
Proteste in Spanien Ein Sternmarsch für mehr Geld
Stand: 24.03.2018 22:54 Uhr
In Madrid haben Tausende Menschen für bessere Einkommen und höhere Renten protestiert. Doch die spanische Regierung kämpft noch immer mit den Auswirkungen der Eurokrise.
Von Oliver Neuroth, ARD-Studio Madrid
In Spanien haben Tausende Menschen gegen die Politik der konservativen Regierung protestiert. Sie versammelten sich zu einer Kundgebung im Zentrum von Madrid.
Die Teilnehmer kamen aus fast allen Teilen Spaniens, etwa aus Katalonien, Andalusien oder der Extremadura. Die meisten von ihnen waren zu Fuß nach Madrid gelaufen, in einem Sternmarsch. Eine der größten Gruppen kam aus León: Sie war zwei Wochen unterwegs und lief rund 300 Kilometer in 14 Etappen.
Zehntausende protestieren in Spanien gegen Regierung
tagesschau 20:00 Uhr, 24.03.2018, Sebastian Kisters, ARD Madrid
Die Hauptforderung der Protestierenden: eine bessere Grundsicherung für jeden. Der Staat solle kleine Renten und Einkommen aufstocken - auf 674 Euro. Wer in Spanien weniger als diese Summe im Monat zur Verfügung hat, gilt als arm. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Armutsgrenze bei durchschnittlich 1000 Euro pro Monat, je nach Familienstatus.
Rentenkassen zur Eurokrise geplündert
Seit einigen Wochen nehmen die Proteste gegen soziale Missstände in Spanien zu: Erst am vergangenen Wochenende waren Zehntausende Rentner im ganzen Land auf die Straße gegangen. Ihr Motto: "Würdevolle Rentenzahlungen". Die Teilnehmer der Demonstrationen beklagten, dass die konservative Regierung die Renten in diesem Jahr lediglich um 0,25 Prozent anheben will - während die Inflation im vergangenen Jahr bei zwei Prozent lag. Ein Grundproblem: Der spanische Staat hat die Rentenkasse zu Zeiten der Eurokrise geplündert. Während der Fonds 2011 noch ein Überschuss von 67 Milliarden Euro verzeichnete, sind aktuell es nur noch acht Milliarden Euro.
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Oliver Neuroth, ARD Madrid
25.03.2018 10:16 Uhr
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