
Altenpflege Fachkräftemangel nimmt weiter zu
Stand: 10.05.2019 03:27 Uhr
Betreiber von Altenheimen brauchen oft lange, um offene Stellen zu besetzen. Dass dürfte sich so schnell nicht ändern, denn laut Bundesagentur für Arbeit fehlen der Branche immer mehr Fachkräfte.
Altenpflegeheime in Deutschland müssen sich nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorerst weiter auf Probleme bei der Besetzung freier Pflege-Jobs einstellen. Der Fachkräftemangel in der Branche habe zuletzt weiter zugenommen, teilte die BA zum "Tag der Pflege" mit.
Nicht genug Bewerber
Inzwischen bestehe bundesweit ein Fachkräftemangel in diesem Bereich. "In keinem Bundesland stehen rechnerisch ausreichend arbeitslose Bewerber zur Verfügung, um damit die der Bundesagentur gemeldeten Stellen besetzen zu können", bilanziert die Nürnberger Bundesbehörde in einer Analyse. Dies gelte allerdings nur für examinierte Altenpflegefachkräfte, nicht für Altenpflegehelfer
Nach Bundesagentur-Angaben entfielen im Jahresdurchschnitt 2018 in der Altenpflege auf knapp 3100 arbeitslose Fachkräfte rund 15.300 freie Stellen. Die Folge: Inzwischen dauere es 183 Tage, bis Heimbetreiber eine frei gewordene Pflegestelle neu besetzt hätten, zwölf Tage länger als noch 2017.

Auch Krankenpfleger werden dringend gesucht. Bild: dpa
Schwierige Situation auch bei Krankenpflegern
Ebenfalls schwierig, wenn auch nicht ganz so dramatisch, sei die Situation bei Krankenpflegern. Auch hier sei der Bedarf an examinierten Kräften groß. Im Jahresschnitt seien bei der Bundesagentur rund 6000 arbeitslose examinierte und besonders spezialisierte Krankenpfleger registriert gewesen. Gesucht wurden von Kliniken aber 14.900.
Ein Teil des Fachkräfteproblems könnte nach Einschätzung der Bundesagentur dadurch gelöst werden, dass Teilzeitbeschäftigte in der Pflege dazu ermuntert werden sollten, ihre Arbeitszeit zu verlängern. In der Altenpflege arbeiteten nach BA-Angaben im Juni vergangenen Jahres 56 Prozent in Teilzeit, in der Krankenpflege 44 Prozent. In allen anderen Berufen liegt dieser Anteil dagegen im Schnitt nur bei 28 Prozent.