menschen telefonieren mehr
Die Deutschen telefonieren den großen drei Telekomanbietern zufolge angesichts der Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus mehr. "Die Leute rufen einander in der Krise mehr an", sagte ein Vodafone-Deutschland-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Ähnlich äußerten sich der Marktführer Deutsche Telekom und die Nummer drei Telefonica Deutschland. Auch der Datenverkehr ist demnach gestiegen. Die Deutsche Telekom erklärte, sie habe Vorbereitungen getroffen, um den Netzbetrieb auch bei einer Verschärfung der Situation zu gewährleisten.
Fußball-EM um ein Jahr verschoben
Nun ist es sicher: Die Europäische Fußball-Union hat die EM 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben. Die Entscheidung traf das UEFA-Exekutivkomitee nach mehreren Krisensitzungen.
Berlin plant Corona-Klinik für bis zu tausend Patienten
Berlin soll ein eigenes Krankenhaus für Covid-19-Patienten bekommen. Es soll auf dem Gelände der Messe Berlin Platz für bis zu 1000 Patienten bieten und in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr entstehen. Das teilte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) nach der Sitzung des Senats mit.

Die Klinik soll auf dem Berliner Messegelände eingerichtet werden. Bild: dpa
Kursrutsch an den Börsen gebremst
Der Dax konnte den zuletzt freien Fall etwas abbremsen: Zuletzt gab der Leitindex noch um ein Prozent auf 8654,58 Punkte nach. Im frühen Handel hatte er zunächst um fast fünf Prozent zugelegt, die Gewinne anschließend jedoch rasch wieder abgegeben.
Auch in den USA lässt der Verkaufsdruck an der Wall Street nach: Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 legten zur Eröffnung jeweils mehr als zwei Prozent zu, nachdem sie am Montag zwischen zwölf und 13 Prozent eingebrochen waren. Das war der größte Kursrutsch seit 1987.
Spielplätze nun auch in NRW zu
Wegen der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus schließt nun auch Nordrhein-Westfalen alle Spiel- und Bolzplätze. Der Landesfamilienminister Joachim Stamp (FDP) sagte, bei vielen Eltern sei die Botschaft von der unabdingbaren Notwendigkeit der Vermeidung von Sozialkontakten "noch nicht angekommen". Deshalb werde das bevölkerungsreichste Bundesland nun auch "Spielplätze und Bolzplätze komplett" schließen.
Nach Angaben des Düsseldorfer Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) stieg die Zahl der Corona-Todesfälle in NRW unterdessen auf zwölf. Bei allen Verstorbenen habe es sich um "schwer vorerkrankte Menschen mit hohem oder höherem Lebensalter" gehandelt. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nannte die Entwicklung bei der Ausbreitung des Coronavirus "dramatisch".
Klöckner: Lebensmittelversorgung gesichert
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat in einer Pressekonferenz betont, dass trotz der Einschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu reduzieren, keine Sorge um die Lebensmittelversorgung bestehe. Diese sei gesichert. Sie sei mehrmals wöchentlich mit Handel, Ernährungsindustrie und Landwirtschaft in Kontakt. "Die Supermärkte bleiben offen. Alles andere sind Falschmeldungen."
Sie mahnte, auf sogenannte Hamsterkäufe zu verzichten. Diese seien "nicht nur unnötig, sie schaden auch".
Brussels Airlines stellt Flüge ein
Die Lufthansa-Tochter Brussels Airlines stellt alle Flüge von 21. März bis 19. April ein. Die Lufthansa erklärte zuletzt, in der ganzen Gruppe fielen in den kommenden Wochen etwa 90 Prozent der Langstreckenflüge und bis zu 80 Prozent der Kurz- und Mittelstreckenflüge aus.
Fußball-EM wird wohl verschoben
Die Fußball-EM 2020 soll in den Sommer 2021 verlegt werden. Wie der norwegische Verband und mehrere Medien melden, haben die nationalen Ligen sowie die Europäische Clubvereinigung ECA einem entsprechenden Vorschlag der Europäischen Fußball-Union zugestimmt. In einer weiteren Videokonferenz müssen die 55 UEFA-Mitgliedsverbände die Verlegung absegnen, ehe das UEFA-Exekutivkomitee die endgültige Entscheidung treffen kann. Ursprünglich sollte das paneuropäische Turnier in diesem Sommer vom 12. Juni bis zum 12. Juli ausgetragen werden.
Flixbus stellt Betrieb um Mitternacht ein
Der Fernbusanbieter FlixBus stellt ab Mitternacht den Betrieb bis auf weiteres ein. FlixBus werde alle nationalen sowie grenzüberschreitenden Verbindungen von und nach Deutschland ab 24 Uhr aussetzen, teilte das Unternehmen mit.
