
Wegen Haft Yücel fordert Entschädigung von Türkei
Stand: 29.08.2018 18:46 Uhr
Ein Jahr lang saß der "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel in der Türkei in Haft. Nun klagt er der Organisation "Reporter ohne Grenzen" zufolge vor einem Gericht in Istanbul auf Schadenersatz.
Der Journalist Deniz Yücel klagt auf Entschädigung für seine einjährige Haft in der Türkei. Wie die türkische Abteilung von "Reporter ohne Grenzen" auf Twitter mitteilte, verlangt der deutsch-türkische Journalist eine Million Lira (umgerechnet etwa 135.000 Euro, Anmerkung der Redaktion) Schadenersatz für seine "unrechtmäßige Inhaftierung".
Demnach soll das Verfahren am 25. September vor einem Gericht in Istanbul beginnen. Yücel wird dabei von seinem Anwalt Veysel Ok vertreten.
Noch sieben deutsche Bürger in der Türkei inhaftiert
Yücel war Mitte Februar nach einem Jahr in Untersuchungshaft entlassen worden und nach Deutschland ausgereist. In der Türkei läuft das Verfahren gegen den Journalisten wegen "Volksverhetzung" und "Terrorpropaganda" weiter. Yücel und seine Unterstützer betrachten die Vorwürfe als politisch motiviert.
Der Fall hatte die deutsch-türkischen Beziehungen massiv belastet, doch hatte sich das Verhältnis zuletzt wieder entspannt.
Erst vergangene Woche konnte die deutsche Übersetzerin und Journalistin Mesale Tolu ausreisen, die ebenfalls mehrere Monate in türkischer U-Haft verbracht hatte.
Nach Angaben des Auswärtigen Amts sitzen derzeit noch sieben deutsche Bürger aus politischen Gründen in der Türkei in Haft.
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