
Machtkampf in Venezuela Tote bei Gewalt an der Grenze zu Brasilien
Stand: 24.02.2019 00:40 Uhr
Der Streit um Hilfslieferungen nach Venezuela eskaliert: An der Grenze zu Brasilien starben vier Menschen. Wegen Hilfslieferungen aus Kolumbien brach Präsident Maduro die Beziehungen zum Nachbarstaat ab.
Anne-Katrin Mellmann, ARD-Studio Mexiko-Stadt
An den Grenzen Venezuelas zu Kolumbien und Brasilien hat es schwere Auseinandersetzungen gegeben: In Santa Elena de Uairen an der Grenze zu Brasilien kamen nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal vier Menschen bei Protesten ums Leben. Dort hätten "Colectivos", die bewaffneten Schlägertrupps der sozialistischen Regierung, auf Zivilisten geschossen.
Der Kampf um die Hilfsgüter
tagesthemen 23:15 Uhr, 23.02.2019, Caroline Wenzel, SWR
Verletzte an der Grenze zu Kolumbien
Auch an einem der Grenzübergänge zur kolumbianischen Stadt Cúcuta griffen "Colectivos" Zivilisten und Journalisten an. Die venezolanische Nationalgarde setzte Tränengas und Gummigeschosse gegen Menschen ein, die die Öffnung der Grenze und den Einlass von humanitärer Hilfe aus Kolumbien forderten. Dutzende Menschen wurden verletzt.
Die sozialistische Regierung von Nicolas Maduro hatte die Grenzübergänge gestern geschlossen, um die Einfuhr humanitärer Hilfe zu verhindern. Ungeachtet dessen fuhren mehrere Lkw mit Hilfsgütern aus Cúcuta zu Grenzübergängen, wo sie jedoch von der Nationalgarde gestoppt wurden. Einige Fahrzeuge gingen in Flammen auf.
60 venezolanische Sicherheitskräfte desertiert
Nach Angaben kolumbianischer Behörden desertierten 60 Mitglieder der Sicherheitskräfte Venezuelas. Sie seien über die Grenze geflohen. Auf einer Pro-Regierungsveranstaltung in Venezuelas Hauptstadt Caracas verkündete Nicolas Maduro den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien.
Der Machtkampf zwischen Maduro und dem Übergangspräsidenten Juan Guaidó hatte sich zuletzt auf den Streit um ausländische humanitäre Hilfe konzentriert, die schon seit Wochen auf Weitertransport nach Venezuela wartet.
Venezuela-Krise: Chaos, Gewalt und Tote
Anne-Katrin Mellmann, ARD Mexiko-Stadt
23.02.2019 21:53 Uhr
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