Brandenburg plant eigenen Rettungsschirm
Brandenburg will einen eigenen Rettungsschirm aufsetzen. Das kündigten die drei Fraktionen der Regierungskoalition von SPD, CDU und Grünen an. "Dazu planen wir, die Regierung zu ermächtigen, 500 Millionen Euro aufzunehmen zur Bewältigung dieser Krise", sagte SPD-Fraktionschef Erik Stohn. Am 1. April soll darüber entschieden werden.
Touristen sollen Balearen verlassen
Die Regionalregierung der Balearen hat alle rund 25.000 auf Mallorca und den anderen spanischen Inseln noch verbliebenen Touristen dazu aufgerufen, schnellstmöglich in ihre Heimat zurückzukehren. Es mache keinen Sinn, dass die Menschen in den Hotels eingesperrt blieben, sagte Regionalpräsidentin Francina Armengol. Auch die Balearen erwägen, einige Hotels zu Krankenhäusern umzufunktionieren. Armengol appellierte erneut an die Zentralregierung, die Schließung aller Häfen und Flughäfen der Balearen anzuordnen. Mit dieser Maßnahme wäre es "viel einfacher", die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen.

Viele Touristen haben schon freiwillig Mallorca verlassen, die verbliebenen wurden nun von der Regionalregierung aufgefordert, in die Heimat zurückzukehren. Bild: dpa
Gastgewerbe fordert "Beendigung des Verordnungschaos"
Das deutsche Gastgewerbe hat an Bund und Länder appelliert, klare und einheitliche Regelungen für die Folgen der Corona-Krise zu schaffen. Derzeit blicke keiner mehr durch, sagt der Präsident des Branchenverbands Dehoga, Guido Zöllick. "So ist teilweise unklar: Was gilt für Cafés, was gilt für Geschäftsreisende in Hotels? Dürfen sie auch nach 18 Uhr bewirtet werden?" Hotellerie und Gastronomie seien bereit, alle nötigen Maßnahmen zur Eindämmung von Corona-Infektionen mitzutragen - bis hin zur kompletten Schließung aller Betriebe. "Gleichzeitig muss den Unternehmen aber durch effektive, unbürokratische Regelungen eine Überlebensperspektive gegeben werden."

Das Gastgewerbe kritisiert die uneinheitlichen Einschränkungen als "Verordnungschaos". Bild: dpa
Bremen entlässt einige Inhaftierte
Bremen entlässt wegen nicht bezahlter Geldstrafen Inhaftierte vorübergehend in die Freiheit. Durch die Maßnahmen würden das Risiko eines Corona-Ausbruchs in den Gefängnissen gesenkt und das Personal entlastet, teilte das Justizressort mit. Wer wegen nicht gezahlter Geldstrafen in Haft sitze, dürfe die JVA vorerst bis zum 15. Mai verlassen. Verurteilte, die in nächster Zeit zur Ableistung einer Ersatzfreiheitsstrafe geladen werden würden, erhielten zunächst Haftaufschub. Eine Bedingung sei, dass keine Vollstreckungsverjährung drohe, hieß es.
In Brasilien führten härtere Auflagen für Häftlinge wegen der Coronavirus-Pandemie zu einem Gefangenenaufstand. Im Bundesstaat Sao Paulo flohen Hunderte aus verschiedenen Gefängnissen, nachdem die Behörden das Recht auf Freigang für Häftlinge im halboffenen Vollzug ausgesetzt hatten. Die Regierung hatte den Freigang verschoben, weil die Gefangenen bei ihrer Rückkehr das Coronavirus einschleppen und andere Insassen anstecken könnten. Gefangene im halboffenen Vollzug dürfen normalerweise tagsüber das Gefängnis verlassen, etwa um zur Arbeit oder zur Schule zu gehen.
Anfragen zur Kurzarbeit schnellen nach oben
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) wird mit Anfragen zur Kurzarbeit überrannt. "Es geht durch die Decke", sagte eine Sprecherin. Der Beratungsbedarf sei um "ein zigfaches gestiegen". Darunter seien Branchen und Betriebe, die bisher mit Kurzarbeit nie etwas zu tun gehabt hätten. Wie viele Betriebe mit Beratungsbedarf tatsächlich Kurzarbeit anmelden, kann die BA noch nicht sagen. Als eine der ersten Maßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise hatte die Bundesregierung unter anderem einen leichteren Zugang zur Kurzarbeit auf den Weg gebracht.
Formulare für Grenzpendler
Das Saarland und Baden-Württemberg haben Bescheinigungsvorlagen für Grenzpendler veröffentlicht, die zur Arbeit über die Grenze müssen. Die Vorlagen würden von der Bundespolizei anerkannt, teilten die beiden Regierungen mit. Seit der Grenzschließung am Montag müssen Pendler, die zur Arbeit über die Grenze nach Frankreich, Luxemburg, in die Schweiz und nach Deutschland müssen, eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers vorweisen.
