
Kämpfe in Idlib Erdogan stellt Assad Ultimatum
Stand: 05.02.2020 13:18 Uhr
Die Militäroffensive der syrischen Armee auf die Provinz Idlib hat die Spannungen mit der Türkei verschärft. Der türkische Präsident Erdogan drohte dem syrischen Machthaber Assad mit einer militärischen Reaktion.
Die Spannungen zwischen der Türkei und Syrien verschärfen sich. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan stellte der syrischen Regierung ein Ultimatum zum Rückzug aus der Provinz Idlib. Die Türkei werde handeln, sollte sich das syrische Militär nicht noch im Februar von den türkischen Beobachtungsposten zurückziehen, sagte Erdogan in einer Rede in Ankara.
Am Montag hatten syrische Soldaten bei ihrem Vormarsch gegen Rebellen in Idlib nach Angaben der Regierung in Ankara acht türkische Armeeangehörige getötet. Die Türkei hatte daraufhin einen Vergeltungsangriff gestartet, bei dem mehrere syrische Soldaten ums Leben kamen. Erdogan sprach im Zusammenhang mit dem Vorfall vom "Anfang einer neuen Ära in Syrien“ und kündigte an, in Zukunft jeden Luft- oder Bodenangriff "ohne eine Warnung auf die gleiche Weise“ zu beantworten.
Erdogan stellt Assad Ultimatum für Rückzug syrischer Truppen in Idlib
tagesschau 17:00 Uhr, 05.02.2020, Daniel Hechler, ARD Kairo
Militäroffensive trotz vereinbarter Waffenruhe
Die türkische Armee hat in Idlib insgesamt zwölf Beobachtungsposten eingerichtet. In der Region befindet sich das letzte große Rebellengebiet in Syrien. In dem seit neun Jahren andauernden Bürgerkrieg in Syrien werden die Rebellen von der Türkei unterstützt. Der syrische Machthaber Assad hatte zusammen mit russischen Einheiten Ende des vergangenen Jahres eine Militäroffensive gestartet und war in die Provinz Idlib vorgerückt.
Russland und die Türkei hatten sich 2017 darauf geeinigt, dort eine sogenannte Deeskalationszone einzurichten, um eine großangelegte syrische Offensive zu verhindern. Auch wurden immer wieder Waffenruhen vereinbart. Ziel war es unter anderem Binnenflüchtlingen in Idlib Schutz zu bieten. In dem Gebiet leben derzeit schätzungsweise rund drei Millionen Menschen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Beginn von Assads Militäroffensive bereits mehr als 500.000 Menschen in Richtung der türkischen Grenze geflohen.
Türkei droht mit Angriff gegen syrische Armee in Idlib
Thomas Bormann, ARD Istanbul
05.02.2020 13:45 Uhr
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