
Energiemix im Sommer Kohle liefert den meisten Strom
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung ist zwischen Juli und September weiter gesunken. Auch Erdgas verlor an Bedeutung. Wichtigster Energieträger der Stromerzeugung war Kohle.
Der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland ist die Kohle: In den Monaten von Juli bis September stieg die aus Kohle erzeugte Strommenge verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 22,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. 31,9 Prozent der eingespeisten Strommenge wurde demnach in Kohlekraftwerken erzeugt. Im ersten Halbjahr 2021 hatte dieser Anteil noch bei 27,1 Prozent gelegen.
Deutlich zurückgegangen ist dagegen der Anteil von Strom aus Erdgas. Vor allem die stark gestiegenen Preise für Erdgas führten zu einem deutlichen Rückgang der Stromerzeugung mit diesem Brennstoff: Der Anteil am Strommix sank im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozentpunkte auf nur noch 8,7 Prozent. Das war den Angaben zufolge der niedrigste Quartalswert seit dem Sommer 2018.
Mehr fossile Energieträger
Der Anteil der konventionellen Energieträger lag insgesamt bei 56,9 Prozent. Damit sind trotz aller Bemühungen um die Energiewende Kohle, Atomkraft und Gas noch immer die wichtigsten Energieträger für die Stromproduktion in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhte sich der Anteil sogar um 0,8 Prozentpunkte, so die Statistiker.
Im ersten Halbjahr 2020 stammten noch fast 52 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energiequellen. Aber schon im ersten Halbjahr 2021 lag der Anteil nur noch bei 44 Prozent und sank im dritten Quartal weiter: Die mit Windkraft erzeugte Strommenge nahm zwischen Juli und September um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab, die aus Photovoltaik um 2,8 Prozent. Windkraft ist dennoch die zweitwichtigste Energiequelle und steuerte im dritten Quartal 16,6 Prozent zur Stromerzeugung bei.
Stromimporte nehmen zu
Deutlich gestiegen ist außerdem der Anteil des aus dem Ausland importierten Stroms: Die Menge stieg um 13,6 Prozent im Vorjahresvergleich, wobei sich die Einfuhren aus Frankreich mehr als verdoppelten. Doch auch der Stromexport wuchs, und zwar um 8,9 Prozent. Insgesamt führte Deutschland laut Statistik weiterhin deutlich mehr Strom aus als ein.