Die Vorlagen wurden im Internet zum Download veröffentlicht und müssen ausgefüllt werden. Darin müssen Angaben zum Arbeitgeber und zum Arbeitnehmer gemacht werden, beispielsweise Name, Adresse und Personalausweisnummer. Ziele der Maßnahmen seien ein unbürokratischer Grenzübertritt und wirkungsvolle Kontrollen.
Moskau baut Krankenhaus, Israel nutzt Hotels
Moskau baut im Eiltempo ein Krankenhaus für die Behandlung von Coronavirus-Patienten. Derzeit seien mehr als 2000 Arbeiter auf der Baustelle am Rand der russischen Hauptstadt im Einsatz, sagte Vize-Bürgermeister Andrej Botschkarjow. In dem künftigen Zentrum für Infektionskrankheiten sollen demnach bis zu 500 Menschen behandelt werden können. Wann die aus zwölf Gebäuden bestehende Klinik in Betrieb gehen soll, ist noch unklar.
Israel will leerstehende Hotels für die Genesung leicht erkrankter Patienten verwenden. Hotels mit mindestens 200 Betten sollten sich für die Maßnahme bewerben, teilte das Verteidigungsministerium mit. Zwei Hotels in Jerusalem und Tel Aviv sollen laut Angaben vom Montag bereits Ende der Woche bereitstehen. Die Armee sei verantwortlich für den Betrieb der Hotels.
Bayern zieht 400 Behördenmitarbeiter in Katastrophenstab ab
In der Münchner Staatskanzlei wird nach Inkrafttreten des Katastrophenfalls, den Ministerpräsident Markus Söder gestern ausgerufen hatte, ein Katastrophenstab eingerichtet. Dazu würden 400 Mitarbeiter aus anderen Behörden in die Gesundheitsbehörden abgeordnet, kündigte Söder auf einer Pressekonferenz an.
Supermärkte bieten eigene Einkaufszeiten für Senioren an
Damit durch das Coronavirus besonder gefährdete Senioren beim Einkaufen nicht das Nachsehen haben, bieten Supermärkte in mehreren Staaten ihnen Hilfe an. In Nordirland bedient der deutsche Discounter Lidl zwischen 9 und 11 Uhr ältere Kunden bevorzugt, unter anderem an einer Schnellkasse.
Die britische Supermarktkette Iceland bietet den über 65-Jährigen in Nordirland bereits ein Zeitfenster zwischen 8 und 9 Uhr an, in dem nur sie einkaufen dürfen. Das Angebot gilt in 27 Filialen.
Ähnlich ist das Bild in Norwegen: Ein Supermarkt-Inhaber in der Gemeinde Salangen war der Erste im Land, der Risikogruppen wie Älteren besondere Öffnungszeiten anbietet. Zwischen 7 und 9 Uhr am Morgen ist sein frisch gewienerter Laden nur dieser Kundengruppe vorbehalten. Gemeindemitarbeiter stehen vor der Ladentür und achten darauf, dass kein anderer das Geschäft betritt.
Vergleichbare Hilfsangebote gibt es bereits auch in Australien.

Ein älterer Mann steht beim Einkaufen in einem Supermarkt in Australiens Hauptstadt Canberra vor einem fast leeren Regal. Bild: dpa
Zwei Corona-Ansteckungen in WHO-Zentrale
Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf sind zwei Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Die beiden seien sofort nach Auftreten der erster Symptome zu Hause geblieben, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier. Es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut. Die Kollegen seien informiert worden. Bis auf wenige Ausnahmen arbeiten mehrere Hundert Mitarbeiter der WHO-Zentrale in Genf seit Dienstag vollständig von Zuhause aus.
Anwälte bitten Gerichte um Terminverschiebungen
Angesichts der Coronavirus-Krise appellieren Anwälte an die Gerichte, alle nicht eilbedürftigen Termine zu verschieben. "Wir alle sind aktuell mit einer Ausnahmesituation konfrontiert, die uns viel abverlangt", sagte der Präsident der Bundesrechtsanwaltskammer, Ulrich Wessels. "Natürlich darf Corona nicht zu einem Stillstand der Rechtspflege führen." Gleichwohl wünsche er sich "größtmögliche Flexibilität und Unterstützung durch die Justiz". Er bat darum, Fristen möglichst großzügig zu setzen und Anträge zur Verlängerung von Fristen wohlwollend zu behandeln.
Einige Gerichte und Justizministerien haben schon reagiert. So sagte der Bundesgerichtshof (BGH) zahlreiche für diese Woche angesetzte Verhandlungen ab. Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf (CDU) gab am Montag bekannt, dass nur noch wichtige Prozesse verhandelt werden.
