
Ryanair in Deutschland Grundzüge für Piloten-Tarifvertrag stehen
Stand: 04.12.2018 10:16 Uhr
Bei Ryanair endet der Tarifstreit mit den etwa 400 deutschen Piloten. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat sich nach eigenen Angaben mit dem Unternehmen auf Eckpunkte zu einem umfassenden Tarifvertrag geeinigt.
Ryanair hat sich mit der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit auf die Grundzüge eines Tarifvertrages geeinigt. Die Vereinbarung umfasse Eckpunkte zu Bezahlung, Pensionen, Urlaub und Pilotenzulassungen, erklärte das Unternehmen.
Nach Angaben der Gewerkschaft sollen unter anderem die Grundgehälter steigen. Statt bislang irischer soll es dann Arbeitsverträge nach deutschem Recht geben. Dadurch fänden ab diesem Zeitraum "auch deutsche Arbeitnehmerschutzgesetze Anwendung", betonte die Gewerkschaft. Sämtliche Piloten sollen Steuern und Sozialabgaben in Deutschland entrichten.
Einzelheiten bis Ende Februar
Auch für Versetzungen und den Fall von Standortschließungen seien soziale Regelungen gefunden worden. Außerdem sieht die Verabredung laut der Pilotengewerkschaft "bis spätestens Ende März einen Sozialplan und eine Personalvertretung vor". Damit werde erstmals die betriebliche Mitbestimmung im Unternehmen eingeführt.
Die insgesamt vier Tarifverträge sollen bis Ende Februar unter Dach und Fach sein. Bis dahin werde es wegen der vereinbarten Friedenspflicht auch keine weiteren Streiks der etwa 400 Piloten mehr geben.
Ryanair hatte sich vor rund einem Jahr dazu durchgerungen, erstmals Gewerkschaften für das fliegende Personal anzuerkennen und Tarifverträge abzuschließen. Die zähen Verhandlungen in mehreren Ländern zogen sich über das ganze Jahr hin und waren von Streiks mit vielen Flugausfällen begleitet. Im November hatte sich Ryanair bereits bei den Flugbegleitern mit der Gewerkschaft ver.di auf eine Vorvereinbarung für einen Tarifvertrag geeinigt.
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