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Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj besucht Streitkräfte bei Bachmut ++

Stand: 05.09.2023 23:13 Uhr

Der ukrainische Präsident Selenskyj besucht Truppen in der Nähe der fast vollständig zerstörten Stadt Bachmut. Russland meldet den Abschuss zahlreicher Drohnen. Die Entwicklungen vom Dienstag im Liveblog zum Nachlesen.

05.09.2023 • 23:13 Uhr

Ende des Liveblogs

Für heute beenden wir den Liveblog - vielen Dank für Ihr Interesse!

Seit Beginn der russischen Invasion hat der ukrainische Grenzschutz mehr als 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht gehindert. Viele Ukrainer versuchen, sich dem Kriegsdienst zu entziehen. Flüchtige seien an der "grünen Grenze" vor allem zu Rumänien und der Republik Moldau aufgegriffen worden, sagte ein Sprecher . Es gehe hauptsächlich um Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren.

Von der Behörde war bereits mitgeteilt worden, dass allein im Grenzfluss Tyssa (Theiß) zu Rumänien und Ungarn mindestens 19 Männer ertrunken seien. Mehrere erfroren auch bei der Flucht durch die Karpaten. Bei Kriegsbeginn war eine Generalmobilmachung mit einem Verbot zur Ausreise von wehrpflichtigen Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren angeordnet worden. Der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge sind in den 27 EU-Staaten und Norwegen, Schweiz und Liechtenstein allerdings mehr als 650.000 ukrainische Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren als Flüchtlinge registriert.

In der Ukraine soll ein übergelaufener russischer Pilot, der einen Mi-8-Hubschrauber den Streitkräften Kiews übergeben hat, eine Prämie von einer halben Million US-Dollar (rund 463.000 Euro) erhalten. Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow sagte im Fernsehen, dass das Geld in der Landeswährung Hrywna ausgezahlt werde. Er rief andere russische Militärangehörige auf, dem Beispiel zu folgen.

Über den Fall des 28-jährigen Russen, der auch öffentlich auftritt, berichten ukrainische Medien seit Tagen. Die Ukraine hat eine offizielle Liste an Prämien für Militärtechnik, die russische Soldaten übergeben können. Für einen Panzer etwa gibt es 100.000 US-Dollar. In Russland hingegen werden Abschussprämien für Flugzeuge, Panzer und andere Waffen gezahlt.

Die USA haben Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt. Falls Pjöngjang den Krieg gegen die Ukraine mit Rüstungsgeschäften unterstütze, werde dies "kein gutes Licht auf Nordkorea werfen, und sie werden in der internationalen Gemeinschaft einen Preis dafür zahlen", sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan. 

Nach US-Angaben plant Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ein Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Russland, um mit ihm über Waffenlieferungen an Moskau zu verhandeln. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte, er könne entsprechende Planungen nicht bestätigen.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert Deutschland auf, schnellstmöglich Taurus-Marschflugkörper zu liefern. "Jeder weitere Tag mit Diskussionen, mit Koordinierungstreffen, mit Reflexionsprozessen kostet die Ukraine Menschenleben", sagt er dem Nachrichtensender "Welt". "Wir haben dieses Thema wieder und wieder gehabt seit letztem Jahr." Er sei Bundeskanzler Scholz zwar dankbar, aber man wisse, dass die Entscheidung nun bei ihm allein liege. "Ich möchte ihn nicht unter Druck setzen, aber ich hoffe, dass die Entscheidung jetzt schnell und nicht erst in einigen Monaten getroffen wird."

Das moderne deutsche Luftabwehrsystem Iris-T hat in der Ukraine nach Angaben des Herstellers schon mehr als 100 Angriffe aus der Luft abgewehrt, darunter zum Beispiel Marschflugkörper und Drohnen. "Wir haben eine nahezu hundertprozentige Abschussquote, das ist das, was uns von den ukrainischen Militärs zurückgemeldet wird", sagte Harald Buschek, ein Geschäftsführer beim Hersteller Diehl Defence.

