Beschäftigte der Uniklinik Köln stehen vor dem Gebäude und streiken.

Öffentlicher Dienst Warnstreiks an Unikliniken

Stand: 23.11.2023 16:35 Uhr

Der Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst ist momentan vor allem in Universitätskliniken zu spüren. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im Gesundheitswesen zu zweitägigen Warnstreiks aufgerufen.

In mehreren Bundesländern sind Beschäftigte von Universitätskliniken und Psychiatriezentren in einen Warnstreik getreten. Damit will die Gewerkschaft ver.di den Druck auf Bund und Kommunen in den laufenden Tarifverhandlungen erhöhen.

Laut ver.di gab es Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen unter anderem in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bayern und dem Saarland. Die Beschäftigten legten demnach etwa an den Universitätskliniken in Düsseldorf, Köln, Aachen, Saarbrücken und Hannover die Arbeit nieder. In Baden-Württemberg gab es Warnstreiks an sieben Zentren für Psychiatrie, allein dort beteiligten sich laut Gewerkschaft mehr als 1.200 Menschen.

Ausweitung der Warnstreiks angekündigt

Auch morgen kann es im Gesundheitswesen zu erheblichen Einschränkungen kommen. Die Warnstreiks sollen fortgesetzt werden. Zudem sollen laut ver.di die Arbeitsniederlegungen auf zusätzliche Krankenhäuser ausgeweitet werden, etwa in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

In dieser Woche hatten bereits etwa Hochschulbeschäftigte und studentische Hilfskräfte an Universitäten sowie Auszubildende und andere Nachwuchskräfte im Öffentlichen Dienst gestreikt. So gab es Warnstreiks in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Vor allem in Berlin, wo sich laut ver.di etwa 10.000 Beschäftigte beteiligten, gab es Auswirkungen aufgrund von Arbeitsniederlegungen in Bezirks- und Senatsverwaltungen sowie Kitas.

Dritte Runde der Tarifverhandlungen im Dezember

Die seit Ende Oktober laufenden Tarifverhandlungen für etwa 1,1 Millionen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst der Länder außer Hessen sollen Anfang Dezember in ihre dritte Runde gehen. Zwei Verhandlungsrunden verliefen bislang ergebnislos. Die Gewerkschaften kündigten im Vorfeld der neuen Verhandlungsrunde verstärkte Warnstreikaktionen in wechselnden Bereichen an.

Die Gewerkschaften fordern in den Tarifverhandlungen 10,5 Prozent, monatlich jedoch mindestens 500 Euro mehr Geld und einen Inflationsausgleich. Die in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zusammengeschlossenen 15 Länder verweisen auf eine schwierige Haushaltslage, machten bislang aber noch kein eigenes Angebot. Hessen ist nicht Mitglied der TdL und verhandelt separat.