Dieses von der israelischen Armee veröffentlichte Foto soll den Eingang zu einem von der Hamas genutzten Tunnel zeigen (Archiv)
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Krieg in Nahost ++ Israel meldet Zerstörung von 130 Tunneln ++

Stand: 08.11.2023 23:21 Uhr

Die israelische Armee gibt an, seit Beginn des Krieges insgesamt 130 Tunnelschächte der Hamas im Gazastreifen zerstört zu haben. Der Grenzbehörde Rafah zufolge haben mehr als 2.000 Ausländer die Region verlassen. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.

08.11.2023 • 23:21 Uhr

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Ein Konvoi mit medizinischen Gütern hat nach Angaben der Vereinten Nationen das Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen erreicht. Dies sei erst die zweite Lieferung lebensrettender Hilfsgüter an das Krankenhaus seit Beginn des Kriegs, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) mit. Die gelieferten Mengen seien zwar willkommen, reichten jedoch bei weitem nicht aus, um den enormen Bedarf im Gazastreifen zu decken.

"Die medizinischen Bedingungen im Al-Shifa - dem größten Krankenhaus im Gazastreifen und einer der ältesten palästinensischen Gesundheitseinrichtungen - sind katastrophal", hieß es in der Mitteilung. Das Krankenhaus platze aus allen Nähten. Die Notaufnahme und die Stationen seien überfüllt. Die Zahl der Verletzten steige von Stunde zu Stunde, während die Patienten unnötige Schmerzen erlitten, da Medikamente und Anästhetika zur Neige gingen. Darüber hinaus hätten Zehntausende Vertriebene auf den Parkplätzen und Höfen des Krankenhauses Schutz gesucht.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat erneut die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen als Bedingung für eine Waffenruhe genannt. "Ich möchte alle Arten von falschen Gerüchten, die wir aus allen möglichen Richtungen hören, beiseite legen und eines klarstellen: Es wird keine Waffenruhe ohne die Freilassung unserer Geiseln geben", sagte er. Alles andere sei falsch.

Unklar war jedoch, ob er damit die Freilassung aller Geiseln auf einmal meinte. Zuvor hatte es mehrere unbestätigte Medienberichte zu Verhandlungen über eine humanitäre Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung von bis zu 15 Geiseln im Gazastreifen gegeben. Israels Militärsprecher Daniel Hagari sagte am Abend zu den Berichten: "Wir dürfen uns von den Kommentatoren nicht verwirren lassen. Es gibt keinen Waffenstillstand; es gibt keinen Waffenstillstand; wir kämpfen gegen die Hamas; es gibt keinen Waffenstillstand."

Die Polizei in Brasilien hat nach Angaben von Israels Geheimdienst eine Terrorzelle der libanesischen Hisbollah festgenommen. Sie sei von der Schiitenmiliz betrieben worden, um Anschläge auf israelische und jüdische Ziele zu verüben, teilte der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad mit, der nach eigenen Angaben an der Operation beteiligt war. Demnach soll es sich um ein "umfangreiches Netzwerk" der Hisbollah gehandelt haben, das auch in weiteren Ländern operierte.

Nach Angaben der brasilianischen Bundespolizei zielte die landesweite Operation darauf ab, "terroristische Handlungen zu unterbinden und Beweise für eine mögliche Rekrutierung von Brasilianern zur Durchführung extremistischer Tätigkeiten im Land zu erhalten". Den Angaben zufolge wurden zwei vorläufige Haftbefehle und elf Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsbeschlüsse erlassen.

Nach Angaben der israelischen Armee sind heute rund 50.000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens über einen Fluchtkorridor in den Süden des Küstengebiets geflohen. "Wir haben heute gesehen, wie 50.000 Gaza-Bewohner vom nördlichen Gaza ins südliche Gaza gezogen sind", sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari. "Sie gehen, weil sie verstanden haben, dass die Hamas die Kontrolle im Norden verloren hat und es im Süden sicherer ist." Im südlichen Gazastreifen gebe es eine Zone, "in der Medikamente, Wasser und Nahrungsmittel verfügbar sind", so Hagari weiter.

Der Fluchtkorridor werde am Donnerstag erneut geöffnet. Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) hatte zuvor mitgeteilt, am Dienstag hätten etwa 15.000 Menschen den nördlichen Gazastreifen in Richtung Süden verlassen. Heute war demnach ein weiterer sprunghafter Anstieg der Flüchtlinge zu verzeichnen, nachdem die Zahl an den Vortagen bereits gestiegen war.

Der Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen ist nach US-Angaben geschlossen worden. Ausschlaggebend dafür seien Sicherheitsgründe, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums, ohne Details zu nennen. Die USA, Ägypten und Israel arbeiteten aber daran, den Übergang wieder zu öffnen. Rafah ist derzeit der einzige Ort, über den Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert werden können.

An dem Bodeneinsatz der israelischen Armee im Gazastreifen ist nach Militärangaben eine ganze Division von Reservisten beteiligt. Eine Division umfasst für gewöhnlich mindestens 10.000 Soldaten. Das Militär teilte mit, es sei das erste Mal seit dem Libanon-Krieg 1982, dass eine ganze Division von Reservisten auf feindlichem Gebiet im Einsatz sei.

Die 252. Division, die seit Samstag im Norden des Gazastreifens agiere, umfasse vier Infanteriebrigaden und eine Panzerbrigade, hieß es. Außer der Division seien noch weitere Truppen beteiligt.

Mit einem Schweigegang haben in Köln etwa 3.000 Menschen ihre Solidarität mit Israel und der jüdischen Bevölkerung angesichts des Terrorangriffs der militant-islamistischen Hamas zum Ausdruck gebracht. Die stille Kundgebung am Vorabend der 85. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November sollte ein öffentliches Zeichen gegen Antisemitismus, Hass und Gewalt setzen. Unter den Teilnehmenden waren auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sowie mehrere Minister. Organisiert wurde der Schweigemarsch von den beiden großen Kirchen in Köln.

Beim Gedenken an die Opfer der Pogromnacht vor 85 Jahren hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, vor aufflammendem Judenhass in Deutschland gewarnt. "Der Kampf wider den neuen Antisemitismus heute ist nicht zuletzt deshalb so wichtig, weil Antisemiten, egal ob religiös oder politisch motiviert, aus dem rechten oder dem linken Spektrum, es nie beim Antisemitismus bewenden lassen", sagte er in Würzburg laut Redemanuskript.

