
Italienische Insel Tote bei Erdbeben auf Ischia
Die süditalienische Insel Ischia ist von einem Erdbeben erschüttert worden. Dabei kamen mindestens zwei Menschen ums Leben. Mehrere Gebäude stürzten ein. Retter suchen noch nach Verschütteten.
Ein Erdbeben hat die italienische Urlaubsinsel Ischia mitten in der Hochsaison erschüttert. Mindestens zwei Menschen starben. Der Erdstoß der Stärke 4,0 habe die Mittelmeerinsel vor Neapel am Montagabend gegen 21.00 Uhr getroffen, teilte die italienische Erdbebenwarte INGV mit. Die US-Erbebenwarte geht von einer Stärke von 4,3 aus.
Eine Frau wurde von Brocken einer Kirche erschlagen, eine zweite Frau starb unter den Trümmern ihres Hauses. Mindestens fünf Menschen konnten lebend geborgen werden, wie der Zivilschutz mitteilte. Mehr als 25 Menschen sollen verletzt worden sein.
Verschüttetes Baby gerettet
Mehrere Stunden nach dem Erdbeben retteten Helfer ein Baby lebend aus den Trümmern eines Hauses. Unter dem Applaus vieler Zuschauer sei der Junge seiner Mutter übergeben worden, berichtete die Agentur Ansa. Die Frau war Stunden zuvor aus dem Gebäude geborgen worden. Zwei ihrer Söhne sind noch verschüttet.

Mehrere Häuser stürzten bei dem Erdbeben ein. Bild: REUTERS
Hotels und Krankenhaus evakuiert
Besonders betroffen waren die Orte Casamicciola und Lacco Ameno. Auf Fotos waren eingestürzte Häuser und Menschen auf der Straße zu sehen. Touristen und Bewohner seien in Panik auf die Straße gelaufen, berichteten italienische Medien. Auch soll mancherorts der Strom ausgefallen sein. Hotels und das einzige Krankenhaus auf der Insel wurden evakuiert.

Einige Bewohner von Ischia brachten sich in einem Fußballstadion in Sicherheit. Bild: AFP
Viele Bewohner verbrachten die Nacht im Freien. Für sie wurde ein Fußballstadion geöffnet. Die Behörden stellten noch in der Nacht im Hafen von Ischia und in Casamicciola drei Fähren bereit, um Urlauber und Besucher zurück aufs Festland zu bringen.
Die Insel vulkanischen Ursprungs ist vor allem im Sommer sehr beliebt bei Urlaubern, wird aber immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Das schlimmste Beben ereignete sich im Juli 1883 und hatte eine Stärke von 5,8. Mehr als 2000 Menschen kamen damals ums Leben. Ischia liegt in der Nähe der Phlegräischen Felder, die zu den weltweit wenigen Dutzend sogenannten Supervulkanen zählen.