April 2016 PanamaPapers sorgen für Aufsehen

Stand: 05.05.2016 17:25 Uhr

Die Enthüllungen der PanamaPapers über ein System von Briefkastenfirmen führt zu Rücktritten, Ermittlungen und Druck auf Steueroasen. VW macht den größten Verlust der Firmengeschichte und einigt sich in der Abgasaffäre mit den US-Behörden.

01. April: Mit dem Start der neuen Tochtergesellschaft treibt der Energiekonzern RWE die Aufspaltung und Umstrukturierung seiner Geschäftsfelder voran. Großbritannien erhöht den Mindestlohn von 6,70 auf 7,20 Pfund pro Stunde. Der Elektroautohersteller Tesla stellt das Modell 3 vor, das den Weg zum Massenmarkt ebnen soll.

03. April: Die Recherchen zu den PanamaPapers werden öffentlich: Die Erkenntnisse zu Briefkastenfirmen bringen zahlreiche Politiker, Prominente und auch Banken in Bedrängnis. In den Folgetagen leiten Staatsanwaltschaften in vielen Ländern Ermittlungen ein.

05. April: Der isländische Premier Sigmundur David Gunnlaugsson gibt wegen der Enthüllung der PanamaPapers sein Amt auf.

07. April: Panama kündigt infolge der PanamaPapers-Enthüllungen an, für mehr Transparenz in der heimischen Finanzbranche zu sorgen. Der britische Premier Cameron räumt die Beteiligung an der Briefkastenfirma seines verstorbenen Vaters ein, die er 2010 beendet habe. Infolge der Wirtschafts- und Energiekrise führt der venezolanische Präsident Maduro einen Tag Zwangsurlaub pro Woche ein, um Strom zu spraren.

08. April: Die deutschen Exporte legen im Februar deutlich zu.

10. April: Nach der Veröffentlichung der PanamaPapers kündigt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble einen Aktionsplan gegen Briefkastenfirmen an.

11. April: Die US-Investmentbank Goldman Sachs zahlt 4,4 Milliarden Euro, um einen Rechtsstreit mit der US-Justiz um fragwürdige Hypothekenpapiere beizulegen.

12. April: Der Internationale Währungsfonds senkt die Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft und erwartet vor allem in einigen Schwellenländern 2016 eine Rezession. In Panama Stadt durchsucht die Polizei die Zentrale der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die im Mittelpunkt des Systems von Briefkastenfirmen steht, das durch die PanamaPapers bekannt geworden ist.

13. April: Der VW-Vorstand verzichtet für 2015 nach harten Verhandlungen mit dem Aufsichtsrat auf einen Teil der ihm zustehenden Bonuszahlungen. Die US-Finanzaufsicht rügt die Notfallpläne der Großbanken JPMorgan, Wells Fargo, Bank of America, State Street und Bank of New York Mellon als mangelhaft.

14. April: Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute sagen der deutschen Wirtschaft 2016 ein Wachstum von 1,6 Prozent voraus. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnet die PanamaPapers als Provokation.

15. April: Panama will sich unter dem Druck der PanamaPapers-Enthüllungen dem automatischen Informationsaustausch in Steuerfragen anschließen. Im Zusammenhang mit den PanamaPapers tritt der spanische Industrieminister Jose Manuel Soria zurück. Der europäische Automarkt meldet den 31. Monat hintereinander mit steigenden Absatzzahlen. Unter dem Eindruck der Energie- und Wirtschaftskrise ändert Venezuelas Präsident Maduro die Zeitzone seines Landes, um eine bessere Ausnutzung des natürlichen Tageslichts zu ermöglichen.

17. April: Beim Treffen wichtiger Öl-Förderländer scheitert der Versuch einer Einigung auf eine Deckelung der Fördermenge, die den Ölpreisverfall stoppen sollte.

19. April: Der Chiphersteller Intel kündigt an, bis Mitte 2017 weltweit 12.000 Stellen zu streichen.

20. April: Bei seiner Rückkehr an die Finanzmärkte versteigert Argentinien Staatsanleihen im Wert von 14,5 Milliarden Euro. Die Bundesregierung geht in ihrer Frühjahrsprojektion von einem Wachstum der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,7 Prozent aus.

21. April: Volkswagen einigt sich mit den US-Behörden auf einen grundsätzlich Plan zur Lösung der Abgasaffäre.

22. April: VW macht 2015 den größten Verlust seiner Firmengeschichte und stellt in seiner Bilanz für 2015 insgesamt 16,2 Milliarden Euro für Kosten infolge der Abgasaffäre zurück. Die Autohersteller Audi, Porsche, Mercedes, Volkswagen und Opel rufen laut Verkehrsministeriums 630.000 Fahrzeuge zurück - Grund sind demnach Unregelmäßigkeiten bei Abschaltvorrichtungen für die Abgasreinigung. Der Autohersteller Fiat Chrysler beordert wegen Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit der Automatikschaltung weltweit 1,1 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten.

26. April: Wegen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst muss Lufthansa fast 900 Flüge streichen - betroffen sind 87.000 Passagiere. Der japanische Autokonzern Mitsubishi gibt zu, seit 1991 Angaben zum Spritverbrauch geschönt zu haben.

27. April: Bundesregierung und Autoindustrie einigen sich auf eine Kaufprämie für Elektroautos.

29. April: Im öffentlichen Dienst einigen sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf einen Tarifabschluss. Bei Warnstreiks in der Metallindustrie legen Zehntausende die Arbeit nieder.