Zivilcourage und Solidarität zu zeigen, sei derzeit besonders wichtig. "Es war nie wichtiger, überzeugt für unsere Demokratie und unsere Freiheit einzustehen. Sie war schon sehr lange nicht mehr einer solchen Bedrohung ausgesetzt", sagte Schuster in seiner Heimatstadt. Hintergrund sind die vielen antisemitischen Vorfälle in Deutschland in den vergangenen Wochen.

Angehörige deutscher Geiseln im Gazastreifen haben die Bundesregierung erneut um Hilfe für deren Freilassung gebeten. Die Hoffnung sei, dass die Bundesregierung zum Beispiel ihre Gesprächskanäle zu Katar nutze, sagte die 27-jährige Shira Havron bei einem Besuch in Berlin. "Wir erwarten, dass Druck auf die richtigen Leute aufgebaut wird."

Zusammen mit Angehörigen anderer Familien führt sie in den kommenden Tagen Gespräche mit Politikern. Havrons Familie hatte nach eigenen Worten beim Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober den Kontakt zu elf Angehörigen verloren. Inzwischen sei klar, dass vier von ihnen ermordet worden seien, sieben weitere seien mutmaßlich Geiseln der Hamas. Darunter seien vier Kinder. "Meine Familie ist am Boden zerstört", sagte Havron. Vier der Verschleppten seien deutsche Staatsbürger, fügte sie hinzu. Für sie, aber auch für alle anderen Geiseln müssten sich die deutsche Regierung einsetzen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für Donnerstag zu einer internationalen Konferenz zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen eingeladen. Aus Deutschland will Staatsminister Tobias Lindner (Grüne) teilnehmen. Ziel der Konferenz seien "greifbare Ergebnisse", hieß es im Elysée-Palast. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu sei nicht vertreten, aber Macron stehe mit ihm im Kontakt und werde nach der Konferenz erneut mit ihm sprechen. 

Mit ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober hat die Hamas einem Bericht zufolge den Plan verfolgt, einen dauerhaften Kriegszustand mit Israel auszulösen. Das sagten Vertreter der islamistischen Organisation der "New York Times". Der Hamas gehe es darum, die palästinensische Sache mittels Gewalt wiederzubeleben, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Gespräche mit mehreren ranghohen Hamas-Mitgliedern. Der Nachrichtenagentur dpa sagte ein Hamas-Vertreter, der Angriff habe erfolgreich eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien vereitelt. Ein saudischer Minister säte jedoch Zweifel, dass dieses Kalkül aufgehen werde.

Der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, hat der Hamas und Israel Kriegsverbrechen vorgeworfen. "Die Gräueltaten, die von bewaffneten palästinensischen Gruppen am 7. Oktober begangen wurden, waren abscheulich, das waren Kriegsverbrechen, genauso wie die andauernde Geiselnahme", sagte der österreichische Diplomat am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. "Die kollektive Bestrafung Israels von palästinensischen Zivilisten ist auch ein Kriegsverbrechen, genauso wie die rechtswidrige gewaltsame Evakuierung von Zivilisten."

Die US-Regierung hat mit Blick auf die Zukunft des Gazastreifens diplomatische Gespräche mit Vertretern in der Region angemahnt. "Ich denke, was wir haben, sind viele Fragen, aber nicht viele Antworten", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, dem US-Sender CNN. "Wir wissen, was wir nach dem Konflikt in Gaza nicht sehen wollen. Wir wollen nicht, dass die Hamas die Kontrolle übernimmt. Wir wollen keine Rückeroberung durch Israel sehen."

Aber was eine gute Lösung für den Küstenstreifen sei, müsse man nun erst noch rausfinden. Die USA könnten das Problem nicht allein lösen. "Wir werden diplomatische Gespräche mit den Menschen in der Region führen müssen, um eine Lösung zu finden."

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Krieges vor rund einem Monat insgesamt 130 Tunnelschächte der militant islamistischen Hamas im Gazastreifen zerstört. Das Militär veröffentlichte Videos, die zeigen sollen, wie schweres Gerät Tunneleingänge im sandigen Boden aufgrub und eine Betonplatte hochhob. In einem Clip war ein Tunnel zu sehen, der mit Betonplatten ausgekleidet war. Wasser- und Sauerstoffvorräte in den Tunneln zeugten von geplanten längeren Aufenthalten, hieß es in der Mitteilung. Die Armee habe auch unter einem Trainingslager der Hamas im nördlichen Gazastreifen Tunnelschächte entdeckt, die zerstört worden seien.

Im sandigen Boden des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern gibt es nach israelischen Angaben ein Netz an unterirdischen Tunneln. Der Militärexperte Harel Chorev von der Universität Tel Aviv sagte dem US-Sender CNN: "Wir reden hier von Dutzenden von Kilometern unter der Erde mit Kommando-, Kontroll- und Kommunikationsräumen, Vorratskammern und Abschussrampen für die Raketen."

Nach Erkenntnissen israelischer Geheimdienste betreibt die Hamas zum Beispiel unter dem Schifa-Krankenhaus, der größten Klinik im Gazastreifen, ihr Kommando- und Kontrollzentrum. Die Hamas bestreitet das.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der israelische Justizminister und die Staatsanwaltschaft arbeiten mit der Polizei und dem Militär zusammen, um den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober formell zu untersuchen. Das gaben die Behörden laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AP bekannt. "Unser Ziel ist, zu ermitteln und rechtliche Schritte gegen jene einzuleiten, die diese abscheulichen Taten verübt, geplant und auf andere Weise daran teilgenommen haben - wo auch immer sie sich befinden", hieß es in einer Mitteilung. Israel werde die Hamas-Terroristen mit "der größtmöglichen Härte" bestrafen. Die Polizei arbeitet daran, Beweise in Städten im Süden des Landes zu sammeln, während die Anwälte des Justizministeriums darüber entscheiden, wie die Ermittlungen am besten vorangetrieben werden.

Das Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen muss den Betrieb wegen Treibstoffmangels deutlich herunterfahren. Es würden chirurgische Eingriffe, Röntgen-Aufnahmen und MRT-Untersuchungen gestoppt, teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit. Der zentrale Stromgenerator werde ebenfalls gestoppt und nur noch ein kleinerer eingesetzt. Es werde in jedem der insgesamt drei Gebäude täglich noch für zwei Stunden Strom geben, damit die etwa 14.000 Vertriebenen, die sich dort aufhalten, kochen und ihre Handys aufladen könnten. Sauerstoff werde ebenfalls nicht mehr erzeugt, man werde nur noch mit Sauerstoffflaschen arbeiten, hieß es.

