Microsoft-Logo an einem Bürogebäude vor wolkigem Himmel.

Zuwachs bei Geschäftszahlen Microsoft profitiert vom KI- und Cloud-Boom

Stand: 31.01.2024 10:17 Uhr

Der Tech-Riese Microsoft und die Google-Mutter Alphabet haben Rekordumsätze erzielt. Vor allem Microsoft profitierte von dem Hype um Künstliche Intelligenz. Doch die Zahlen blieben hinter den Erwartungen zurück.

Die Cloud-Geschäfte von Microsoft haben im vierten Quartal 2023 vor allem durch Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz profitiert. Von dem 30-prozentigen Wachstum in der Cloud-Plattform Azure ging rund ein Fünftel auf KI-Anwendungen zurück, wie Finanzchefin Amy Hood am Dienstag sagte.

Microsoft hatte einen Pakt mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI geschlossen und integriert KI-Assistenten auf breiter Front in seine Software. Das Interesse der Nutzerinnen und Nutzer treibt auch den Bedarf an der Cloud-Infrastruktur dahinter an.

Umsatz und Gewinne bei Microsoft gestiegen

Bei Microsoft gingen die Geschäftszahlen im vergangenen Quartal deshalb deutlich nach oben, wie aus den gestern nach US-Börsenschluss vorgelegten Zahlen hervorgeht. Der Umsatz stieg um fast ein Fünftel auf 62 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg um ein Drittel auf fast 22 Milliarden Dollar an.

Analysten hatten allerdings mit etwas höheren Cloud-Erlösen gerechnet. Die zuletzt gut laufende Aktie gab im nachbörslichen Handel leicht nach. Microsoft ist mit einem Börsenwert von mehr als drei Billionen Dollar das wertvollste Unternehmen der Welt. Auch die KI-Euphorie spielt dabei eine große Rolle.

Suchmaschine mit KI verbessern

Die Google-Mutter Alphabet legte gestern ebenfalls ihre aktuellen Geschäftszahlen vor. Beobachterinnen und Beobachter an der Wall Street waren wie bei Microsoft besonders auf die KI-Effekte gespannt. Google beherrscht seit Jahren das Geschäft mit der Websuche. Die Werbung im Umfeld der Suchergebnisse ist die mit Abstand wichtigste Geldquelle des Internet-Riesen.

Google will seine Suchmaschine mit KI-Funktionen verbessern. Rivalen wie Microsoft und Start-up-Herausforderer nehmen dagegen die Such-Dominanz des Konzerns ins Visier und wollen mithilfe von KI in mehr Fällen direkte Antworten statt eine Liste von Links liefern.

Wachstum im Werbegeschäft von Google

Die Geschäftszahlen für das vergangene Quartal zeigten zwar ein deutliches Wachstum in Googles Werbegeschäft. Doch der Umsatz blieb hinter den Erwartungen zurück. Googles Anzeigenerlöse stiegen im Jahresvergleich um elf Prozent auf 65,5 Milliarden Dollar (60,4 Milliarden Euro). Analysten hatten im Schnitt mit 65,8 Milliarden Dollar gerechnet. Dieser leicht negative Faktor genügte, um die Aktie im nachbörslichen US-Handel um fast sechs Prozent fallen zu lassen.

Bei der so wichtigen Werbung allein stieg der Umsatz im vergangenen Quartal von 42,6 auf 48 Milliarden Dollar. Die Videotochter YouTube steigerte die Anzeigenerlöse von knapp acht auf 9,2 Milliarden Dollar. Insgesamt wuchs der Alphabet-Umsatz im vergangenen Quartal um 13 Prozent auf 86,3 Milliarden Dollar und der Gewinn sprang um 52 Prozent auf rund 20,7 Milliarden Dollar.

Schon jetzt würden die drei wichtigsten Bereiche der Google-Suche, YouTube und das Cloud-Geschäft von den eigenen KI-Investitionen profitieren, erklärte Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat. So hatte das Unternehmen unter anderem seinen Chatbot Bard verstärkt genutzt. Das Beste komme aber erst, dank der großen Sprachmodelle namens Gemini, die die Alphabet-Tochter Deepmind entwickelt, so Porat.