
Singles Day Kaufrausch lässt die Kurse hüpfen
Stand: 11.11.2020 18:49 Uhr
Der Singles Day in China ist eine einzige riesige Rabattschlacht der Onlinehändler - vergleichbar mit dem Black Friday in den USA. Die Auswirkungen des Konsumereignisses erreichen auch die Börse.
Von Constantin Röse, ARD-Börsenstudio
Chinas Online-Riese Alibaba stellt einen neuen Rekord am sogenannten Singles Day auf - dem größten Konsumrausch der Welt. Was früher eigentlich eine Art Valentinstag für Alleinstehende war, ist heute Anlass für einen riesigen Aktionstag der Onlinehändler. Alibaba und andere Onlineriesen sind den chinesischen Behörden aber zunehmend ein Dorn im Auge - sie wollen gegen Monopole vorgehen. Das führt zu einem Kursrutsch.
Kaufen statt Karneval
Der 11.11. ist in Deutschland traditionell der Beginn der Karnevals- und Fastnachtssaison. In China dagegen wird der Singles Day gefeiert. Alibaba, Chinas größte Onlineplattform, verzeichnet nach Start des Singles Day bereits einen Umsatz von umgerechnet rund 48 Milliarden Euro. Kunden gaben in der Spitze 583.000 Bestellungen pro Sekunde auf. Eigentlich geht der Singles Day nach 24 Stunden zu Ende. In diesem Jahr hat der Onlineriese Alibaba seine Rabattaktionen aber auf mehrere Tage ausgeweitet: ein Marketing-Trick, der für den Verkaufsrekord sorgte.
Folgenreiche Drohungen der Behörden
Doch trotz des Erfolgs brechen Alibaba-Aktien in New York massiv ein. Bei chinesischen Behörden ist der Konzern in Ungnade gefallen. So wurde der Börsengang der Finanztochter Ant Group vergangene Woche im letzten Moment gestoppt - es sollte der größte Börsengang der Welt werden. Und die chinesische Bankenaufsicht will für mehr Wettbewerb im Finanzsektor sorgen; das zielt auch auf Alibabas Bezahlplattform Alipay ab. Ihr werden monopolistische Verhaltensweisen vorgeworfen. An der New Yorker Börse sorgt das bei allen chinesischen Tech-Werten für eine Verkaufswelle.