
Protest auf Kreta gegen Syrien-Krieg Vermummte dringen in deutsches Konsulat ein
Stand: 16.03.2018 14:47 Uhr
Eine Gruppe Vermummter hat das deutsche Konsulat in Heraklion gestürmt. Sie kaperten Computer und hängten ein Transparent vom Balkon, um gegen die türkische Militäraktion im syrischen Afrin zu protestieren.
Es waren mehrere Vermummte, die heute früh in das deutsche Konsulat auf Kreta eingedrungen sind. Sie hängten an dem mehrere Stockwerke hohen Gebäude in Heraklion, der Hauptstadt der größten griechischen Insel, ein Transparent auf - darauf stand auf deutsch und griechisch zu lesen: "Solidarität für Afrin - Widerstand ist Leben."
Der Protest wandte sich offensichtlich gegen die türkische Militäraktion im Norden Syriens. Unter den ungefähr zehn Vermummten soll griechisch und auch deutsch gesprochen worden sein. Griechische Reporter vor Ort sagten, die Eindringlinge seien Kurden und Griechen gewesen.
Forderungen per E-Mail versandt
Die deutsche Botschaft in Athen bestätigte den Zwischenfall. Den Angaben zufolge entstanden bei der Aktion "erhebliche Schäden". Unter anderen sollen Fenster eingeworfen worden sein.
Verletzt wurde niemand. Griechische Reporter berichten, die Eindringlinge hätten auf Computern des Konsulats E-Mails an Botschaften und türkische Regierungsstellen verschickt. In diesen Mails formulierten sie die Forderung, die Türkei solle die Militäraktion in und um Afrin beenden. Augenzeugen zufolge war die Aktion nach etwa zwei Stunden beendet.
Mit Informationen von Michael Lehmann, ARD-Studio Athen.
Vermummte dringen in deutsches Konsulat auf Kreta ein
Michael Lehmann, ARD Istanbul
16.03.2018 13:44 Uhr
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