Ungarn schließt Grenzen für Ausländer
Auch in Ungarn sind nun die Grenzen für den Personenverkehr geschlossen. Ausgenommen sind lediglich Tagespendler in den grenznahen Regionen und heimkehrende ungarische Staatsbürger. Auch Lastwagen sollen die Grenzen weiterhin ungehindert passieren können. Veranstaltungen sind grundsätzlich verboten. Gaststätten, Caféhäuser und Geschäfte - ausgenommen Lebensmittelläden, Apotheken, Drogerieläden und Tankstellen - müssen um 15 Uhr schließen. Schon seit Montag sind in Ungarn die Schulen und Kindergärten geschlossen.
Zweiter Fall in Bundesliga: Hertha-Spieler positiv getestet
In der Fußball-Bundesliga gibt es einen zweiten Corona-Fall: Ein Profi von Hertha BSC ist positiv getestet worden. Das teilten die Berliner mit, ohne den Namen des Spielers zu nennen. Trainer, Mannschaft und Funktionsteam begeben sich laut Vereinsauskunft in eine 14-tägige Quarantäne. Zuvor war Luca Kilian vom SC Paderborn positiv auf das Coronavirus getestet worden.
RKI: Einschränkungen können notfalls zwei Jahre dauern
Die verhängten Einschränkungen der Staaten im Kampf gegen das Virus könnten laut Robert Koch-Institut notfalls zwei Jahre in Kraft bleiben müssen. "Im extremen Fall bestünde diese Möglichkeit", sagte RKI-Chef Lothar Wieler. Die Lage müsse immer wieder neu bewertet werden, sagt Wieler. Nach seiner Einschätzung könnte die Pandemie zwei Jahre dauern. Man wisse, dass Pandemien in Wellen verliefen. Deren Geschwindigkeit kenne man aber nicht genau. Es werde Jahre dauern, bis der erwartete Infektionsanteil von 60 bis 70 Prozent erreicht sei. Stark hänge die Dauer auch davon ab, wann ein Impfstoff eingesetzt werden könne. Dies könne ab nächstes Jahr der Fall sein.
RKI setzt Corona-Risikoeinschätzung auf "hoch"
Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft das Risiko für die Bevölkerung durch das neuartige Coronavirus nun als "hoch" ein. RKI-Präsident Lothar Wieler begründete die Änderung der Risikoeinschätzung mit der großen Dynamik der Pandemie und dem starken Anstieg der Fallzahlen. Das Risiko für die Bevölkerung variiere von Region zu Region und könne regional auch "sehr hoch" sein wie im Landkreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.
Bislang war die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland durch Corona als insgesamt "mäßig" eingestuft worden. Wieler sagte zugleich, es müsse davon ausgegangen werden, dass die Erkrankungszahlen wesentlich höher seien, als sie dem RKI übermittelt würden. Es müsse weiterhin alles getan werden, um die Ausbreitung einzudämmen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.
Die Zahl der bestätigten Coronafälle in Deutschland lag bis Montagabend laut RKI bei 6012 Infizierten - das waren mehr als 1100 Fälle mehr als am Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität ging unterdessen am Dienstag bereits von mehr als 7200 bestätigten Infektionen in Deutschland aus.
China "zutiefst empört" wegen Trump-Tweet
Die chinesische Regierung hat mit "großer Empörung" auf eine Twitter-Botschaft von US-Präsident Donald Trump reagiert. Dieser hatte dabei das Coronavirus als "China-Virus" bezeichnet. Die Verknüpfung des Virus mit China sei eine "Art Stigmatisierung", erklärte das chinesische Außenministerium. Die Regierung in Peking sei "zutiefst empört" und stelle sich gegen Trumps Äußerungen. Das Virus nahm im Dezember in der zentralchinesischen Provinz Hubei seinen Ausgang und breitete sich seither über den ganzen Globus aus.
Polens Umweltminister infiziert - Regierung getestet
In Polen sind alle bei der letzten Kabinettssitzung anwesenden Regierungsmitglieder auf das Coronavirus getestet worden, nachdem ein Test von Umweltminister Michal Wos positiv ausgefallen war. Die Untersuchungsergebnisse werden im Laufe des Tages erwartet. Bis dahin arbeiten die betroffenen Minister unter Quarantäne. Dem infizierten Umweltminister geht es den Angaben zufolge gut. Regierungschef Mateusz Morawiecki und acht weitere Minister seien bei der fraglichen Kabinettssitzung nicht dabei gewesen, sagte der Regierungssprecher.