Die Niederlande werden ein Marineschiff in den östlichen Teil des Mittelmeers schicken, das für humanitäre Hilfe im Gazastreifen eingesetzt werden kann. Das teilte Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren in Den Haag mit. Zypern bemüht sich um die Einrichtung eines internationalen Korridors für Hilfsgüter über das Meer. Die Ministerin sprach von einer "sehr wichtigen" Initiative. Eine niederländische Marineeinheit ist bereits auf Zypern stationiert, dazu gehören auch zwei Transportflugzeuge. Das Marineschiff "Zr. Ms. Holland" soll Mitte November auslaufen und etwa zehn Tage später Zypern erreichen.

Ein seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vermisster Spanier ist tot. Das teilten das Außenministerium in Madrid und die Botschafterin Israels in Spanien mit. Der geschäftsführende spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez schrieb auf der Plattform X, er sei über den Tod des 46-Jährigen aus dem Baskenland "schockiert". "Ich möchte seiner Familie und seinen Freunden meine Zuneigung und mein aufrichtiges Beileid aussprechen", schrieb er. Die spanische Regierung bekräftige ihre Verurteilung der Terroranschläge vom 7. Oktober.

Der 46-Jährige, der nach Medienberichten mit seiner israelischen Frau in einem Kibbuz lebte, ist das zweite spanische Todesopfer der Attacke. Der Tod einer jungen Frau mit doppelter Staatsangehörigkeit, die in Israel den Wehrdienst leistete, war kurz nach dem Massaker offiziell gemeldet worden.

Nach der umstrittenen Palästina-Demonstration am vergangenen Freitag in Essen hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul ein Verbot von drei islamistischen Gruppierungen gefordert. Er bitte um die Prüfung vereinsrechtlicher Maßnahmen gegen "Generation Islam", "Realität Islam" und "Muslim Interaktiv", schrieb der CDU-Politiker in einem Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.

Die Gruppierungen verbreiten demnach offen die Ideologie von Hizb ut-Tahrir, die in Deutschland seit 2003 einem Betätigungsverbot unterliegt. Laut dem NRW-Verfassungsbericht 2022 befürwortet die Gruppierung etwa die Wiedereinführung des 1924 durch die Republik Türkei abgeschafften Kalifats und die Errichtung eines islamischen Staats mit der Scharia als rechtlicher Grundlage.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres zufolge läuft etwas "offensichtlich falsch" beim israelischen Militäreinsatz. Dies zeige die Zahl der getöteten Zivilisten, sagte Guterres bei einer Konferenz der Nachrichtenagentur Reuters. Es müsse zwischen der militant islamistischen Hamas und dem palästinensischen Volk unterschieden werden.

Alessandra Galloni im Gespräch mit Antonio Guterres

Reuters-Chefredakteurin Alessandra Galloni hat in New York mit dem UN-Generalsekretär gesprochen.

Die Erleichterung ist dem 25-Jährigen anzuhören, berichtet ARD-Korrespondentin Anna Osius. Almotasem-Bellah Shorafa und neun Familienmitglieder konnten aus dem Gazastreifen ausreisen - nach Wochen des Wartens. Er mit seinen Eltern und Brüdern nach Gaza geflogen, für Ferien - und um dort zu heiraten. 

Trotz des Gaza-Kriegs gibt es nach Worten eines saudischen Ministers weiterhin Chancen auf eine Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel. Die derzeit ausgesetzten Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen hätten sich um einen "Weg zu einer friedlichen Lösung der Palästinenserfrage" gedreht, sagte Saudi-Arabiens Investitionsminister Chalid al-Falih in Singapur. Das Thema sei "nicht vom Tisch", so Al-Falih beim Bloomberg New Economy Forum. Schon beim vom Saudi-Arabien vorgelegten Friedensplan von 2002 sei das Ziel ein "normaler Naher Osten" gewesen, in dem "alle Länder des Nahen Ostens normale Beziehungen haben und sich auf wirtschaftlichen Wohlstand" konzentrierten.

Die Hamas hat mit ihrem Terrorangriff in Israel nach Ansicht eines ranghohen Mitglieds die Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien verhindert. Dies sei aber nicht das eigentliche Ziel der Attacke gewesen, sagte Osama Hamdan, Mitglied im Politbüro der Hamas, der Nachrichtenagentur dpa in Beirut. Die Hamas habe mit dem Massaker aber "den Versuch Israels, unter dem Deckmantel der Normalisierung in die Region einzudringen und die Rechte der Palästinenser zu verletzen, vereitelt". Die Islamistenorganisation habe bei ihrem Angriff am 7. Oktober im Grenzgebiet eigentlich nur israelische Soldaten gefangen nehmen wollen, erklärte Hamdan weiter. Zivilisten seien von "anderen" als Geiseln genommen worden.

Wer genau diese "anderen" Personen oder Gruppen sind, ließ er offen. Die Hamas werde ihren Kampf gegen Israel fortsetzen. Vor Beginn des Gaza-Kriegs deutete viel auf eine mögliche Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel unter Vermittlung der USA hin. Wegen des Gaza-Kriegs hat Riad die Gespräche gestoppt. Auf saudischer Seite bestehe nach wie vor Interesse daran, die Normalisierung weiter zu verfolgen, sagte vergangene Woche der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby. "Für uns ist klar, dass die Saudis immer noch daran festhalten."

08.11.2023 • 15:20 Uhr

Rutte reist nach Katar und Israel

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte ist mit dem Emir von Katar zusammengetroffen, um im Nahostkonflikt zu vermitteln. Anschließend reiste er weiter nach Israel, um mit Premier Benjamin Netanyahu zu sprechen, teilte Rutte auf der Plattform X mit. Katar spielt bei den Verhandlungen in dem Konflikt eine wichtige Rolle.

Er habe gemeinsam mit dem Emir und Außenminister Katars über mögliche Kampfpausen im Gazastreifen und humanitäre Hilfe gesprochen, sagte Rutte dem niederländischen Radio in Jerusalem. Einzelheiten nannte er nicht. Die verschiedenen möglichen Szenarien wolle er "persönlich mit Netanyahu besprechen." Mit dem Emir von Katar habe er auch über die Freilassung der Geiseln gesprochen. Es ist das zweite Mal nach dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober auf Israel, dass Rutte mit Netanyahu zusammenkommen will.

