FDP-Politikerin Nicola Beer
Porträt

FDP-Spitzenkandidatin Beer Gute Laune verbreiten - auch in Europa

Stand: 20.05.2019 11:25 Uhr

Egal ob links oder rechts: Nicola Beer will helfen, die Populisten im Europaparlament klein zu halten. Die FDP-Spitzenkandidaten glüht für Europa, bekam von ihrer Partei aber einen Dämpfer verpasst.

Von Torsten Huhn, ARD Berlin

Nicola Beer macht wirklich den Eindruck, als ob ihr Europa sehr am Herzen liege. Obwohl sie schon wieder umziehen und künftig zwischen Berlin, Frankfurt, Brüssel und anderen europäischen Städten pendeln muss und ihren Mann und ihre zwei Söhne nicht oft sehen wird.

Sie wollte unbedingt nach Brüssel. Europa ist ihr wichtig, und sie will helfen, die Populisten klein zu halten - die am linken wie die am rechten Rand. Und sie will den Ruf der EU verbessern.

Von 80 auf 60 Prozent

Ich freu' mich auf Europa. Ich freu' mich jetzt auch, die Gelegenheit zu haben, mit ganz vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. Damit sie hoffentlich dieses Europa wieder mit Chancen, mit Erfolgen verbinden - und nicht nur mit Kritik an Technokraten und Bürokratie.

Die 49-Jährige stammt aus Hessen. Sie studierte Jura, war Staatssekretärin im hessischen Justizministerium und zwei Jahre hessische Kultusministerin. 2013 folgte sie dem Ruf ihres Parteivorsitzenden Christian Lindner und wurde Generalsekretärin der damals angeschlagenen FDP. Gewählt wurde sie damals mit 80 Prozent.

Will sich auch in Berlin weiter zu Wort melden

Beim Parteitag Ende April allerdings bekam sie einen Dämpfer und weniger als 60 Prozent, als sie das Amt der Generalsekretärin abgab und sich zu einer der Stellvertreterinnen von Parteichef Lindner wählen ließ. Viele Delegierte hatten ihr übel genommen, dass sie Agnes Strack-Zimmermann den Platz als stellvertretende Vorsitzende weggenommen hat.

Die sonst meist aufgedrehte und eher gute Laune verbreitende Beer war daraufhin sichtlich angeschlagen. Das ändert aber nichts daran, dass sie weiter auch in Berlin Politik machen und sich zu Wort melden wird.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 20. Mai 2019 um 08:41 Uhr.