Illustration mehrerer Souvenir-Münzen verschiedener Kryptowährungen, die in Wasser untergehen.  | REUTERS

Verdacht auf Geldwäsche bei Bitzlato Mitgründer verhaftet - Krypto-Börse gesperrt

Stand: 18.01.2023 21:05 Uhr

Anatoly Legkodymow ist Mitbegründer der Krypto-Börse Bitzlato - nun wurde er in den USA verhaftet. Der Vorwurf: Geldwäsche. Die Webseite von Bitzlato wurde gesperrt.

Der Mehrheitsaktionär und Mitbegründer der Krypto-Börse Bitzlato, Anatoly Legkodymow, ist in den USA wegen des Vorwurfs der Geldwäsche verhaftet worden. Der in China lebende Russe soll Hunderte Millionen Dollar verschoben haben.

Legkodymow drohen fünf Jahre Haft

Legkodymow wird den Angaben zufolge das Betreiben eines "nicht zugelassenen Unternehmens zur Sendung von Geld" zur Last gelegt. Darauf stehen in den USA bis zu fünf Jahre Gefängnis.

In einem weiteren Schritt wurde die Website von Bitzlato gesperrt. Die Krypto-Börse Bitzlato soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft seit Mai 2018 Kryptowährungen im Wert von 4,58 Milliarden Dollar verarbeitet haben.

Kunden sollen teils "bekannte Gauner" sein

Kunden von Bitzlato sollen nach Legkodymows eigenen Worten "auch bekannte Gauner" gewesen sein, erklärte ein leitender Beamter des Justizministeriums. Vize-Justizministerin Lisa Monaco erklärte: "Heute hat das Justizministerium dem Kryptokriminalitäts-Ökosystem einen harten Schlag versetzt". Das Vorgehen der Behörden sende eine klare Botschaft aus.

Wer unsere Gesetze von China oder Europa aus bricht - oder unser Finanzsystem von einer Tropeninsel aus missbraucht - kann eine Antwort auf seine Verbrechen in einem Gerichtssaal in den USA erwarten.

Nach Angaben der Sonderermittlungsgruppe für Finanzverbrechen im US-Finanzministerium - dem U.S. Treasury Department's Financial Crimes Enforcement Network - soll Bitzlato in Geldwäsche und illegale russische Finanztransaktionen verwickelt sein.

Minimale Identifikation bei Bitzlato

Bitzlato warb nach Angaben der US-Justiz damit, von seinen Nutzern nur eine minimale Identifikation und weder "Selfies noch Reisepässe" zu verlangen. Die Plattform sei so ein "Hafen für kriminelle Gewinne" geworden.

Der wichtigste Partner der Plattform bei Kryptowährungstransaktionen soll der im vergangenen April von deutschen und US-Ermittlern abgeschaltete Darknet-Marktplatz "Hydra Market" gewesen sein, der einst weltweit umsatzstärkste illegale Marktplatz im Darknet. "'Hydra'-Nutzer tauschten mehr als 700 Millionen Dollar in Kryptowährung über Bitzlato aus, direkt oder über Mittelsmänner", erklärte das US-Justizministerium.