Es habe bislang "über 100 erfolgreiche Abschüsse" gegeben, sagte er. Die Bundesregierung habe der Ukraine bislang zwei der Systeme überlassen, ein weiteres werde in Kürze ausgeliefert und vier weitere sollten später folgen. Das System "rettet dort täglich Leben", sagte Luftwaffenchef Ingo Gerhartz mit Blick auf den Einsatz in der Ukraine.

Die Unesco hat sich für eine mögliche Aufnahme der Kiewer Sophienkathedrale und der historischen Altstadt von Lwiw auf die Liste des gefährdeten Weltkulturerbes ausgesprochen. Den beiden Welterbestätten drohe "Zerstörung", sagte der Chef des Welterbe-Programms der UN-Kulturorganisation, Lazare Eloundou, der Nachrichtenagentur AFP.

Es habe bereits Angriffe auf die Pufferzonen rund um diese Stätten gegeben, sagte er. "Wir wissen nicht, was weiter geschehen wird." Seinen Angaben zufolge wird das Welterbekomitee, das vom 10. bis 25. September in der saudiarabischen Hauptstadt Riad tagt, die Entscheidung "wahrscheinlich" auf der Grundlage von Expertenmeinungen treffen. Diese besagten, dass die Stätten "nachweislich in Gefahr" seien. 

Wegen Sicherheitsbedenken angesichts des Krieges im Nachbarland Ukraine will das NATO-Land Polen seinen Verteidigungsetat erheblich aufstocken. Im kommenden Jahr werde Warschau "137 Milliarden Zloty (rund 30,6 Milliarden Euro) und damit mehr als vier Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben", sagte Präsident Andrzej Duda laut der polnischen Nachrichtenagentur PAP.

Das ist ein Anstieg gegenüber den bereits in diesem Jahr eingeplanten vier Prozent und weitaus mehr als die von den Nato-Partnern vereinbarten zwei Prozent. Polen wisse angesichts der "aufkommenden Gefahr" jenseits seiner östlichen Grenze "ganz genau", dass es sich lohne, "jeden Preis zu zahlen, um sicherzustellen, dass Polen frei, souverän und unabhängig ist und die Polen in Sicherheit leben können", sagte Duda bei der Eröffnung einer Rüstungsmesse in der südpolnischen Stadt Kielce. Dies hätten die Geschichte und die Erfahrung seine Landsleute gelehrt.

Die von Russland illegal für annektiert erklärte ukrainische Region Saporischschja im Südosten der Ukraine ist nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu zum jüngsten Hotspot der Gefechte zwischen Moskau und Kiew geworden.

Schoigu sagte zu russischen Militärvertretern, die Ukraine habe dort Reservebrigaden in Stellung gebracht, die von ihren westlichen Verbündeten ausgebildet worden seien. Belege für seine Behauptung, die sich zunächst nicht unabhängig bestätigen ließ, brachte er nicht vor. Die Angaben wurden jedoch teils durch andere Berichte untermauert.

Die Kämpfe im Südosten des von Russland angegriffenen Landes könnten von entscheidender Bedeutung sein. Sollte die russische Verteidigung dort zusammenbrechen, könnten die ukrainischen Streitkräfte weiter südwärts in Richtung der Küste marschieren und die russischen Militäreinheiten aufspalten.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Europäische Union wird dieses Jahr nach Einschätzung von Kommissionsvize Maros Sefcovic nur noch 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland beziehen. Das würde einer Halbierung entsprechen, sagtee der slowakische Politiker in einem vorab veröffentlichten "Handelsblatt"-Interview. Die EU-Staaten müssten neue Partner finden. Ganz auf russisches Gas zu verzichten, sei allerdings nahezu unmöglich.

