50.000 neue öffentliche Ladepunkte sollen bis Ende kommenden Jahres entstehen.

Prognose für 2024 Elektroauto-Absatz könnte sich halbieren

Stand: 01.12.2022 15:30 Uhr

Zuletzt knackten die Absatzzahlen in Deutschland für Elektroautos noch Rekorde. Eine Prognose geht bis 2024 nun aber von einem Einbruch des Verkaufs aus. Grund dafür sind auch die gesunkenen Prämien.

Der aktuelle Boom der Elektroautos könnte bis 2024 einen ordentlichen Dämpfer erfahren - davon geht der Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer in einer heute veröffentlichten Prognose aus. Darin rechnet er im Jahr 2024 mit dem Verkauf von nur noch 362.000 E-Autos nach einem Absatz von 720.000 Autos allein im laufenden Jahr. Damit würde sich auch der Marktanteil der mit Strom betriebenen Automobilen von 27,8 Prozent auf 14 Prozent nahezu halbieren. Dabei sollen bis Ende 2030 gar 15 Millionen E-Autos durch die Straßen rollen, geht es nach dem Koalitionsvertrag der Ampel.

Wichtige Gründe für den Niedergang seien dabei die Kappung der staatlichen Fördermittel sowie die aktuell hohen Strompreise, die einen Einstieg in die vor Ort emissionsfreie Technologie zunehmend unattraktiver machten, erklärte Dudenhöffer. Für das Jahr 2023 erwartet das Center Automotive Research (CAR) noch 484.000 verkaufte Elektroautos, was einem Marktanteil von 21,3 Prozent entsprechen würde.

Förderung für Plug-in-Hybride läuft aus

Nach den Vorgaben der Bundesregierung werden Plug-in-Hybride ab dem kommenden Jahr überhaupt nicht mehr gefördert. Für voll-elektrische Batteriefahrzeuge sinken die Innovationsprämien pro Fahrzeug je nach Netto-Listenpreis auf eine Spanne zwischen 4500 und 6750 Euro (bislang 7500 bis 9000 Euro). Zudem ist der Fördertopf gedeckelt und wird nach CAR-Einschätzung Ende 2023 erschöpft sein. Bereits ab September 2023 entfalle die Prämie bei gewerblichen Zulassungen. Dazu kämen im Vergleich zum Jahresbeginn 2022 nahezu verdreifachte Strompreise und steigende Produktionskosten für Batterien, warnte Dudenhöffer.

Im Gegensatz zu den Leitmärkten China und den USA verliere Deutschland wichtige Zeit beim Wandel des Mobilitätssektors. Dudenhöffer schlägt vor, die staatliche Innovationsprämie länger zu zahlen als bislang geplant. Eine Entspannung sei frühestens 2025 zu erwarten, wenn die Kapazitäten zur Lithium-Ionen-Zellfertigung in Europa aufgestockt seien, Skaleneffekte in der Fertigung von Elektroautos wirkten und die Strompreise zurückgingen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 01. Dezember 2022 um 17:00 Uhr.