Bei Gefechten mit der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon sind israelischen Angaben zufolge zwei Soldaten nach Beschuss durch eine Panzerabwehrrakete in der Gegend von Dovev verletzt worden. Das Militär habe zurückgeschossen, teilte die israelische Armee mit. Soldaten hätten zudem mehrere Hisbollah-Stellungen zum Abschuss von Panzerabwehrraketen angegriffen. Auch seien zwei weitere Geschosse aus dem Libanon abgefeuert worden. Die Armee habe ebenfalls mit Beschuss reagiert.

Die Hisbollah teilte mit, sie habe israelische Soldaten beschossen und auch getroffen. Mehrere israelische Geschosse seien im Süden des Libanons niedergegangen. Die Hisbollah habe mehrere Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert, hieß es. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach einem Massaker der Hamas in Israel hat sich die Lage auch an der Grenze zum Libanon zugespitzt.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Belgiens grüne Vize-Ministerpräsidentin Petra De Sutter hat die belgische Regierung dazu aufgefordert, Sanktionen gegen Israel zu verhängen und die Bombardierung von Krankenhäusern und Flüchtlingslagern in Gaza zu untersuchen. "Es ist Zeit für Sanktionen gegen Israel. Der Bombenregen ist unmenschlich", sagte sie der Zeitung "Nieuwsblad". Es sei klar, dass Israel internationale Forderungen nach einem Waffenstillstand nicht kümmerten. Die Europäische Union müsse das auf eine bessere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit abzielende Assoziationsabkommen mit Israel sofort aussetzen. Gewalttätigen Siedlern, Politikern und Soldaten, die für Kriegsverbrechen verantwortlich seien, solle die Einreise in die EU verboten werden.

De Sutter plädierte außerdem für ein Importverbot auf Produkte aus den besetzten Palästinensergebieten. Ferner sollte Belgien die Mittel für den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag erhöhen, um die Bombardierungen zu untersuchen, während gleichzeitig die Geldflüsse an die Hamas gekappt werden. "Das ist eine Terrororganisation. Terror kostet Geld, und es müssen Sanktionen gegen die Unternehmen und Personen verhängt werden, die die Hamas mit Geld versorgen."

Der Golfstaat Katar verhandelt offenbar derzeit mit der islamistischen Hamas und Israel über die mögliche Freilassung mehrerer Geiseln im Austausch für eine kurze Waffenpause. Die Verhandlungen in Abstimmung mit den USA seien "im Gange, um die Freilassung von zehn bis 15 Geiseln im Austausch für einen ein- bis zweitägigen Waffenstillstand sicherzustellen", berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind. 

Katar ist Verbündeter der USA und wichtiger Handelspartner zahlreicher westlicher Staaten, bietet jedoch auch hochrangigen Hamas-Vertretern einen Wohnsitz, darunter Hamas-Chef Ismail Hanijeh. Das Emirat gilt aber wegen seiner guten Beziehungen zur Hamas auch als wichtiger Vermittler bei Verhandlungen um die Freilassung der von den Islamisten bei ihrem brutalen Angriff auf Israel verschleppten Geiseln.

Dem Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen droht nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds voraussichtlich noch im Tagesverlauf der knappe Treibstoff für die Notstromaggregate auszugehen. Die Klinik habe heute die meisten Operationen eingeschränkt, um den Treibstoffverbrauch zu rationieren und den Betrieb in den nächsten Tagen zu einem Mindestmaß sicherzustellen, teilt die Hilfsorganisation auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) mit.

Laut der amerikanischen und der israelischen Regierung besitzt die Terrororganisation Hamas enorme Vorräte an Treibstoff, die Kliniken den Betrieb ermöglichen würden. Stattdessen würden diese aber für Raketen eingesetzt, die auf Israel abgefeuert werden.

Italien wird ein Krankenhausschiff in die Nähe der Küste des Gazastreifens schicken, um bei der Behandlung der Opfer des israelisch-palästinensischen Konflikts zu helfen. Das sagte der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto.

Das Schiff läuft demnach noch heute mit 170 Mitarbeitern aus, darunter 30 Personen, die für medizinische Notfälle ausgebildet sind, sagte der Minister. Er fügte hinzu, dass man auch daran arbeite, ein Feldlazarett nach Gaza zu schicken.

Das israelische Sicherheitskabinett will einem Medienbericht zufolge heute im Westjordanland zu einem Treffen zusammenkommen. Das meldet die Nachrichtenagentur AP. Hintergrund seien die Warnungen vor einer potenziell ernsthaften Eskalation der Gewalt in dem besetzten Palästinensergebiet, berichtete die Nachrichtenseite Ynet unter Berufung auf eine Mitteilung aus dem Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Das Treffen soll demnach in den Büros des zentralen israelischen Militärkommandos im Westjordanland stattfinden.

Seit dem Überfall der Terrormiliz Hamas auf Israel hat es in Deutschland nach Angaben von Bundesinnenministerin Nancy Faeser 450 pro-palästinensische Demonstrationen gegeben. Dem stünden 413 pro-israelische Versammlungen gegenüber, sagte die SPD-Politikerin in Berlin.

Faeser betonte die Solidarität mit Israel und wandte sich gegen antisemitische Ausfälle. "Der Nahost-Konflikt darf nicht auf deutschen Straßen ausgetragen werden", sagte sie. In einer liberalen Demokratie wie Deutschland seien Rede-, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit hohe Güter. Wenn aber auf Straßen hierzulande die Vernichtung von Juden propagiert werde, sei das unerträglich und erfordere die volle Härte des Rechtsstaats.

Tausende palästinensische Zivilisten sind seit dem Morgen aus dem heftig umkämpften Norden des Gazastreifens in Richtung Süden geflohen. Palästinensische Augenzeugen bestätigten entsprechende offizielle Mitteilungen Israels. Die Armee teilte mit, seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Monat hätten bereits mehr als 900.000 Menschen den Norden verlassen. Das UN-Nothilfebüro OCHA spricht von rund 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen im Gazastreifen. Der Küstenstreifen hat mehr als 2,2 Millionen Einwohner.