Italien will Fluggesellschaft Alitalia verstaatlichen
Die italienische Regierung will die Fluggesellschaft Alitalia verstaatlichen, deren wirtschaftliche Schwierigkeiten durch die Coronavirus-Krise massiv verstärkt wurden. Diese Entscheidung habe das Kabinett im Rahmen eines Hilfspakets für die Wirtschaft getroffen, teilte die Regierung mit. Weltweit sind unzählige Flüge ausgefallen, Fluggesellschaften in aller Welt haben dadurch massive Einbußen.
Chemnitz öffnet Corona-Ambulanz
Die Stadt Chemnitz öffnet eine Corona-Ambulanz. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit den drei Chemnitzer Krankenhäusern und der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Ambulanz auf dem Messegelände ist eine Anlaufstelle für Einwohner von Chemnitz, die Symptome ausweisen und in Risikogebieten waren oder direkten Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Die Untersuchung ist kostenfrei.
Telefonleitungen der Jobcenter überlastet
Die Jobcenter und Arbeitsagenturen bitten darum, Anrufe auf Notfälle zu beschränken. Wegen der hohen Zahl von Anrufen angesichts der Corona-Pandemie sei das Telefonnetz des Anbieters überlastet, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Jobcenter und Agenturen seien nur eingeschränkt erreichbar. Das Anrufaufkommen haben sich in den vergangenen Tagen verzehnfacht. Die Bundesagentur wies darauf hin, dass Termine nicht abgesagt werden müssen. Es gebe keine Sanktionen oder andere Rechtsfolgen, erklärte sie. Die Einhaltung von Fristen beim Bezug von Hartz-IV-Leistungen oder Arbeitslosengeld sei ausgesetzt.
Bundesregierung spricht weltweite Reisewarnung aus
Die Bundesregierung hat eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Das teilte Außenminister Heiko Maas mit. Ein solcher Schritt erfolgt nur bei einer Gefahr für Leib und Leben. Bisher gab es lediglich für die chinesische Ursprungsregion des Virus eine solche Warnung. Das Auswärtige Amt hatte ansonsten nur von nicht notwendigen Reisen ins Ausland abgeraten.
Giffey für staatliche Unterstützung bei Kinderbetreuung
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat eine staatliche Unterstützung bei der Kinderbetreuung gefordert. "Wir haben im Moment eine Ausnahmesituation - wir dürfen die Familien damit nicht allein lassen", sagte die SPD-Politikerin im ARD-Morgenmagazin. Wenn Familien derzeit Schwierigkeiten hätten, ihre Kinder zu betreuen, sei das keine reine Privatsache. "Da muss der Staat unterstützen", sagte Giffey. Gleiches gelte auch für Arbeitgeber. In allen Bundesländern seien Notbetreuungen für systemrelevante Berufe eingerichtet worden. "Da müssen Angebote geschaffen werden, damit die Menschen, die jetzt in Arztpraxen, Krankenhäusern oder Altenpflegeheimen dringend gebraucht werden, nicht ausfallen, weil sie keine Kinderbetreuung haben."
Rückholaktion für im Ausland festsitzende Deutsche
Die Bundesregierung will Tausende im Ausland gestrandete deutsche Touristen mit einer "Luftbrücke" zurückholen. In den kommenden Tagen sollen zunächst Reisende aus besonders betroffenen Gebieten nach Hause geholt werden, sagte Außenminister Heiko Maas. Dazu zählen Marokko, Ägypten, die Dominikanische Republik, die Philippinen und die Malediven. Maas kündigte an, bis zu 50 Millionen Euro dafür zur Verfügung zu stellen.
Ikea schließt alle Märkte in Deutschland
Der Möbelhändler Ikea schließt alle 53 Einrichtungshäuser in Deutschland. Man wolle damit die Ausbreitung des Coronavirus hemmen und die Mitarbeiter schützen, erklärte das Unternehmen. Die Maßnahme gilt bis auf Weiteres. Der Online-Shop soll ebenso wie das Kunden-Servicecenter weiter geführt werden.
Israel setzt Überwachungstechnologie ein
Israel will im Kampf gegen Corona Überwachungstechnologie einsetzen, die sonst zur Terrorbekämpfung dient. Dies teilte der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. Nach Medienberichten geht es unter anderem darum, die Mobiltelefone von Kranken zu überwachen, um zu sehen, mit wem sie vor der Diagnose in Kontakt waren. Außerdem solle überprüft werden, ob Infizierte gegen Heimquarantäne verstoßen. Schin Bet sei autorisiert, rund um die Uhr den Aufenthaltsort jedes Handynutzers in Israel zu orten.
VW stellt Produktion weitgehend ein
Volkswagen schließt wegen der Ausbreitung des Coronavirus für voraussichtlich zwei bis drei Wochen einen Großteil seiner Werke in Europa. Das kündigte VW-Chef Herbert Diess bei Vorlage der Jahresbilanz in Wolfsburg an. Produktionsunterbrechungen gibt es demnach bereits diese Woche in Werken in Spanien, Portugal, Italien und in der Slowakei; in China dagegen wurde die Produktion bereits wieder aufgenommen.