Nach Angaben Russlands werden australische Drohnen für Angriffe auf russisches Territorium eingesetzt. Australien schließe sich damit der antirussischen Kampagne der USA an und lasse sich in den Konflikt in der Ukraine hineinziehen, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie reagierte mit ihren Äußerungen auf einen Bericht des "Sydney Morning Herald", nach dem aus Australien stammende Drohnen beim ukrainischen Angriff auf einen Flugplatz in der russischen Stadt Kursk eingesetzt wurden.

Im besetzten Osten der Ukraine ist russischen Angaben zufolge eine Frau wegen eines Mordversuchs an einem Beamten festgenommen worden. Es habe eine Festnahme "wegen des versuchten Mords am ehemaligen Vorsitzenden des Zollkomitees der Volksrepublik Luhansk" gegeben, erklärte das russische Ermittlungskomitee. "Der Mann und sein Sohn erlitten mehrere Verletzungen und befinden sich derzeit in einer medizinischen Einrichtung." Demnach schwebten beide aber nicht in Lebensgefahr.

Der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass und ukrainischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Angegriffenen um den vom Westen sanktionierten Beamten Juri Afanassiewski. Moskau teilte mit, die festgenommene Frau habe in Luhansk gewohnt und dem Mann am Sonntag "ein Telefon mit einem Sprengsatz" übergeben. Ukrainische Medien berichteten unter Berufung auf eine Quelle im ukrainischen Geheimdienst SBU, Afanassiewski sei "Opfer einer Explosion in seinem eigenen Haus" geworden. Er befinde sich in ernstem Zustand auf der Intensivstation.

Die Ukraine hat den Vorstoß der Türkei zurückgewiesen, Russland bei der Wiederaufnahme des Getreideabkommens womöglich Zugeständnisse zu machen. Die Regierung in Kiew werde keine Lockerungen der Sanktionen gegen Russland dulden, dies wäre eine Form des "Appeasement", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak der Nachrichtenagentur Reuters.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat ukrainische Streitkräfte nahe der fast vollständig zerstörten Stadt Bachmut besucht, um nach Angaben des Präsidialamtes über "Probleme und Bedürfnisse der Einheiten" zu sprechen. Unter anderem sei es um die "Lieferung von Artilleriegeschossen und an der Front stationierten Luftabwehrsystemen" gegangen.

Gestern hatte Selenskyj bereits die Region Donezk besucht. Wie er in einem auf Telegram verbreiteten Video sagte, ging es dabei unter anderem um die Sicherung des Nachschubs und die "Steigerung der Motivation unserer Kämpfer".

Der seit dem Putsch der Wagner-Söldner verschollene General Sergej Surowikin soll erstmals wieder in der Öffentlichkeit gesehen worden sein. Die prominente TV-Moderatorin Xenia Sobtschak teilte am Montagabend auf Telegram ein Foto von Surowikin in Zivilkleidung mit seiner Frau an einem nicht näher genannten Ort in der russischen Hauptstadt Moskau. "General Sergej Surowikin ist raus. Lebendig, gesund, zuhause, mit der Familie in Moskau", schrieb sie. Das Foto sei am Montag aufgenommen worden.

Zuvor hatte die "New York Times" unter Berufung auf zwei US-Behördenvertreter und eine dem russischen Verteidigungsministerium nahestehende Quelle berichtet, dass Surowikin wenige Tage nach dem Tod des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz Ende August freigelassen worden sei.

In der Ukraine ist angeblich ein Kampfpanzer des Typs "Challenger 2" zerstört worden, den Großbritannien an Kiew geliefert hatte. Das soll ein Video zeigen, das in sozialen Netzwerken verbreitet wird. In dem Video, das aus einem Auto gefilmt wurde, ist ein brennender Panzer zu sehen, von dem dichter, schwarzer Rauch aufsteigt. Wie unter anderem der britische "Guardian" berichtete, konnten Experten bestätigten, dass es sich um einen "Challenger 2"-Panzer handelt.

Wo und wann das Video aufgenommen wurde, ist unklar. Im Zuge der europäischen Panzerlieferungen hatte Großbritannien der Ukraine 14 "Challenger 2" zur Verfügung gestellt. Britischen Medien zufolge gingen diese an die 82. Luftangriffsbrigade, die zuletzt in der Nähe von Robotyne in Saporischschja gekämpft haben soll. 