Israels Armee hatte den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen zuvor ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Aufgrund der starken Inanspruchnahme des Fluchtkorridors wurde das Zeitfenster einem Armeesprecher zufolge um eine Stunde verlängert. Die Menschen dürften jetzt bis 15 Uhr (14 Uhr MEZ) auf der genannten sicheren Route in den Süden fliehen.

Nach einer Äußerung bei einer verbotenen Solidaritätskundgebung für Palästinenser in München hat die Generalstaatsanwaltschaft München Anklage gegen einen 27-Jährigen erhoben. Der Beschuldigte soll vor laufenden Kameras sinngemäß gesagt haben, dass er den Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel Anfang Oktober gutheiße. Er ist wegen Billigung von Straftaten angeklagt.

Laut Generalstaatsanwaltschaft hatte der Münchner gemeinsam mit etwa 100 weiteren Menschen am 13. Oktober am Münchner Odeonsplatz an einer zuvor untersagten "Versammlung zur Solidarität mit dem palästinensischen Volk" teilgenommen. Dort soll er sich dann in der Weise geäußert haben, die ihm nun die Anklage einbrachte. Der Antisemitismusbeauftragte hatte die Ermittlungen aufgenommen, nachdem die Aussage des Mannes in der Sendung Kontrovers des Bayerischen Rundfunks ausgestrahlt worden war.

Angesichts antijüdischer Demonstrationen in Deutschland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die hier lebenden Menschen palästinensischer und arabischer Herkunft dazu aufgerufen, auf Distanz zur Hamas zu gehen. "Lassen Sie sich von den Helfershelfern der Hamas nicht instrumentalisieren", sagte er heute in Berlin bei einem Runden Tisch im Schloss Bellevue. "Sprechen Sie für sich selbst. Erteilen Sie dem Terror eine klare Absage."

Die palästinensische Gemeinschaft in Deutschland solle Raum haben, um ihren Schmerz und ihre Verzweiflung über die zivilen Opfer in Gaza zu zeigen und mit anderen zu teilen. "Das Recht, das öffentlich und friedlich zu tun, ist von unserer Verfassung garantiert - und dieses Recht steht nicht infrage", betonte Steinmeier. "Aber Terrorismus, Volksverhetzung und der Aufruf zur Vernichtung des Staates Israel sind nicht Teil dieser Garantie, und ich erwarte, dass wir gemeinsam dagegenhalten."

Der Bundespräsident betonte, Deutschland werde keinen Antisemitismus dulden - "keinen alten und keine neuen, keinen christlichen und keinen muslimischen, keinen linken und keinen von rechts".

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich mit Blick auf die Zukunft des Gazastreifens gegen eine erneute Besetzung des Palästinensergebiets durch Israel ausgesprochen. Trotz des anhaltenden Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamistischen Hamas müsse schon jetzt über die Zukunft des Küstengebiets nachgedacht werden, sagte Baerbock heute nach einem Treffen der G7-Außenminister in Tokio.

Ein entscheidender Punkt sei, "dass es keine Besetzung von Gaza geben darf, sondern bestmöglich einen internationalen Schutz". Es müsse auch sichergestellt werden, dass vom Gazastreifen aus künftig "keine terroristische Gefahr für Israels Sicherheit" mehr ausgehe.

Bei einem israelischen Luftangriff ist heute ein Wohngebiet östlich von Chan Junis im Süden des Gazastreifens getroffen worden. Mindestens ein Haus wurde zerstört, weitere in der Umgebung wurden beschädigt, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete. Mindestens drei Menschen wurden den Angaben zufolge getötet - zwei Frauen und ein Kind. Krankenwagen brachten Verletzte in ein Krankenhaus, Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach weiteren Opfern.

Im Laufe einer Woche haben mehr als 2.000 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Das teilte die Grenzbehörde am Übergang Rafah mit. Seit Mittwoch vergangener Woche hatten erstmals Hunderte Ausländer und Palästinenser mit weiterem Pass das Küstengebiet verlassen. Zudem seien seitdem etwa 100 Verwundete, zehn Krebspatienten sowie insgesamt 90 Begleiter nach Ägypten ausgereist.

Außenministerin Annalena Baerbock bestätigte, dass inzwischen mehr als 200 Deutsche und deren Familienangehörige den Gazastreifen verlassen konnten, seitdem der Grenzübergang zu Ägypten wieder geöffnet ist. Unter den Ausreisenden waren unter anderem 40 Philippiner.

"Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass 40 unserer Landsleute den Grenzübergang Rafah in Ägypten sicher und erfolgreich überquert haben", schrieb der Präsident des südostasiatischen Landes, Ferdinand Marcos Jr., auf X. "Sie sind nun auf dem Weg nach Kairo, von wo aus sie in den nächsten Tagen endgültig in unser Land zurückkehren werden." Auch eine dreiköpfige australische Familie habe Gaza über Nacht verlassen, teilte Australiens Außenministerin Penny Wong mit.

Im Gazastreifen sind bei israelischen Luftangriffen nach palästinensischen Angaben mindestens 10.569 Palästinenser ums Leben gekommen. Davon seien 4.324 Kinder, teilte die Gesundheitsbehörde des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Küstengebiets mit. Verletzt worden seien 26.457 Menschen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Zum Jahrestag der Pogromnacht am 9. November hat die Bildungsstätte Anne Frank einen entschlossenen Kampf gegen Antisemitismus gefordert. Das Gedenken bekomme seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober eine noch tiefere Bedeutung, sagte Direktorin Deborah Schnabel in Frankfurt. Deutschland erlebe eine beispiellose Welle antisemitischer Gewalt. Der Kampf gegen Judenhass müsse entschlossen vorangetrieben werden, ohne ihn für populistischen Stimmenfang zu instrumentalisieren.

Politiker würden es sich zu bequem machen, wenn sie den Antisemitismus jetzt ausschließlich bei Muslimen, Geflüchteten oder unter Linken verorteten, betonte Schnabel. Selbstverständlich müssten islamistische Terrororganisationen in Deutschland konsequent verfolgt werden. Aber: Die Klage über einen angeblich "importieren Antisemitismus" nähre ein rassistisches Narrativ. Antisemitismus sei "in allen gesellschaftlichen Milieus verbreitet".

