
Urteil gegen Rote Khmer Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Stand: 16.11.2018 09:40 Uhr
Rund 40 Jahre nach der Herrschaft der Roten Khmer in Kambodscha sind erstmals Anführer des Regimes wegen Völkermordes verurteilt worden. Unter den Roten Khmer waren zwei Millionen Menschen ums Leben gekommen.
Ein Sondertribunal in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh hat zwei führende Köpfe des Rote-Khmer-Regimes wegen Völkermordes verurteilt. Der einstige Rote-Khmer-Chefideologe Nuon Chea und Ex-Staatschef Khieu Samphan erhielten lebenslange Haftstrafen. Das von den Vereinten Nationen unterstützte Gericht sprach Nuon Chea nun wegen Völkermordes an den Cham-Muslimen und an ethnischen Vietnamesen schuldig. Khieu Samphan wurde wegen Völkermordes an ethnischen Vietnamesen verurteilt.
Lebenslange Haftstrafen
Die beiden Männer hatten bereits vor Jahren für die erzwungenen Überführungen und das Verschwinden unzähliger Menschen während des Rote-Khmer-Regimes Ende der 1970er-Jahre lebenslange Haftstrafen erhalten. Nuon Chea ist mittlerweile 92 Jahre alt, Khieu Samphan 87.
Ein Viertel der Bevölkerung starb
Unter der Schreckensherrschaft der Roten Khmer von 1975 bis 1979 kamen fast zwei Millionen Menschen durch Zwangsarbeit, Hungersnöte, Folter und Hinrichtungen ums Leben. Das war fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Der Anführer der Roten Khmer, Pol Pot, starb 1998, ohne dass ihm jemals der Prozess gemacht wurde.