Kurz vor den geplanten Friedensgesprächen über den Jemen-Konflikt steht die Teilnahme der Huthi-Rebellen auf der Kippe. Ein Flugzeug, das die Gesandten nach Genf zur UN bringen sollte, startete ohne sie. Angeblich sind manche Rebellen gegen die Idee zweier separater Delegationen.
Mehrfacher Verstoß gegen die Waffenruhe - so lautet der Vorwurf der Militärkoalition um Saudi-Arabien gegen die Huthi-Rebellen im Jemen. Die fünftägige Feuerpause soll vor allem den Zivilisten im Land helfen. Ihre Lage ist der UN zufolge katastrophal.
Angesichts der Kämpfe im Jemen hat Deutschland etwa 100 EU-Bürger in Sicherheit gebracht. Mit einer jordanischen Chartermaschine wurden sie von Sanaa nach Dschibuti ausgeflogen. Dort seien sie sicher gelandet, so das Auswärtige Amt.
Die Luftschläge gegen Huthi-Rebellen im Jemen dauern an. Auf dem Gipfel der Arabischen Liga in Sharm El-Sheikh rechtfertigten Spitzenpolitiker die Angriffe und präsentierten sich in seltener Einigkeit. Doch hinter den Kulissen gibt es Brüche.
Die Zaiditen leben seit mehr als tausend Jahren im Jemen. Lange herrschten sie über das Land. Aus dieser schiitischen Gruppierung haben sich nun auch die Huthis formiert. Ihr Aufstand begann schon vor mehr als zehn Jahren.
Die Lage im Jemen ist explosiv und chaotisch. Der Konflikt droht zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Sunniten und Schiiten zu werden und damit zwischen deren Schutzmächten Saudi-Arabien und dem Iran. Wer sind die Akteure in dem Machtkampf?
Wenn die Saudis ihre Luftangriffe im Jemen nicht beenden, droht der Konflikt zu eskalieren. "Von dem Chaos im Land profitiert vor allem Al Kaida", sagt Nahost-Experte Guido Steinberg tagesschau.de. Eine Gefahr - auch für Europa.
Der Jemen kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Momentan gibt es mindestens zwei Machtzentren. In dem sehr armen Land überlagern sich religiöse, regionale und internationale Konflikte. Aber auch Terrororganisationen spielen eine Rolle.
Im Jemen rücken die Huthi-Rebellen weiter auf Aden vor. Sie nahmen dabei eine wichtige Militärbasis und den Flughafen von Aden ein. Dies berichten jemenitische Regierungsbeamte. Präsident Hadi soll sich an einen sicheren Ort zurückgezogen haben.
Bewaffnete politische Machtkämpfe sind im Jemen nichts Neues. Nun aber steuert das Land auf eine religiöse Eskalation zu, auf einen Kampf zwischen Schiiten und Sunniten. Heute will der UN-Sicherheitsrat über die Lage beraten.
Der Machtkampf im Jemen fordert immer mehr Opfer. Schiitische Milizionäre, die weite Teile des Landes kontrollieren, sind zum Ziel von Anschlägen geworden - dabei wurden mehr als 130 Menschen getötet. Die Terrormiliz IS bekannte sich zu den Gewalttaten.
Im Jemen spitzt sich der Machtkampf zwischen den Huthi-Rebellen und der Regierung dramatisch zu. Kampfflugzeuge bombardierten den Amtssitz von Präsident Hadi in Aden im Süden des Landes. Er wurde in Sicherheit gebracht.
Warum sorgt der Film "Innocence of Muslims" für derartigen Aufruhr? Er sehe "ein Kräftemessen zwischen archaischen und modernen Strömungen", sagt Autor Abdel-Samad im tagesschau.de-Interview. Die Erziehung zum Hass in der muslimischen Welt müsse aufhören.
Bei den Protesten gegen "Innocence of Muslims" gehe es nicht um den Film, sagt der Islamwissenschaftler Steinberg im Interview mit tagesschau.de: Verantwortlich sei das in der arabischen Welt vorherrschende Gefühl, gegenüber dem Westen kulturell in der Defensive zu sein - dies nutzten Extremisten aus.
Die Gedanken sind frei - vor allem im Internet. Während das tunesische Regime Bilder der Unruhen zensierte, verbreiteten sie sich im Netz - und der Funke griff auf andere Staaten über. Welche Rolle spielt das Internet bei Protesten in Nordafrika und im Nahen Osten?
Nach der Eskalation in Ägypten kritisiert Nahostexperte Lüders den deutschen Außenminister scharf. Westerwelle agiere aus Ratlosigkeit und falscher Rücksichtnahme viel zu zurückhaltend, so Lüders im Interview mit tagesschau.de. Die bisherige Nahost-Politik habe sich als Illusion und Irrglaube erwiesen.
Lange sorgte der Jemen vor allem mit Entführungen für Negativ-Schlagzeilen. Nun wird das Land immer häufiger im Zusammenhang mit Al Kaida genannt. Das Land gilt als instabil und als idealer Rückzugsraum für Terroristen. Aber warum eigentlich?
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