August 2015 Die nächsten Milliarden fließen nach Athen

Stand: 03.09.2015 17:25 Uhr

Plötzlich geht alles ganz schnell. Innerhalb weniger Tage einigen sich die Euro-Staaten und Griechenland auf die Voraussetzungen für die Aufnahme von Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket. Athen beschließt rasch erste Reformen, die Banken öffnen wieder.

03. August: Nach einer fünfwöchigen Zwangspause eröffnet die Börse in Athen mit einem Rekordverlust des Leitindex, der zwischenzeitlich um bis zu 22 Prozent ins Minus rutscht. Ein Konsortium um den Versicherungskonzern Allianz kauft die Autobahn-Raststätten von Tank & Rast.

04. August: Der Verzug bei der Rückzahlung einer Anleihe Puerto Ricos wird von der Ratingagentur Moody's als Zahlungsausfall gewertet - die Insel gilt damit faktisch als zahlungsungähig.

06. August: Griechenland überweist eine fällige Zinszahlung fristgerecht an den IWF.

10. August: Der Internetkonzern Google ändert seine Struktur und gründet zu diesem Zweck den neuen Mutterkonzern Alphabet. Der Energiekonzern RWE kündigt einen grundlegenden Konzernumbau an.

11. August: Griechenland einigt sich mit den Geldgebern auf die Bedingungen für ein drittes Hilfspaket. Chinas Zentralbank vollzieht mit der Abwertung des Yuan einen Kurswechsel.

14. August: Das griechische Parlament stimmt den ausgehandelten Bedingungen für ein drittes Hilfspaket zu. Stunden später winken auch die Euro-Finanzminister die Auflagen für das Rettungspaket in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro durch. Die deutsche Wirtschaft wächst im zweiten Quartal um 0,4 Prozent.

18. August: Griechenland lockert die im Juni eingeführten Kapitalverkehrskontrollen.

19. August: Der Bundestag stimmt mit großer Mehrheit für das dritte Hilfspaket für Griechenland. Wenige Stunden später gibt der ESM bereits die erste Tranche des Hilfspakets in Höhe von 23 Milliarden Euro frei.

20. August: Mit den ersten Milliardenüberweisungen aus dem neuen Hilfspaket begleicht Griechenland fällig Schulden bei der EZB in Höhe von 3,2 Milliarden Euro. Am selben Tag kündigt Griechenlands Ministerpräsident Tsipras seinen Rücktritt und vorgezogene Neuwahlen an.

24. August: Börsen in Asien verzeichnen massive Kursverluste.

27. August: Die Ukraine einigt sich nach eigenen Angaben mit den wichtigsten Gläubigern auf einen Schuldenschnitt in Höhe von 20 Prozent der ausstehenden Forderungen.