
Mobilitätsangebot Daimler und BMW "Share now" - ein gemeinsames Carsharing
"DriveNow" und "car2go" werden zu "Share now": Die sonst konkurrierenden Autobauer Daimler und BMW starten einen gemeinsamen Mobilitätsdienst. Dazu sollen Carsharing, Parken und Mitfahrdienste gehören.
"DriveNow" und "car2go" werden zu "Share now": Die sonst konkurrierenden Autobauer Daimler und BMW wollen einen gemeinsamen Mobilitätsdienst aufbauen. Dazu sollen Carsharing, Parken und Mitfahrdienste gehören.
Nutzer von Carsharing und Mitfahrdiensten bekommen künftig ein gemeinsames Angebot der sonst konkurrierenden Autobauer Daimler und BMW. Damit wollen die Unternehmen ihre weltweite Position auf dem umkämpften und wachsenden Markt ausbauen.
Die Konzerne investieren mehr als eine Milliarde Euro, um ihre bestehenden Angebote zu erweitern und zu verzahnen, wie sie zum offiziellen Start des Zusammenschlusses mitteilten. Sie bringen demnach eine Kundenbasis von mehr als 60 Millionen aktiven Nutzern mit.
Aus zwei mach eins
Für die beiden bestehenden Carsharing-Flottennamen "car2go" und "DriveNow" soll es eine Übergangszeit geben - bis zum neuen Namen "Share Now", wie es weiter hieß. Durch den Zusammenschluss sollen in den kommenden Jahren weltweit bis zu 1000 neue Jobs geschaffen werden, darunter auch in Deutschland, hieß es. Insgesamt wollen die beiden Konzerne 14 Marken verzahnen.
Das Ganze soll so aussehen: In einem Verbund sind fünf Gemeinschaftsfirmen zusammengefasst - der Hauptsitz wird in Berlin sein. Die Bereiche teilen sich auf in Carsharing, Parken, Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Reiseplanung über eine Mobilitätsplattform und Mitfahrdienste. Die Transaktion wurde den Angaben zufolge am 31. Januar abgeschlossen.
Konkurrenten machen gemeinsame Sache
BMW-Chef Harald Krüger und Daimler-Chef Dieter Zetsche betonten, dass sie in dem Marktbereich gemeinsam stärker sein können. Dem Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer zufolge entspricht der Schritt dem Zeitgeist der Digitalisierung. "Wenn man glaubt, man kann alles selbst machen, ist das im digitalen Zeitalter ein Irrweg", sagte der Branchenfachmann.

BMW-Chef Krüger und Daimler-Chef Zetsche wollen den Carsharing-Markt gemeinsam erobern.
Der Carsharing-Dienst "Share Now" verfüge über 20.000 Fahrzeuge in 31 internationalen Metropolen. "Natürlich haben wir große Wettbewerber", räumte Zetsche ein. Allerdings seien die beiden deutschen Autobauer die einzigen, die alle Angebote in einer Plattform zusammenfassen.
Erst Europa, dann Südamerika und USA
BMW-Finanzchef Nicolas Peter sagte, die neue Mobilitätsfirma werde sich zunächst vor allem auf Europa konzentrieren. Auch in Südamerika und in den Vereinigten Staaten sei man bereits mit unterschiedlichen Angeboten am Start. Ob auch China, wo der Fahrdienstleister Didi stark ist, ein lohnenswerter Markt ist, prüfen die Konzerne noch.
In Deutschland sieht sich die Carsharing-Branche im Aufwind. Immer mehr Menschen registrieren sich für die Dienste, 350.000 Nutzerkonten sind im Laufe des Jahres 2018 dazugekommen, wie der Bundesverband Carsharing diese Woche mitteilte. Insgesamt 2,46 Millionen Nutzerkonten gebe es mittlerweile.