Seit Beginn der jüngsten Eskalation im Nahen Osten sind der Journalistenorganisation CPJ zufolge mindestens 39 Journalistinnen und Journalisten getötet worden. Darunter befänden sich 34 Palästinenser, vier Israelis und ein Libanese, teilte das Komitee für den Schutz von Journalisten (CPJ) in New York mit. Das habe zum tödlichsten Monat für Journalisten geführt, seit das CPJ 1992 mit der Datenerfassung begann. Zudem könne das CPJ acht Journalisten als verletzt melden, drei Journalisten als vermisst, und neun Journalisten wurden Berichten zufolge festgenommen.

Sherif Mansour, CPJ-Programmkoordinator für den Nahen Osten und Nordafrika, sagte, dass Journalisten Zivilisten seien, die in Krisenzeiten wichtige Arbeit leisteten und nicht ins Visier von Kriegsparteien geraten dürften. Journalisten, insbesondere diejenigen im Gazastreifen, seien großen Bedrohungen ausgesetzt.

Aus Protest gegen die Haltung von Parteichef Keir Starmer ist in der Nacht erstmals ein Abgeordneter der britischen Labour-Fraktion von seinem Fraktionsposten zurückgetreten. Er wolle sich für den von UN-Generalsekretär Antonio Guterres geforderten humanitären Waffenstillstand einsetzen, begründete der Abgeordnete Imran Hussain den Schritt. Das Abschneiden Gazas von Lebensmitteln, Wasser, Elektrizität und Medizin sei ein Akt der kollektiven Bestrafung, verletze internationales Recht und stelle ein Kriegsverbrechen dar, so Hussain in seinem Rücktrittsschreiben.

Er kritisierte Starmer für ein Interview, in dem der Chef der britischen Sozialdemokraten den Anschein erweckt habe, er unterstütze das israelische Vorgehen in dieser Hinsicht. Obwohl er eine anschließend veröffentlichte Klarstellung der Äußerungen anerkenne, glaube er, dass die Partei sich für einen Waffenstillstand einsetzen müsse, schrieb Hussain.

Ein Parteisprecher teilte als Reaktion auf den Rücktritt mit, Labour werde an der bisherigen Position festhalten, humanitäre Feuerpausen zu fordern. Zwar verstehe man die Rufe nach einem Waffenstillstand - dies würde den Konflikt allerdings nur einfrieren sowie der Hamas die Infrastruktur und Fähigkeit belassen, Angriffe auf Israel wie am 7. Oktober zu wiederholen.

US-Außenminister Antony Blinken hat sich gegen eine erneute israelische Besetzung des Gazastreifens ausgesprochen. Israel könne das Palästinenser-Gebiet nicht wieder dauerhaft verwalten, aber es könne eine Übergangszeit nach dem Ende des Gaza-Kriegs geben, sagte Blinken nach dem G7-Außenministertreffen in Tokio. "Der Gazastreifen kann nicht weiter von der Hamas regiert werden. Das lädt nur dazu ein, den 7. Oktober zu wiederholen", erklärte Blinken mit Verweis auf den Überfall der Terrororganisation auf Israel.

Es sei aber auch klar, dass Israel den Gazastreifen nicht wieder besetzen könne. Was er von der israelischen Führung gehört habe, sei, dass sie auch nicht die Absicht dazu habe. Die Realität sehe aber so aus, "dass es nach dem Ende des Konflikts eine Übergangszeit geben könnte".

Zu den Voraussetzungen für "dauerhaften Frieden und Sicherheit" solle zudem gehören, "dass die Palästinenser nicht gewaltsam aus dem Gazastreifen vertrieben werden". Zudem dürfte der Gazastreifen nicht "als Plattform für Terrorismus oder andere gewalttätige Angriffe" genutzt werden, sagte Blinken.

Israels Armee hat den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen auch heute ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die Armee erlaube zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) die Durchfahrt auf einer Verbindungsstraße Richtung Süden, schrieb ein Sprecher am Vormittag auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter.

Er veröffentlichte dazu eine Karte, auf der die Straße eingezeichnet war. Der Sprecher rief die Menschen dazu, sich zu ihrer eigenen Sicherheit schnellstmöglich in Richtung Süden zu bewegen. "Der Norden des Gazastreifens wird als erbittertes Kampfgebiet betrachtet, und die Zeit zur Evakuierung läuft ab", schrieb er.

Das US-Repräsentantenhaus hat die demokratische Abgeordnete Rashida Tlaib, eine Muslimin palästinensischer Herkunft, wegen ihrer harschen Kritik an Israel gerügt. Auch 22 Abgeordnete ihrer eigenen Fraktion stimmten für eine entsprechende Resolution. Diese wirft der 47-Jährigen unter anderem vor, falsche Narrative im Zusammenhang mit dem Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas vom 7. Oktober zu verbreiten und zur Zerstörung des Staates Israel aufzurufen.

Die US-Kongressabgeordnete Rashida Tlaib während eines Bürgergesprächs in Michigan

Wurde vom US-Repräsentantenhaus gerügt: die Kongressabgeordnete Rashida Tlaib.

Die G7-Staaten fordern von den Kriegsparteien im Gazastreifen, Hilfslieferungen für die notleidende Zivilbevölkerung zuzulassen. Der Zugang müsse ungehindert möglich sein, heißt es in einer Erklärung der Außenminister der sieben größten demokratischen Industriestaaten, die sich zurzeit in Tokio treffen. Dazu müsse es auch vorübergehende Pausen von den Kampfhandlungen geben. Das internationale Völkerrecht müsse eingehalten werden.

Die Bundesregierung hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa ihre Genehmigungen für Rüstungsexporte nach Israel massiv gesteigert. Bis einschließlich 2. November erlaubte sie Ausfuhren im Wert von knapp 303 Millionen Euro - das ist fast zehnmal so viel wie im gesamten Jahr 2022 mit rund 32 Millionen Euro.

Es geht bei den Genehmigungen demnach insbesondere um Komponenten für die Flugabwehr und Kommunikationsausrüstung. Allein seit dem Überfall der Terrormiliz Hamas auf Israel am 7. Oktober wurden demnach 185 Genehmigungsanträge Israels vom Wirtschaftsministerium abschließend bearbeitet. Kriegswaffen machten den Angaben zufolge mit einem Wert von knapp 19 Millionen Euro nur etwa sechs Prozent des Gesamtvolumens aus. Der Löwenanteil von knapp 284 Millionen Euro entfällt auf sonstige Rüstungsgüter wie etwa gepanzerte Fahrzeuge, Sicherheitsglas oder militärische Lastwagen.

