
Unterstützung syrischer Rebellen Trump zieht die Reißleine
Stand: 25.07.2017 12:16 Uhr
Wenige Tage nach einem entsprechenden Zeitungsbericht hat US-Präsident Trump bestätigt, dass er die amerikanische Unterstützung syrischer Rebellengruppen gestoppt hat. Er sprach von "massiven, gefährlichen und verschwenderischen Zahlungen".
US-Präsident Donald Trump hat die Unterstützung seines Landes für Rebellengruppen in Syrien für gescheitert erklärt. Er sprach im Kurzbotschaftendienst Twitter von "massiven, gefährlichen und verschwenderischen Zahlungen an syrische Rebellen, die gegen Assad kämpfen".
Der Tweet richtete sich an die "Washington Post", der er vorwarf, in der Berichterstattung mit falschen Fakten zu arbeiten. Die Zeitung hatte vor wenigen Tagen gemeldet, dass die US-Regierung ein CIA-Programm zu verdeckten Waffenlieferungen an syrische Rebellen gestoppt hat. Dabei berief sich die Zeitung auf Regierungskreise. Demnach war die Entscheidung vor einem Monat nach einem Treffen mit CIA-Direktor Mike Pompeo und seinem Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster getroffen worden.

Mit seinem Tweet bestätigte der Präsident indirekt erstmals selbst, dass er die Unterstützung der Rebellen beendet hat. Die CIA hatte das verdeckte Programm 2013 unter Trumps Vorgänger Barack Obama begonnen. Der Auslandsgeheimdienst rüstete moderate Rebellen mit leichten Waffen und Munition aus. Seitdem wurden Tausende Rebellenkämpfer ausgebildet und bewaffnet.
Zugeständnis an Russland?
Trumps Tweet bezieht sich mutmaßlich vor allem auf einen weiteren Teil des Zeitungsberichts, der über mögliche Gründe für die das Vorgehen des Präsidenten spekuliert. Regierungsbeamte sagten der "Washington Post" vergangene Woche, Trumps Entscheidung zum Stopp des Programmes spiegele sein Interesse wider, Wege zu finden, um mit Russland zusammenzuarbeiten. Moskau ist einer der wichtigsten Verbündeten Assads.
Dem widersprach der Chef der Sondereinsatzkräfte der US-Armee, General Tony Thomas. "Das war absolut nicht als Beschwichtigung für die Russen gedacht", sagte er. Der Schritt sei nach einer eingehenden Überprüfung des Programms und der damit erreichten Ziele erfolgt, erläuterte der General. Es sei eine "sehr harte Entscheidung" gewesen, die Hilfen nach vier Jahren zu stoppen.
Regierungsvertreter sagten der "Washington Post" auch, einer der Nachteile des CIA-Programms sei gewesen, dass einige der ausgebildeten Rebellen zur Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" und anderen extremen Gruppen übergelaufen seien.
Ohnehin hatte der politische Rückhalt für die Rebellen in den USA zuletzt nachgelassen. Zum einen gewann für die US-Regierung in Syrien der Kampf gegen den IS an Bedeutung, der auch von Assads Armee bekämpft wird. Zum anderen verloren die Rebellen mit dem Verlust der nordsyrischen Metropole Aleppo an die syrische Armee Ende vergangenen Jahres an strategischer Bedeutung.
Die US-Regierung kämpft in Syrien gegen den IS. Das Militär fliegt Luftangriffe auf den IS und unterstützt die Syrischen Demokratischen Kräfte am Boden mit Training und Waffen. Diese Waffenlieferungen haben aber nichts mit dem verdeckten CIA-Programm zu tun, sondern sind eine Operation des Pentagons.
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