
Prognosen zur Inflation So entwickeln sich die Preise
Viele Jahre spielte die Inflation in Deutschland kaum eine Rolle. Denn die Teuerungsraten waren niedrig. Im Aufschwung nach dem Corona-Tief änderte sich das. Wie sehen die Prognosen für die weitere Preisentwicklung aus? Ein Überblick.
Die Entwicklung der Verbraucherpreise hat sich in Deutschland, in der Eurozone sowie in den USA und anderen großen Volkswirtschaften im Zuge der Konjunkturerholung zu einem wichtigen Thema entwickelt. Insbesondere Energiepreise steigen spürbar - auch bedingt durch die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Materialknappheit und Lieferengpässe verteuern viele Produkte zusätzlich.
Das führt einerseits zu Debatten über die Zinspolitik der Notenbanken, von denen viele mittlerweile mit einer Welle von Zinserhöhungen reagiert haben. Andererseits bestehen Sorgen mit Blick auf eine mögliche Lohn-Preis-Spirale, weil sich die Inflationsraten in den Tarifforderungen der Gewerkschaften widerspiegeln. Zugleich steht aber die Bundesregierung ebenso wie andere Regierungen vor der Frage, wie sie die negativen Folgen stark steigender Verbraucherpreise für weite Teile der Bevölkerung begrenzen kann.
Vor diesem Hintergrund finden die Vorhersagen zur weiteren Entwicklung der Preise zunehmend Beachtung. Ein Überblick der aktuellen Prognosen wichtiger Institutionen zur Inflationsraten in Deutschland.
Quelle | Prognose vom | Prognose für 2023 | Prognose für 2024 |
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Bundesregierung | April 2023 | +6,0% | +2,7% |
EU-Kommission | Mai 2023 | +6,8% | +2,7% |
Internationaler Währungsfonds | April 2023 | +6,3% | +3,0% |
OECD | Juni 2023 | +6,7% | +3,1% |
Bundesbank | Juni 2023 | +6,0% | +3,1% |
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung | März 2023 | +6,6% | +3,0% |
Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute | April 2023 | +6,0% | +2,4% |
ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München | Juni 2023 | +5,8% | +2,1% |
Institut für Weltwirtschaft IfW Kiel | Juni 2023 | +5,8% | +2,1% |
Institut der deutschen Wirtschaft Köln | März 2023 | +6,0% | |
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut | Juni 2023 | +6,0% | +2,8% |
Institut für Wirtschaftsforschung Halle IWH | März 2023 | +5,8% | +3,5% |
Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung IMK | Juni 2023 | +5,3% | +2,4% |
RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung | Juni 2023 | +5,5% | +2,0% |