Anfragen zur Kurzarbeit "Es geht durch die Decke"

Stand: 17.03.2020 13:59 Uhr

Der erste Rettungsanker für viele Firmen in der Corona-Krise ist das neue Kurzarbeitergeld. Beantragt werden kann es bei der Bundesagentur für Arbeit. Und die ist mit den vielen Anfragen überlastet.

Als Folge des Coronavirus wird die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit Anfragen zur Kurzarbeit überrannt. "Es geht durch die Decke", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Reuters. Der Beratungsbedarf sei um "ein Zigfaches gestiegen". Darunter seien Branchen und Betriebe, die bisher mit Kurzarbeit nie etwas zu tun gehabt hätten.

Wie viele Betriebe mit Beratungsbedarf tatsächlich Kurzarbeit anmelden, kann die BA noch nicht sagen.

Als eine der ersten Maßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise hatte die Bundesregierung einen leichteren Zugang zur Kurzarbeit und eine Entlastung der Betriebe bei den Kosten auf den Weg gebracht.

Rückwirkend ab 1. März können Betriebe Kurzarbeit bereits anmelden, wenn ein Zehntel ihrer Beschäftigten von einem Arbeitsausfall wegen der Epidemie betroffen ist. Die BA erstattet mit dem Kurzarbeitergeld nicht nur 60 Prozent (Beschäftigte mit Kindern 67 Prozent) des Verdienstausfalls, sondern übernimmt zu 100 Prozent die Sozialabgaben, die Arbeitgeber auch für die Kurzarbeit bisher abführen müssen.

Zusätzlich Probleme mit Telekommunikation

Die vielen Anfragen hätten dazu geführt, dass "die Arbeitsagenturen und Jobcenter derzeit telefonisch nur eingeschränkt erreichbar" seien, so die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit. "Das Telefonnetz unseres Providers ist derzeit überlastet."

Die Zahl der Anrufe sei auf das Zehnfache des üblichen Niveaus gestiegen. Die Bundesagentur bittet deshalb darum, Anrufe in den Jobcentern und Arbeitsagenturen auf das Nötigste zu beschränken.

Kein Rechtsfolgen - keine Sanktionen

Kundinnen und Kunden müssten ihre Termine nicht absagen. "Es gibt keine Nachteile. Es gibt keine Rechtsfolgen und Sanktionen. Fristen in Leistungsfragen werden vorerst ausgesetzt."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 17. März 2020 um 14:00 Uhr.