
Protest der Veranstalter Alarmstufe Rot
Stand: 23.06.2020 08:56 Uhr
In vielen Städten Deutschlands waren am Montagabend rot angestrahlte Gebäude zu sehen: Mit leuchtenden Mahnmalen wollte die Veranstaltungsbranche auf ihre prekäre Lage in der Corona-Krise hinweisen.
Mit leuchtenden Mahnmalen hat die Veranstaltungsbranche am Abend auf ihre Lage in der Corona-Krise hingewiesen. Initiatoren der Aktion "Night of Light" hatten dazu aufgerufen, bundesweit wichtige Bauwerke in rotes Licht zu tauchen.
"Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen", begründeten sie die Maßnahme, die sich an alle Unternehmer von Locations, Veranstalter, Event-Agenturen, Messegesellschaften, Messebauer, Caterer, Non-Food-Caterer, Technikdienstleister, Dekofirmen und Einzelunternehmer richtete.
Knapp 9000 Gebäude waren auf der Internetseite der Aktion aufgelistet, die angestrahlt werden sollten. Mehr als 8000 Firmen hatten sich zur Teilnahme bereit erklärt.

Eine Lichtkünstlerin vor dem Brandenburger Tor in Berlin Bild: dpa
Umsatzausfall über acht Monate
Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, hatten die Organisatoren rund um den Essener Eventlocation-Betreiber Tom Koperek im Vorfeld berichtet. Ein Milliardenmarkt und Hunderttausende Arbeitsplätze seien bedroht.
Seit Mitte März mache die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Und sie werde auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein, so die Initiatoren. Sie begründen dies unter anderem mit dem ausgeweiteten Verbot für Großveranstaltungen, das zunächst bis zum 31. August galt, nun aber bis Ende Oktober verlängert wurde.

Deutschlandweit wurden Tausende Gebäude rot angestrahlt. Hier ist das Völkerschlachtdenkmal, Wahrzeichen der Stadt Leipzig, zu sehen. Bild: dpa
Appell für einen "Branchendialog mit der Politik"
Die Betroffenen setzten mit "Night of Light" nun "ein leuchtendes Mahnmal und einen flammenden Appell der Veranstaltungswirtschaft zur Rettung" der Branche.
Statt der existierenden Kredit-Programme werde "echte Hilfe" benötigt. Dazu solle ein "Branchendialog mit der Politik" dienen, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden, hieß es.

Auch der Hamburger Fernsehturm (Heinrich-Hertz-Turm) erstrahlte in Rot. Bild: dpa