Bei seinem Vormarsch im Norden des Gazastreifens hat sich das israelische Militär nach eigenen Angaben darauf konzentriert, das ausgedehnte Tunnelnetz der Terrormiliz Hamas zu zerstören. Laut Militärsprecher Daniel Hagari setzten Spezialeinheiten Sprengsätze ein, um das Tunnelnetz unschädlich zu machen, das sich über Hunderte Kilometer unter dem Gazastreifen erstreckt. Israel habe "ein Ziel: die Hamas-Terroristen in Gaza, ihre Infrastruktur, ihre Kommandeure, Bunker, Kommunikationsräume", sagte Verteidigungsminister Joaw Gallant.

Als Reaktion auf den Angriff der Terrormiliz Hamas auf Israel will die Bundesregierung im Bundeshaushalt sicherstellen, dass kein Geld an terroristische Organisationen fließt. Dies sieht ein der Nachrichtenagentur Reuters vorliegender Entwurf für eine Gesetzesänderung vor, die heute vom Kabinett auf den Weg gebracht werden soll. Deutsche Gelder sollten nicht für terroristische Zwecke missbraucht werden, heißt es in der Vorlage von Finanzminister Christian Lindner (FDP).

Bereits jetzt werde von den Ministerien bei der Mittelvergabe stets geprüft, dass Gelder nicht in falsche Hände gerieten. Konkret soll im Haushaltsgesetz ein Paragraf zu den Sorgfalts- und Prüfpflichten ergänzt werden. Demnach dürfen Leistungen des Bundes "nicht zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten eingesetzt werden" und "nicht an Empfänger gewährt werden, die terroristische Vereinigungen sind oder terroristische Vereinigungen unterstützen".

Gestern hatte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) dem UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) 91 Millionen Euro für Entwicklungsprojekte, die Vertriebenen in den Palästinensergebieten sowie palästinensische Flüchtlingen in den Nachbarländern zur Verfügung gestellt. Palästinenser-Hilfen waren nach dem Terroranschlag der im Gazastreifen herrschenden Hamas zunächst gestoppt worden.

Israels Armee setzt ihre Angriffe im Gazastreifen fort. Das Militär tötete dabei nach eigenen Angaben einen der führenden Waffenentwickler der Hamas. Muhsin Abu Sina sei unter anderem Experte für die Entwicklung von Raketen gewesen. Diese feuert die im Gazastreifen herrschende Terrormiliz immer wieder auf israelische Gebiete ab.

In der vergangenen Nacht töteten israelische Streitkräfte laut eigenen Angaben auch weitere Hamas-Terroristen im Gazastreifen. Diese hätten Panzerabwehrraketen auf die Soldaten abfeuern wollen. Eine weitere Gruppe war den Angaben zufolge für Raketenbeschuss auf Israel verantwortlich. Auch bei dem Luftangriff auf diese Terrorzelle seien mehrere Personen getötet worden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Zahl der Zivilisten, die täglich aus dem nördlichen Gazastreifen in Richtung Süden fliehen, steigt nach Angaben von UN-Beobachtern. Gestern hätten 15.000 Menschen die Kampfzone rund um die Stadt Gaza verlassen, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit. Am Montag seien es 5.000 Menschen gewesen, am Sonntag 2.000.

Für die Flucht in den Süden des Küstengebiets nutzten die Palästinenser ein vom israelischen Militär täglich festgelegtes Zeitfenster von vier Stunden. Der Großteil der Flüchtlinge seien Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, hieß es. Viele von ihnen seien zu Fuß unterwegs. Berichten zufolge mussten einige der Zivilisten auf ihrem Weg israelische Kontrollpunkte passieren. Dabei sei es zu Festnahmen durch israelische Streitkräfte gekommen. Andere berichteten, sie seien mit erhobenen Händen an israelischen Panzern vorbeigegangen und hätten weiße Fahnen geschwenkt.

Nach dem mutmaßlichen Vordringen der israelischen Armee ins Zentrum der Stadt Gaza hat Regierungschef Benjamin Netanyahu erneut eine Waffenruhe ohne eine Freilassung von Geiseln ausgeschlossen. Solange die von der Terrormiliz Hamas verschleppten Menschen nicht frei seien, werde es keine Lieferung von Treibstoff in das Gebiet, keinen Zugang für palästinensische Arbeiter nach Israel und keine Waffenruhe im Gazastreifen geben, sagte Netanyahu laut der Nachrichtenagentur AFP in einer Fernsehansprache.

In der Stadt Gaza und im anliegenden Flüchtlingslager al-Schati ist es vergangene Nacht nach Augenzeugenberichten zu lauten Explosionen gekommen. Mohammed Abed, ein Bewohner des Viertels Scheich Radwan, berichtete laut der Nachrichtenagentur AP von schweren Bombenangriffen mit nahen Einschlägen. Das von der Terrormiliz Hamas geführte Innenministerium meldete, ein Haus nahe dem Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifens sei heute Morgen bei einem Luftangriff getroffen worden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Israel will den Gazastreifen nach Angaben eines Ministers der Regierung Netanyahu nicht erneut besetzen. Der Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, sagte in einem Interview mit den US-Fernsehsender MSNBC: "Israel wird den Gazastreifen nicht erneut besetzen." Nachdem die militant-islamistische Hamas "nicht mehr an der Macht" und ihre "Infrastruktur zerschlagen" sei, werde Israel aber "für unbestimmte Zeit" eine "allgemeine Verantwortung für die Sicherheit" tragen. 

Zuvor hatte US-Außenministeriumssprecher Vedant Patel sich gegen eine israelische Besetzung des Gazastreifens durch Israel ausgesprochen. "Generell unterstützen wir die Wiederbesetzung des Gazastreifens nicht und Israel auch nicht", sagte Patel. Washington sei der Ansicht, dass "der Gazastreifen palästinensisches Land ist und bleiben wird". 

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hatte am Montag in einem Interview gesagt, Israel wolle für unbestimmte Zeit" die Verantwortung für Sicherheit im Gazastreifen übernehmen, um weitere Angriffe zu unterbinden. 