Das ukrainische Parlament hat die Entlassung von Verteidigungsminister Olexij Resnikow genehmigt. Eine große Mehrheit der Abgeordneten stimmte dafür, womit Resnikow nun auch formell entlassen wurde. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Entlassung des Ministers am Sonntag angekündigt. Resnikow bekleidete den Posten seit November 2021.

Russland hat nach eigenen Angaben zahlreiche ukrainische Drohnen über dem eigenen Staatsgebiet und der annektierten Halbinsel Krim abgeschossen. Mit Blick auf die über der Krim abgeschossene Drohne erhob das Verteidigungsministerium in Moskau den Vorwurf eines versuchten "Terrorakts" durch die Ukraine.

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte zuvor im Onlinedienst Telegram vom Abschuss dreier Drohnen über Russland geschrieben, die demnach die Hauptstadt treffen sollten. Sobjanin zufolge entstand beim Abschuss einer Drohne im Bezirk Istrinski nordwestlich der Hauptstadt in der Region Moskau Sachschaden durch herabfallende Trümmer. Es seien jedoch bei keinem der Angriffe Menschen zu Schaden gekommen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen wird der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres über die Wiederbelebung des Getreideabkommens diskutieren. Das sagte er türkischen Medien zufolge. Er stehe in engem Kontakt mit den UN, die auf der Grundlage türkischer Beiträge ein neues Paket geschnürt hätten, "das den Weg für die Wiederbelebung der Initiative ebnen soll", wird er unter anderem vom türkischen Fernsehsender TRT-Haber zitiert.

Die Generalversammlung findet ab dem 18. September in New York statt. Gestern hatte sich Erdogan mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen, um über eine Erneuerung des Abkommens zu verhandeln. Putin hatte allerdings wiederholt auf die Forderungen des Kremls verwiesen.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die ukrainische Gegenoffensive als völlig erfolglos bezeichnet. Zugleich räumte er aber ein, dass die Lage in einem Teil der besetzten südukrainischen Region Saporischschja angespannt sei. "Die ukrainischen Streitkräfte haben an keiner Front ihre Ziele erreicht", sagte er. "Am angespanntesten ist die Lage an der Saporischschja-Front." Dort habe der Feind Brigaden aus seiner strategischen Reserve eingesetzt, deren Soldaten von westlichen Ausbildern geschult worden seien.

Die Angaben von Schoigu lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine hatte entgegen seiner Darstellung zuletzt von Fortschritten bei ihrer Offensive im Süden berichtet.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Karte Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Die Führung in Moskau will sich nicht zu einem US-Medienbericht über Pläne für ein Treffen von Präsident Wladimir Putin mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un äußern. Es gebe nichts dazu zu sagen, teilte das Präsidialamt mit. Die "New York Times" hatte berichtet, dass Kim noch in diesem Monat zu einem Treffen mit Putin nach Russland reisen wolle, um über Waffenlieferungen für den Krieg in der Ukraine zu sprechen. Demnach soll Kim wahrscheinlich in einem gepanzertem Zug nach Wladiwostok an der russischen Pazifikküste reisen, um Putin zu treffen. Nordkorea könnte Artilleriemunition und Panzerabwehrraketen liefern und im Gegenzug von Russland moderne Technik für Satelliten und Atom-U-Boote erhalten.

Russland fährt nach den Beobachtungen des Verfassungsschutzes seit dem Überfall auf die Ukraine verschärfte Desinformationskampagnen auch in Deutschland. Das Vorgehen Moskaus im Informationsraum habe sich in den vergangenen eineinhalb Jahren stark verändert, sagte der Fachmann für Spionageabwehr beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), Bodo Becker, in Berlin. "Dabei ist insgesamt das Vorgehen deutlich konfrontativer und aggressiver geworden."

