
Medienbericht USA sollen Militärschlag gegen Iran geplant haben
Stand: 21.06.2019 06:58 Uhr
US-Präsident Trump hat nach einem Bericht der "New York Times" zunächst Luftangriffe gegen den Iran freigegeben - dann aber kurzfristig abgesagt. Die US-Luftfahrtbehörde verhängte ein Flugverbot über dem Persischen Golf.
US-Präsident Donald Trump hat nach einem Bericht der "New York Times" zunächst Luftangriffe gegen den Iran freigegeben. Diese seien jedoch kurzfristig gestoppt worden.
Bei der Militäraktion sollte es sich laut Bericht um Vergeltung für den Abschuss einer amerikanischen Aufklärungsdrohne durch den Iran handeln. Die Operation sei bereits in ihrem Anfangsstadium gewesen, als sie abgeblasen worden sei, schrieb das Blatt am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsbeamten, der nicht namentlich genannt werden wollte. Flugzeuge seien bereits in der Luft und Schiffe in Position gewesen, es sei aber nicht geschossen worden.
Diskussion von Trump und Sicherheitsberatern
Weshalb es zu dem Abbruch kam, sei nicht bekannt. Unklar sei außerdem, ob die Aktion lediglich verschoben wurde. Erwartet worden seien die Luftangriffe am Donnerstagabend. Es seien Angriffe auf ausgewählte iranische Ziele geplant gewesen. Die "New York Times" berichtete, dass es zunächst heftige Diskussionen im Weißen Haus zwischen dem Präsidenten, seinen höchsten Sicherheitsberatern und Kongressspitzen gegeben habe.
Das Blatt bezieht sich auf Informationen von mehreren hochrangigen Regierungsbeamten, die entweder an den Diskussionen teilnahmen oder darüber informiert wurden. Weder das Weiße Haus noch das Pentagon wollten die Angriffspläne in der "New York Times" kommentierten. Es habe aber keine Bemühungen gegeben, die Veröffentlichung des Artikels zurückzuhalten, hieß es.
Flugverbot für Teile des Persischen Golfs
Die US-Luftfahrtbehörde (FAA) erließ für in den USA registrierte Flugzeuge ein Flugverbot für Teile des Persischen Golfs und des Golfs von Oman. Flüge in der von Teheran verantworteten Flugzone seien bis auf Weiteres nicht mehr erlaubt, teilte die FAA via Twitter mit. Erhöhte Militär-Aktivitäten und zunehmende politische Spannungen könnten kommerzielle Flugzeuge einem Risiko aussetzen.
Nach Drohnen-Abschluss: Präsident Trump wägt ab, Debatte über Iran-Strategie
J. Bösche, ARD Washington
21.06.2019 06:36 Uhr
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