VW schließt für zwei bis drei Wochen die meisten seiner Werke in Europa. Bild: FOCKE STRANGMANN/EPA-EFE/REX
Indien schließt Taj Mahal
Indien schließt das berühmte Mausoleum Taj Mahal sowie andere Denkmäler und alle Museen im Land. Die Orte, darunter mehrere UNESCO-Weltkulturerbe, sollten zunächst bis Ende März geschlossen bleiben, hieß es aus dem Tourismusministerium. Taj Mahal besuchen normalerweise täglich mehrere zehntausend Besucher. Reisenden aus der EU und anderen Teilen Europas ist ab Mittwoch die Einreise nach Indien verboten worden. Touristen dürfen schon jetzt generell nicht mehr ins Land.

In den vergangenen Tagen besuchten bereits deutlich weniger Touristen als sonst das Taj Mahal, nun wird es vorerst geschlossen. Bild: AFP
DGB fordert Sonderregelung für Geringverdiener
Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert bei Kurzarbeit angesichts der Corona-Krise Sonderregelungen für Geringverdiener. "Wenn nur 60 oder 67 Prozent des Lohnausfalls bei Kurzarbeit ersetzt werden, bedeutet das für viele Beschäftigte erhebliche Einkommensverluste. Da müssen Auffanglösungen her", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Arbeitgeber bekämen 100 Prozent der Sozialabgaben bei Kurzarbeit erlassen. "Mit einem Teil davon könnte man das Kurzarbeitergeld auf 80 bis 90 Prozent aufstocken." Hierfür seien tarifvertragliche Regelungen erforderlich.
Airbus hält Produktion an, Boeing ersucht Finanzhilfen
Airbus hält die Produktion in seinen Werken in Spanien und Frankreich für die nächsten vier Tage an. In dieser Zeit sollten die Arbeitsplätze auf die neuen Vorgaben zur Hygiene, Reinigung und dem nötigen Abstand zwischen den Mitarbeitern umgerüstet werden, teilt der Flugzeugbauer mit. Zu den deutschen Werken äußerte sich Airbus nicht.
Boeing führt Gespräche mit hochrangigen Vertretern des Weißen Hauses und Kongressführern über kurzfristige Finanzhilfen. Schneller Zugang zu öffentlicher und privater Liquidität sei eine der "wichtigsten Möglichkeiten" für Fluggesellschaften, Flughäfen, Lieferanten und Hersteller, sich zu erholen, teilte der US-Flugzeughersteller mit. US-Fluggesellschaften und Frachtfluggesellschaften haben erklärt, dass sie mindestens 58 Milliarden Dollar an Krediten und Zuschüssen sowie zusätzliche Steuervergünstigungen anstreben, Flughäfen haben bislang 10 Milliarden Dollar beantragt.
Tipps zum Arbeiten im Homeoffice
Immer mehr Beschäftigte arbeiten in der Corona-Krise von zu Hause. Wichtig sei, dabei eine Arbeitsverfassung herzustellen, erklärte Diplom-Psychologin Petra Jagow im ARD-Morgenmagazin. Sie sagte, der Spagat zwischen Arbeit und Kinderbetreuung sei für Frauen schwerer als für Männer.
Umfrage: Mehrheit für Verschiebung der Fußball-EM
Eine große Mehrheit der Deutschen ist für eine Verschiebung der Fußball-Europameisterschaft. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa sprachen sich 58 Prozent dafür aus, das Großereignis statt in diesem Sommer erst im nächsten Jahr auszutragen. Nur 19 Prozent wollen, dass es bei der bisherigen Planung bleibt. Der Rest machte keine Angaben. Die Europäische Fußball-Union berät heute in einer Videokonferenz über die derzeit ausgesetzten Europapokal-Wettbewerbe und die EM 2020. Das paneuropäische Turnier in zwölf Ländern soll eigentlich am 12. Juni beginnen.
UN-Sicherheitsrat sagt alle Sitzungen dieser Woche ab
Der UN-Sicherheitsrat hat alle seine für diese Woche geplanten Sitzungen abgesagt. Ein Sprecher der chinesischen UN-Delegation hob jedoch hervor, dass der Sicherheitsrat "weiterhin funktioniert". Die 15 Mitgliedstaaten würden ihre Kommunikation aufrecht erhalten, damit das Gremium "seine Aufgabe erfüllt". Wie dies konkret geschehen soll, erläuterte er jedoch nicht. In der vergangenen Woche hatte der Sicherheitsrat eine Videokonferenz seiner Mitglieder getestet - der Test schlug jedoch fehl. Russland erklärte daraufhin, dass es "virtuelle" Sitzungen des Gremiums ablehne und "physische Treffen" für notwendig erachte. Die Arbeit des UN-Hauptquartiers in New York ist stark beeinträchtigt. Ein Großteil der Beschäftigten arbeitet von zuhause aus, nachdem eine Diplomatin aus den Philippinen positiv auf das Virus getestet worden war.