Über Desinformation nach außen versuche der Staatsapparat Russlands, die öffentliche Meinung auch andernorts zu beeinflussen. "In Deutschland soll das Vertrauen der Bevölkerung in Politik, Verwaltung, aber auch in die freien Medien untergraben werden", erläuterte Becker. Russland greife dazu beständig aktuelle Konfliktthemen auf und instrumentalisiere sie in seinem Sinne. "Staatliche russische Stellen nutzen viele Möglichkeiten zum direkten wie indirekten Streuen von Desinformation."

Laut Bundesverteidigungsministerium hat Deutschland der Ukraine Munition für den Flugabwehrpanzer "Gepard" geliefert. "Die erste Auslieferung einer fünfstelligen Anzahl an Patronen" sei nur wenige Monate nach einer entsprechenden Vereinbarung erfolgt, hieß es in Berlin. "Der Aufbau der Produktionslinie zur Herstellung der Munition ist zuvor innerhalb ambitionierter Zeitlinien gelungen", erklärte das Ministerium.

"Der Ukraine-Krieg führt uns nahezu täglich vor Augen: Bei der Verteidigung des eigenen Landes kommt es auf Flugabwehr und ausreichend Munition an", wird Minister Boris Pistorius zitiert. "Mit der Wiederaufnahme der Produktion für die 'Gepard'-Munition legen wir den Fokus genau auf diese beiden entscheidenden Aspekte."

Das Rüstungsunternehmen Rheinmetall war im Februar dieses Jahres mit der Lieferung von insgesamt 300.000 Schuss Munition im Wert von 168 Millionen Euro beauftragt worden. Es ist die erste Charge, die nun auf den Weg gebracht wurde, wie auch das Unternehmen selbst mitteilte. Weitere Chargen sollen folgen, bis Jahresende insgesamt 40 000 Schuss.

05.09.2023 • 09:31 Uhr

Mehr Opfer durch Streumunition

Im Jahr 2022 sind weltweit 1.172 Menschen durch Streumunition getötet oder verletzt worden. Dies sei die höchste Zahl an Opfern, die der jährliche Streubomben-Monitor seit seiner ersten Veröffentlichung 2010 zu verzeichnen habe, teilte die Hilfsorganisation Handicap International mit Sitz in München mit. Die hohe Zahl sei vor allem auf den Einsatz von Streumunition in der Ukraine zurückzuführen, hieß es. Dort gab es durch den umfangreichen Einsatz von Streumunition durch Russland die meisten Opfer (890).

Doch auch die ukrainischen Streitkräfte hätten Streumunition eingesetzt, so der Bericht. Die Entscheidung der US-Regierung im Juli 2023, Streumunition an die Ukraine zu liefern, schaffe einen "gefährlichen Präzedenzfall", erklärte Handicap International. Streumunition gehöre zu den für die Zivilbevölkerung gefährlichsten Waffen, da sie noch lange nach Beendigung des Konflikts zu Opfern führen könne, hieß es weiter.

Die von Russland angesetzten Wahlen in den besetzten Gebieten in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Regierungsexperten weder frei noch fair. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine hervor. Gewählt werden solle vom 8. bis 10. September, zeitgleich mit Wahlen in der Russischen Föderation. In einigen Gebieten werde bereits gewählt.

Die Abwesenheit unabhängiger Kandidaten, die nicht Mitglieder der vom Kreml akzeptierten Parteien seien, weise darauf hin, dass es sich weder um freie noch um faire Wahlen handele, heißt es in der Mitteilung der Briten. Die Zahl der registrierten Wähler sei laut Angaben einer ukrainischen Organisation zudem erheblich übertrieben. Es sei wahrscheinlich, dass die dominierende russische Partei, Vereinigtes Russland, die Mehrheit der Mandate erhalten werde. Dahinter stecke der Versuch, die Kontrolle und den Einfluss auf die besetzten Gebiete zu erhöhen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Kubanische Staatsbürger sind nach Angaben des kubanischen Außenministeriums gezwungen worden, für Russland im Krieg in der Ukraine zu kämpfen. Der Menschenhändlerring operiere sowohl in dem karibischen Inselstaat als auch in Russland, um dort und auch auf der Insel lebende Kubaner für die Streitkräfte zu rekrutieren, teilte das Ministerium mit. Die kubanischen Behörden arbeiteten an der Zerschlagung des Netzwerks, Strafverfahren gegen die Beteiligten seien eingeleitet worden.

