
Probleme mit Gasversorgung Türkische Firmen stoppen Produktion
In der Türkei haben Unternehmen in mehreren Industriezonen die Arbeit eingestellt. Hintergrund ist, dass Erdgaslieferungen aus dem Iran ausbleiben. Auch Firmen aus der EU sind betroffen.
Die türkische Regierung hat die Strom- und Gasversorgung in Industriezonen landesweit eingeschränkt. Ausgenommen sind Pharma-Unternehmen und Firmen, die in die Fleisch- und Milchproduktion eingebunden sind. Das teilte die halbstaatliche Erdgas- und Ölpipeline AG Botas mit.
Der Iran hat nach eigenen Angaben technische Probleme an einer Gaspipeline. Aufgrund der Kälte verzögere sich die Reparatur, hieß es.
In vielen Firmen in der Türkei stehen deshalb für mindestens drei Tage die Bänder still. In der Industriezone von Kütahya rund 300 Kilometer südlich von Istanbul zum Beispiel arbeiten nur noch zehn von über 100 Unternehmen, und das nicht mit voller Kapazität, wie türkische Medien berichten.
Standorte von Bosch, Fiat und Renault
Auch Bursa rund 150 Kilometer südlich von Istanbul ist betroffen. Dort produzieren auch internationale Unternehmen wie beispielsweise Bosch, Fiat und Renault. Der französische Autobauer hat die Produktion nach Medienberichten gleich für 15 Tage eingestellt. Hier kommt dazu, dass Mikrochips fehlen. Manche Wirtschaftsvertreter fürchten um die Wettbewerbsfähigkeit der türkischen Automobilindustrie.
Die Türkei kämpft aktuell schon mit einer Währungs- und Wirtschaftskrise und einer historisch hohen Inflation. Zur Jahreswende stiegen beispielsweise die Strompreise um bis zu 125 Prozent.