Polizeigewerkschaften fordern bessere Ausstattung
Die beiden großen Polizeigewerkschaften fordern eine bessere Ausstattung der Einsatzkräfte mit Schutzkleidung und Atemschutzmasken. "Es gibt Schutzkleidung, aber es gibt sie nicht in ausreichendem Maße", kritisierte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, in der "Passauer Neuen Presse". Auch der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, kritisierte die Ausstattung. "In manchen Dienststellen wird jetzt händeringend versucht, Schutzmasken und andere Schutzkleidung zu beschaffen. Handschuhe und Atemschutzmasken sind weitgehend Mangelware". Die Vorsorge für die Einsatzkräfte sei an vielen Stellen mangelhaft.
Pistorius: Verbreitung von "Fake News" bestrafen
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius fordert ein härteres Vorgehen gegen Falschnachrichten und Halbwahrheiten in der Coronakrise. "Fake News zur Versorgungslage in Zeiten der Coronakrise sind brandgefährlich", sagte der SPD-Politiker dem "Spiegel". "Sie können Panik, Hamsterkäufe und Konflikte auslösen und sind daher auf das Schärfste zu verurteilen. Daher müssen wir mit Bußgeldern oder sogar Strafandrohungen abschrecken", verlangte Pistorius. Es müsse verboten werden, öffentlich unwahre Behauptungen die Versorgungslage der Bevölkerung, die medizinische Versorgung oder Ursache, Ansteckungswege, Diagnose und Therapie der Erkrankung Covid-19 zu verbreiten.
Volkswagen stellt Geschäftsziele in Frage
Volkswagen weicht seine gerade erst aufgestellten Geschäftsziele wegen der raschen Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie auf. Es sei ungewiss, mit welcher Schwere und Dauer die Krise auch den Volkswagen Konzern treffen werde, teilte der Autobauer bei der Präsentation der Geschäftszahlen 2019 mit. "Eine verlässliche Prognose ist derzeit nahezu unmöglich", fügte Finanzvorstand Frank Witter hinzu.
Europa schottet sich weiter ab
Europa verstärkt seine Abschottungsmaßnahmen. Nach Angaben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron will die EU ab heute Mittag ihre gesamten Außengrenzen für 30 Tage schließen. Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten heute erneut per Videoschaltung über die Krise. In Frankreich gilt ab 12 Uhr eine mindestens 14-tägige Ausgangssperre.
Tom Hanks aus dem Krankenhaus entlassen
Tom Hanks und Ehefrau Rita Wilson befinden sich nun zu Hause in Selbstisolierung. Sie seien in ihrem Haus in Australien in Quarantäne, teilte eine Sprecherin des Schauspielers mit. Hanks hatte vergangene Woche bekanntgegeben, dass er und Wilson mit dem Coronavirus infiziert seien. Er meldete sich mit Updates aus der Quarantäne, zuletzt am Sonntag, als er sich bei den Helfern in Australien bedankte.
Hongkong stellt alle Einreisenden unter Quarantäne
In Hongkong werden ab Donnerstag alle Menschen, die die chinesische Sonderverwaltungszone betreten, für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. Dies kündigt die Leiterin des asiatischen Finanzzentrums, Carrie Lam, an und rät den Bürgern, alle nicht zwingend notwendigen Reisen zu vermeiden.
13 Tote und 21 neue Infektionen in China
In China sind erneut 13 Menschen an Covid-19 gestorben. Laut Pekinger Gesundheitskommission wurden zudem 21 neue Infektionen nachgewiesen. In der als Epizentrum der Coronavirus-Krise geltenden Stadt Wuhan wurde lediglich ein neuer Infektionsfall verzeichnet. Es handele es sich bei 20 Erkrankungen um "importierte Fälle", die bei Menschen während der Einreise nach China festgestellt worden seien. Aus Angst davor, dass Reisende das Virus zurück in die Volksrepublik bringen, hat die Regierung die Kontrollen zuletzt weiter verschärft. Reisende, die etwa in Peking landen, werden seit Montag für zwei Wochen zur Beobachtung in zentralen Quarantäne-Einrichtungen untergebracht. Seit Ausbruch des Virus haben sich in China fast 81.000 Menschen mit dem Erreger infiziert, 3226 kamen ums Leben.