Der Kreml äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Ende Mai berichtete eine russische Zeitung aus der Stadt Rjasan, dass mehrere Kubaner im Gegenzug für die russische Staatsbürgerschaft in die Ukraine geschickt worden seien. Ob die Erklärung des kubanischen Außenministeriums im Zusammenhang mit dem Bericht aus Rjasan steht, war zunächst unklar.

Russische Flugabwehrsysteme haben über der Stadt Istra und in der Region Kaluga ukrainische Drohnen abgeschossen, die auf die Hauptstadt Moskau gerichtet gewesen sein sollen. Das teilten das russische Verteidigungsministerium und der Moskauer Bürgermeister mit. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mitten in der laufenden Gegenoffensive nahe der Front die Gebiete Donezk und Saporischschja besucht. Er lobte dabei den Kampf der Soldaten zur Befreiung des Landes als "heldenhaft". Er habe den ganzen Tag mit Soldaten verbracht, sagte Selenskyj in einer im Zug aufgenommenen Videobotschaft am späten Montagabend. Er besuchte verschiedene Einheiten. "Jede ist stark. Ich bin auf sie alle stolz." Zu den genauen Orten machte er keine Angaben.

Demnach wollte sich Selenskyj einen Überblick über den Zustand der Einheiten und über die Lage an der Front verschaffen. Er habe sich Probleme angehört. Dabei seien auch die ungenügende personelle Ausstattung einiger Kampfverbände und ein Mangel an bestimmten Munitionstypen zur Sprache gekommen. Bei den Gesprächen sei es zudem um den Bedarf an Drohnen und Waffen zur feindlichen Drohnenabwehr sowie um logistische Aspekte gegangen.

Ukraines Präsident Selenskyj besucht Soldaten nahe der Front

Der Schwimm-Weltverband World Aquatics öffnet die Tür für russische und belarusische Athletinnen und Athleten. Nach ausführlichen Beratungen habe der Verband eine Reihe von Kriterien beschlossen, die die Rückkehr von Wassersportlern aus Russland und Belarus als neutrale Athleten ermöglichen, teilte World Aquatics mit. 

Zu den "strengen Kriterien", die von einer vom Präsidium installierten Task Force ausgearbeitet worden seien, zählten demnach: keine aktive Unterstützung der russischen Invasion in der Ukraine, kein Abspielen der Hymnen, kein Präsentieren der Nationalflaggen sowie gewisse Anti-Doping-Maßnahmen. Zudem dürfte nur jeweils ein Athlet oder eine Athletin aus Russland und Belarus in einem Wettbewerb starten. 

Der Weltverband berichtete auch von einer Umfrage unter Leistungs-, Junioren- und Masters-Sportlern, nach der 67 Prozent eine Teilnahme von Russen und Belarusen als neutrale Athleten bei gleichzeitiger Einhaltung strenger Kriterien befürworten würden.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will nach US-Angaben bei einem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Russland über Waffenlieferungen an Moskau verhandeln. "Wie wir öffentlich gewarnt haben, schreiten die Verhandlungen über Waffenlieferungen zwischen Russland und Nordkorea voran", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Adrienne Watson, in Washington.

Kim strebe an, dass "diese Gespräche fortgesetzt werden und einen diplomatischen Austausch auf höchster Ebene in Russland beinhalten". Nach Informationen der "New York Times" will Kim, der nur selten ins Ausland reist, Putin offenbar im September in Wladiwostok treffen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 05. September 2023 um 09:00 Uhr.