Ein Warnschild mit der Aufschrift "Stop- Lawinengefahr" ist im Raum Innsbruck zu sehen.  (Archivbild) | dpa

Unglücke abseits der Piste Tote bei Lawinenabgängen in Österreich

Stand: 04.02.2023 18:43 Uhr

Wegen starker Winde und Neuschnee wird in großen Teilen Österreichs vor Lawinen gewarnt. Mindestens drei Wintersportler kamen bei Lawinenabgängen ums Leben - sie sollen trotz Warnung abseits der Pisten unterwegs gewesen sein.

Bei Lawinenabgängen in Österreich sind seit Freitag mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Bei Kaltenbach im Zillertal in Tirol starb ein Wintersportler - es soll sich um einen 17-jährigen Neuseeländer handeln, der abseits der Piste unterwegs gewesen sein soll.

Zuvor war ein Skifahrer im Kleinwalsertal nach einer Suchaktion nur noch tot unter einer Lawine gefunden worden. Seine Familie hatte am Freitag die Rettungskräfte informiert, weil er nicht nach Hause kam. Die Bergrettung musste die Suche wegen starker Windböen und schlechter Sicht zunächst abbrechen. Laut einem Bericht des ORF hatte der Mann einen Lawinenpiepser bei sich. Die Bergrettung konnte das Signal orten und den Mann am Samstag schließlich finden. Er war rund eineinhalb Meter tief verschüttet worden.

Behörde warnt davor, die Pisten zu verlassen

Das Kleinwalsertal gehört zum österreichischen Bundesland Vorarlberg, ist aber nur von Bayern aus erreichbar. In beiden Ländern gilt derzeit in vielen Regionen die zweithöchste Lawinenwarnstufe. "Die Leute sind sehr unverantwortlich unterwegs und immer wieder im freien Skiraum - sie glauben es einfach nicht", sagte ein Behördensprecher in Vorarlberg.

Am Arlberg in Tirol konnte ein unter einer Lawine begrabener 15-Jähriger nach etwa einer Viertelstunde lebend geborgen werden. Er wurde ins Krankenhaus geflogen. Bereits am Freitag war im Ötztal ein chinesischer Skifahrer unter einer Lawine umgekommen, auch er soll außerhalb der gesicherten Pisten unterwegs gewesen sein. Im Bezirk Kitzbühl überlebte ein anderer 15-Jähriger schwer verletzt, nachdem er von einer Lawine mitgerissen worden war.

Ein Meter Neuschnee und starke Winde

Regional war zuletzt mehr als ein Meter Neuschnee gefallen. Auf den Bergen erwarten die Meteorologen Sturmböen. Fachleute appellierten an die Wintersportler, vorsichtig zu sein. "Mit dem Neuschnee und dem Wind haben wir alle Zutaten für eine erhöhte Lawinenaktivität", sagte der Sprecher des Lawinenwarndienstes Tirol, Patrick Nairz. Wintersportler sollten möglichst auf den Pisten bleiben.

Bis zum Sonntag sollen außerdem oberhalb von etwa 1000 Meter lokal noch erhebliche Schneemengen dazukommen. Auch der Straßenverkehr wurde erheblich behindert.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 04. Februar 2023 um 14:00 Uhr in den Nachrichten.