Griechenland verhängt zweiwöchige Quarantäne für Einreisende
Griechenland hat eine obligatorische 14-tägige Quarantäne für alle ins Land einreisenden Menschen angeordnet. Wer sich nach der Einreise nicht in Isolation halte, müsse mit einer Geldstrafe rechnen, sagte Regierungssprecherin Aristotelia Peloni. Die Quarantäne-Auflage gelte für alle Einreisenden unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Was sie für den Umgang mit neu ins Land gelangenden Flüchtlingen bedeutet, ist noch unklar. Griechenland hatte zuvor bereits seine Schulen, Universitäten, Gerichte und Kinos geschlossen. Ab Mittwoch sollen auch die meisten Geschäfte dicht machen, mit Ausnahme von Apotheken, Supermärkten, Tankstellen und Banken.
Venezuela unter landesweiter Quarantäne
Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro hat eine landesweite Quarantäne angekündigt. "Es ist notwendig, es ist unverzichtbar, es ist die Antwort", sagte Maduro in einer Ansprache im Staatsfernsehen. Das Land hatte am Montag eine Quarantäne in einer Handvoll Staaten begonnen, die als erfolgreich gewertet wurde. Aber viele in der wirtschaftskrisengeplagten Nation gingen trotzdem zur Arbeit, da sie es sich nicht leisten konnten, nicht zu arbeiten. Die einst wohlhabende OPEC-Nation leidet unter einer lähmenden Wirtschaftskrise. Der Einbruch der Ölpreise droht die sechsjährige Rezession in Venezuelas ölabhängiger Wirtschaft zu verschärfen.
Krankenhausgesellschaft will finanziellen Schutzschirm für Kliniken
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DGK) hat einen sofortigen finanziellen Schutzschirm für alle Krankenhäuser gefordert, damit Kliniken in der Corona-Krise nicht pleitegehen. "Die Kliniken, ob privat oder öffentlich, können sich nur dann konsequent auf die Behandlung von Corona-Patienten konzentrieren, wenn sie jetzt schnell die unbedingte Sicherheit erhalten, dass die Absagen anderer Behandlungen nicht zu Liquiditätsengpässen führen", sagte Präsident Gerald Gaß der "Neuen Osnabrücker Zeitung": Sonst stünden etliche Häuser sehr schnell vor der Insolvenz.
Ukraine schränkt Inlandsreisen massiv ein
Die ukrainische Regierung hat Reisemöglichkeiten im Inland massiv eingeschränkt. Ab Mittwoch werden alle regulären Bus- und Bahnverbindungen zwischen den Städten gestoppt. Zudem wird in den Großstädten Kiew, Charkiw und Dnipro der U-Bahnverkehr eingestellt. Die Passagierzahl des übrigen städtischen Nahverkehrs wird auf maximal zehn Personen begrenzt. Geschlossen werden alle großen Einkaufszentren, Restaurants und Bars. Lebensmittelexporte werden beschränkt. Bildungseinrichtungen waren bereits vorige Woche geschlossen und Massenveranstaltungen verboten worden. Zudem schloss die Ukraine ihre Grenzen für Ausländer und stellte alle internationalen Reiseverbindungen ein.
Qantas streicht internationale Flüge um 90 Prozent
Die australische Fluggesellschaft Qantas Airways reduziert ihre internationalen Flüge bis mindestens Ende Mai um 90 Prozent. Die Reisenachfrage nach Australien sei wegen neuer Beschränkungen für Einreisende im Zusammenhang mit dem Coronavirus deutlich zurückgegangen, berichtet der Konzern. Auch Inlandsflüge würden um 60 Prozent zurückgefahren. Fast die gesamte Großraumflotte mit rund 150 Flugzeugen bleibt damit am Boden. Die Airline kündigte wegen der Folgen der Pandemie mehrere Maßnahmen an, darunter "drei Monate ohne Bezahlung für den CEO und Vorsitzenden, erhebliche Gehaltskürzungen für die Konzernleitung und Vorstandsmitglieder und die Streichung aller jährlichen Boni". Auch Air New Zealand reduziert seine Langstreckenkapazität - um 85 Prozent.
Vorwahlen im US-Bundesstaat Ohio verschoben
In den USA sollten heute in vier Staaten Vorwahlen abgehalten werden. In Ohio wurde der Urnengang wegen des Coronavirus aber abgesagt. Die Maßnahmen der US-Regierung zur Bekämpfung der Pandemie werden derweil drastischer.
Amazon stellt 100.000 Mitarbeiter ein
Zu den Profiteuren der Corona-Krise könnte Amazon gehören. Der Versandhändler will allein in den USA 100.000 Mitarbeiter für Lager und Auslieferung einstellen, um den Anstieg der Online-Bestellungen zu bewältigen. Zudem will das Unternehmen die Stundenlöhne für Beschäftigte in den USA, Kanada und Europa erhöhen - in den USA um zwei Dollar und in Europa um etwa zwei Euro. Dafür will der Konzern über 350 Millionen Dollar aufwenden.