
Islamistischer Anschlag geplant? Terrorverdächtiger in Berlin festgenommen
Stand: 19.11.2019 10:57 Uhr
Wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ist in Berlin ein Syrer festgenommen worden. Der Mann soll einen Sprengstoffanschlag geplant haben.
Von Michael Götschenberg, ARD-Hauptstadtstudio
Spezialkräfte der Polizei haben am Vormittag in Berlin einen 26-jährigen Syrer festgenommen. Dem Mann mit Namen Abdullah H., dessen Alter zunächst mit 37 angegeben wurde, wird vorgeworfen, einen islamistischen Terroranschlag geplant zu haben. Die Ermittlungen werden vom Generalbundesanwalt geführt.
Erste Bauteile bereits besorgt
Die Ermittler gehen davon aus, dass Abdullah H. einen Anschlag mit hochexplosivem TATP verüben wollte. Dafür soll er im August Aceton und im September Wasserstoffperoxidlösung bestellt haben - beides wird zur Herstellung von TATP verwendet. Das Ziel, so die Bundesanwaltschaft, sei gewesen, eine Bombe an einem unbekannten Ort zu zünden und möglichst viele Menschen zu töten und zu verletzen.
Außerdem soll er sich in einer islamistischen, dem IS nahestehenden Chatgruppe mit Gleichgesinnten ausgetauscht haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin mit. Seit Frühjahr 2019 habe er in dieser Chatgruppe des Messengerdienstes Telegram Anleitungen zum Bau von Waffen und zur Herstellung verschiedener Sprengvorrichtungen ausgetauscht. Ob er bereits einen konkreten Anschlagsplan hatte, ist noch unklar.
Hinweise aus dem Ausland
Abdullah H. war nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios mehrere Monate im Visier der Sicherheitsbehörden. Das Berliner Landeskriminalamt hatte den Fall schließlich ans Bundeskriminalamt übergeben. Die ersten Hinweise auf den Mann gingen von einem ausländischen Nachrichtendienst an das Bundesamt für Verfassungsschutz. Der Zugriff erfolgte am Vormittag durch Kräfte der GSG9, der Spezialeinheit der Bundespolizei.
Vereiltelter Terroranschlag: Erkenntnisse zum Verdächtigen
Michael Götschenberg, ARD Berlin
19.11.2019 17:11 Uhr
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