Künstliche Intelligenz Microsoft führt KI-Assistenten in Windows ein
Spätestens seit ChatGPT ist Künstliche Intelligenz in aller Munde. Nun will Microsoft KI in seinen Programmen verfügbar machen. Eine Kampfansage an die anderen Techkonzerne - die auf eigene Systeme setzen.
Im Wettrennen um die Technologieführerschaft bei Künstlicher Intelligenz (KI) erhöht Microsoft das Tempo. Der US-Softwarekonzern kündigte an, sein KI-Assistent "Copilot" werde künftig in sämtlichen Programmen verfügbar sein. Dies umfasse das Betriebssystem "Windows 11", die Büro-Software "Office 365", die Suchmaschine "Bing" und den Browser "Edge".
In einigen Anwendungen erhalten Nutzerinnen und Nutzer bereits seit einiger Zeit Unterstützung von einer KI. Im Juli hatte Microsoft eine Vorschau auf "Copilot" für "Office" geliefert. Um dessen Funktionen nutzen zu können, müssen Kundinnen und Kunden zusätzlich zu den üblichen Gebühren für die Bürosoftware 30 Dollar monatlich zahlen.
Auch neue "Dall-E"-Version angekündigt
Als zentrale Idee gilt, den KI-Helfer quer über verschiedene Angebote und Geräte in einheitlicher Form nutzbar zu machen. Dafür dürfe man Produkte wie Websuche, Büroprogramme oder Betriebssysteme nicht mehr als separate Kategorien betrachten, sagte Microsoft-Chef Satya Nadella. Als ein Beispiel für neue Funktionen wurde genannt, dass der "Copilot" zu in einer E-Mail erwähnten Orten automatisch die genaue Position heraussuchen kann.
Im Rahmen der Produktvorstellung kündigte der US-Konzern außerdem an, die Suchmaschine "Bing" mit der neuesten, dritten Generation von "Dall-E" auszustatten. Diese KI, die ebenso wie die Basis für "Copilot" von der Microsoft-Beteiligung OpenAI stammt, ist darauf spezialisiert, anhand weniger Stichwörter Bilder zu erstellen.
Vor allem mit Google liefert sich Microsoft einen harten Wettkampf. Die Alphabet-Tochter schickt ihre KI "Bard" gegen ChatGPT von OpenAI ins Rennen. Gleichzeitig steht der Suchmaschinen-Betreiber einem Medienbericht zufolge kurz vor der Veröffentlichung des Nachfolgers "Gemini". Aber auch die Facebook-Mutter Meta und der iPhone-Hersteller Apple arbeiten mit Hochdruck an dieser Technologie.
Videoschnitt mit Künstlicher Intelligenz
Auch die Google-Tochter YouTube kündigte gestern eine Reihe von neuen Funktionen für Kreative an, die auf Künstlicher Intelligenz basieren. Die Software-Werkzeuge sollen den Kreativen auf der YouTube-Plattform helfen, Texte, Hintergrundbilder, Musik und andere Medien mit einfachen Anweisungen zu erstellen und ihre Videos einzubauen. Mit dem Tool "Dream Screen" sollen beispielsweise mit generativer KI Video- oder Bildhintergründe für die vertikalen Kurzvideos auf der Plattform ("YouTube Shorts") erstellt werden können.
Zugleich veröffentlicht YouTube weitere Werkzeuge mit Funktionen Künstlicher Intelligenz, die bei der Bearbeitung auch von langen Videos auf der Plattform helfen sollen. "Wir stellen eine Reihe von Produkten und Funktionen vor, die es den Menschen ermöglichen, die Grenzen des kreativen Ausdrucks zu erweitern", sagte Toni Reid, Vizepräsidentin für Community-Produkte bei YouTube.
Neue App für Bearbeitung von Videos
Um den Produktionsprozess für Videos "zu vereinfachen und es jedem zu ermöglichen, Videos direkt auf YouTube zu erstellen und zu teilen, führen wir eine neue mobile App namens YouTube Create ein", so Reid. Die App werde kostenlos sein und soll die Videoproduktion vereinfachen.
Die App, die zuerst auf Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android verfügbar sein wird, bietet Werkzeuge für die Videobearbeitung, wie etwa präzises Schneiden, automatische Untertitel, Voiceover-Funktionen und Zugang zu einer Bibliothek mit Filtern, Effekten, Übergängen und lizenzfreier Musik. Damit seien die Kreativen nicht mehr auf eine komplexe Bearbeitungssoftware angewiesen. Die neuen Software-Werkzeuge sollen zunächst Anwendern in den USA zur Verfügung gestellt werden, dann aber bis Ende des Jahres auch nach Europa kommen.