Am morgigen Gedenktag für die Opfer der Reichspogrome von 1938 wollen Polizeibehörden noch stärker auf jüdische Einrichtungen achten, als sie das angesichts der Entwicklung im nahe Osten ohnehin schon tun. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa zu Schutzvorkehrungen am morgigen Donnerstag verwiesen mehrere Landesinnenministerien darauf, dass diese bereits nach dem Überfall der Terrormiliz Hamas auf Israel am 7. Oktober erhöht wurden. Die örtlichen Polizeistellen seien sich aber der besonderen Bedeutung des 9. November bewusst und stünden in engem Kontakt mit den jüdischen Gemeinden und anderen Einrichtungen.

Am Donnerstag wird vielerorts in Deutschland mit größeren und kleineren Gedenkveranstaltungen an die Opfer der Pogrome der Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung erinnert. In ganz Deutschland brannten damals Synagogen, wurden Geschäfte geplündert und zerstört, Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, willkürlich verhaftet und ermordet.

Die Antisemitismus-Meldestelle RIAS und Organisatoren von Plakataktionen für die Opfer des Hamas-Angriffs auf Israel beklagen die bundesweite Zerstörung dieser Plakate. "Dass Plakate abgerissen werden, auf denen von der Hamas entführte Geiseln und Ermordete abgebildet sind, ist schockierend und nur schwer zu ertragen", sagte der Vorsitzende des Jungen Forums (JuFo) der deutsch-israelischen Gesellschaft, Constantin Ganß. RIAS spricht von einem bundesweiten Phänomen.

Auch in anderen Staaten würden Plakate regelmäßig geschändet. "Oft bleibt es nicht nur bei abgerissenen Postern, sondern die Bilder der Entführten werden beschmiert und die Gewalt gegen sie geleugnet oder relativiert", sagte der Sprecher des RIAS-Bundesverbandes, Marco Siegmund, der Nachrichtenagentur dpa. "Wir betrachten diese Fälle als antisemitische Vorfälle, da sie das Gedenken an Jüdinnen und Juden stören und gleichzeitig der Terror und die antisemitische Gewalt der Hamas gutgeheißen wird."

Die im Gazastreifen herrschende Terrormiliz Hamas hat erneut auf das Zentrum Israels Raketen abgefeuert. Auch im Großraum Tel Aviv heulten die Warnsirenen. Der militärische Arm der Hamas reklamierte die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

Die Terrormiliz Hamas hat Angaben Israels bestritten, wonach dessen Truppen militärische Erfolge verzeichneten und tief in die Stadt Gaza vorgedrungen seien. "Sie sagen den Leuten nie die Wahrheit", behauptete Hamas-Sprecher Ghasi Hamad in Beirut. Vielmehr seien am Montag zahlreiche israelische Soldaten getötet und "viele Panzer zerstört" worden. Die Palästinenser würden gegen Israel kämpfen, bis sie die Besatzung beendet hätten.

Israels Militär hatte zuvor gemeldet, dass sich seine Truppen "in den Tiefen" Gazas befänden und erheblichen Druck auf die Hamas ausübten. Tausende Hamas-Kämpfer seien getötet worden. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig bestätigen.

Die Außenminister der G7-Staaten fordern nach Angaben aus Delegationskreisen mehr humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen. Bei den Beratungen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit ihren G7-Kolleginnen und -Kollegen am Abend habe Einigkeit geherrscht, "dass angesichts der humanitären Notlage in Gaza die humanitäre Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung dringend ausgebaut werden muss", hieß es aus Delegationskreisen. Zudem sei eine enge Koordinierung der Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln vereinbart worden.

Es habe ein "intensiver, tiefgehender und von Einigkeit geprägter Austausch zur Lage im Nahen Osten nach den brutalen Terroranschlägen der Hamas auf Israel" stattgefunden. Alle Teilnehmer betonten demnach "Israels Recht auf Selbstverteidigung im Rahmen des humanitären Völkerrechts".

Saudi-Arabien will in den kommenden Tagen Gipfeltreffen arabischer, islamischer und afrikanischer Staaten ausrichten, um den israelisch-palästinensischen Konflikt zu erörtern. "Diese Woche, in den nächsten Tagen, wird Saudi-Arabien einen arabischen Krisengipfel in Riad einberufen", sagte der Investitionsminister Khalid Al-Falih auf einem Wirtschaftsforum in Singapur. Auch Treffen mit afrikanischen sowie weiteren islamischen Staaten seien geplant. "Kurzfristig besteht das Ziel dieser drei Gipfeltreffen und anderer Zusammenkünfte unter der Führung Saudi-Arabiens darin, auf eine friedliche Lösung des Konflikts hinzuarbeiten."

Seit Beginn des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas haben die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben 14.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Unter anderem seien in dem vergangenen Monat mehr als 100 Zugänge zu Tunneln zerstört und zahlreiche Hamas-Kommandeure getötet worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Zudem hätten israelische Einheiten über 4000 Waffen zerstört, viele seien in Moscheen, Kindergärten und Wohngebieten versteckt gewesen. "Das ist ein Beweis für den zynischen Missbrauch von Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas", sagte Hagari.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Ausreise von mehr als 200 Deutschen und deren Familienangehörigen aus dem Gazastreifen bestätigt. "Das gibt Hoffnung inmitten der furchtbaren Lage in Gaza", schrieb die Grünen-Politikerin auf der Plattform X (früher Twitter). Sie ergänzte: "Vielen Dank an unsere Partner in Ägypten für die Unterstützung." Die Bundesregierung arbeite "weiter, bis jeder Deutsche, der ausreisen will, dies auch kann".

Baerbock war am Abend (Ortszeit) zu den Beratungen der Außenministerinnen und -minister der G7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien in der japanischen Hauptstadt Tokio eingetroffen. Auf der Plattform X forderte Baerbock erneut humanitäre Feuerpausen im Gazakrieg, um die Notlage der Zivilisten dort zu lindern. "Die Bilder aus #Gaza lassen niemanden los", schrieb sie. "Deswegen werbe ich so sehr für humanitäre Feuerpausen." Sie habe "unzählige Gespräche geführt und mit allen Partnern darüber gesprochen, wie wir humanitäre Feuerpausen zeitlich als auch geographisch endlich auf den Weg bringen können". Sie fügte an: "Es muss jetzt konkret werden."

Rio de Janeiro erinnert mit einer symbolträchtigen Aktion an israelische Opfer des Hamas-Angriffs. Das BKA hat im Zusammenhang mit dem Hamas-Angriff auf Israel mehr als 2.600 Straftaten in Deutschland gezählt. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 08. November 2023 um 09:30 Uhr.