
Westafrika Malis Regierung tritt zurück
Stand: 29.12.2017 23:06 Uhr
Nur acht Monate war Ministerpräsident Maiga im Amt. Nun trat Malis Regierungschef mit seinem gesamten Kabinett zurück. Zu den Gründen machte er keine Angaben. Präsident Keita dankte Maiga und versprach die rasche Ernennung eines Nachfolgers.
Im westafrikanischen Mali ist überraschend die komplette Regierung zurückgetreten. Staatschef Ibrahim Boubacar Keita habe den Rücktritt von Regierungschef Abdoulaye Idrissa Maiga und dessen Kabinett akzeptiert, teilte dessen Büro in Bamako mit. Der Präsident dankte Maiga in seiner Mitteilung für "seine Loyalität und sein großes Pflichtbewusstsein". Er werde bald einen Nachfolger sowie eine neue Regierung ernennen, sagte er weiter.
Keine Gründe angeführt
Für den Rückzug des Kabinetts wurden keinerlei Gründe genannt. Einige Beobachter sehen den plötzlichen Rücktritt als Vorbereitung auf die von Keita geplante Bildung einer nationalen Einheitsregierung. Maiga, der sein Amt erst im April angetreten hatte, war seit 2013 bereits Malis vierter Regierungschef.
Präsident Keita will sich bei den Präsidentenwahlen in sieben Monaten erneut zum Staatschef wählen lassen. Seine Wahlkampagne für die vergangene Präsidentschaftswahl im Jahr 2013 hatte Maiga erfolgreich geleitet.
Bundeswehr in Mali im Einsatz
Das Land ist instabil, seit der Norden 2012 nach einem Militärputsch vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen geraten war. Dort beteiligt sich die Bundeswehr mit rund 1000 Soldaten an einem UN-Friedenseinsatz zur Stabilisierung. Vor allem in den nördlichen Sahara-Gebieten sind Rebellen und mit dem Terrornetzwerk Al Kaida in Verbindung stehende islamistische Terroristen aktiv. Seit 2016 kommt es auch vermehrt zu Zwischenfällen im Zentrum des Landes.
Aus dem Archiv
Weitere Meldungen aus dem Archiv vom 29.12.2017
- Alle Meldungen vom 29.12.2017 zeigen