LKW auf Autobahn A44 und Windpark vor RWE Kraftwerk Neurath | picture alliance / Rupert Oberh

Emissionshandel Milliardeneinnahmen für den Staat

Stand: 05.01.2022 15:56 Uhr

Der Handel mit Emissionsrechten soll Wirtschaft und Verbrauchern einen Anreiz geben, weniger fossile Brennstoffe zu verwenden. Der Staat kassiert dabei Milliarden.

Der Verkauf von Emissionsrechten hat dem Staat im vergangenen Jahr Rekordeinnahmen in Höhe von insgesamt 12,5 Milliarden Euro beschert, wie das Umweltbundesamt berichtet. Dabei werden sowohl die EU-Zertifikate als auch die neu eingeführten nationalen Emissionsrechte berücksichtigt.

Die hohen Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel lassen sich vor allem durch die stark gestiegenen Preise an der Börse erklären, wo die EU-Zertifikate gehandelt werden. Im Schnitt erlöste der Bund 2021 für die Berechtigung zum Ausstoß einer Tonne CO2 rund 52,40 Euro, insgesamt spülte der Handel 5,3 Milliarden Euro in die Staatskasse. Im Jahr 2020 waren es mit 24,60 Euro weniger als die Hälfte für eine Tonne CO2. Grund für den Anstieg sind unter anderem die verschärften Klimaziele der EU, die eine weitere Verknappung der ausgegebenen CO2-Rechte nach sich ziehen wird.

Nationaler Handel bringt mehr als sieben Milliarden Euro ein

Neben diesen Einnahmen über den EU-Emissionshandel kamen weitere 7,2 Milliarden Euro durch die neue nationale Abgabe auf Sprit, Heizöl und Gas dazu. Die hatte den Liter Benzin um etwa acht Cent für Autofahrer verteuert. Ab diesem Jahr steigt der CO2-Preis auf 30 Euro pro Tonne CO2, was Benzin dann um etwa zehn Cent teurer macht.

Der nationale Emissionshandel startete erst im vergangenen Jahr. Er soll dazu beitragen, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß beim Heizen und im Verkehr zu senken. Bis Ende dieses Jahres sind nur die Brennstoffe Benzin, Diesel, Heizöl, Flüssig- und Erdgas Teil dieses Systems, 2023 kommt dann auch Kohle hinzu.

Momentan werden die Zertifikate in Deutschland noch zu Festpreisen ausgegeben. 2021 kostete ein Zertifikat für eine Tonne Kohlendioxid 25 Euro, 2022 sind es 30 Euro. Erst ab 2026 werden sie versteigert, dann wird auch die Menge der zur Verfügung stehenden Emissionsrechte stückweise reduziert. So wird das nationale System dem europäischen angepasst.

Förderung von Klimaschutzprojekten

Das vom Staat eingenommene Geld fließt in den Energie- und Klimafonds (EKF), aus dem unter anderem Klimaschutzprojekte gefördert werden. Außerdem wurden im vergangenen Jahr 4,7 Milliarden Euro aus dem EKF zur Absenkung der EEG-Umlage verwendet, mit der die Ökostrom-Produktion gefördert wird. Durch die Förderung stieg der Strompreis weniger stark an. Ab 2023 soll die EEG-Umlage vollständig gestrichen werden, um die Bürger zu entlasten.

"Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung leisten einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung der Energiewende, finanzieren Klimaschutzprojekte und werden außerdem zur Entlastung der Verbraucher genutzt", sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner. "Damit zeigen wir, dass Klimaschutz und sozialer Ausgleich Hand in Hand gehen können."

Über dieses Thema berichtete B5 aktuell am 05. Januar 2022 um 18:06 Uhr.