Geschlossene Bäckerei mit heruntergelassenen Rolladen.

Zahl der Betriebe sinkt Hunderte Bäckereien mussten schließen

Stand: 17.04.2023 10:13 Uhr

Die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise belasten viele Bäckereibetriebe. Im vergangenen Jahr verschwanden deutschlandweit insgesamt 780 Bäckereien. Die Gesamtzahl der Betriebe ist rückläufig.

Im vergangenen Jahr sind mehr Bäckereien verschwunden als neue hinzugekommen. Etwas mehr als 9600 Bäckerbetriebe waren Ende 2022 in die sogenannte Handwerksrolle eingetragen, teilte der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks heute mit. Das waren rund 3,6 Prozent weniger als noch im Jahr davor. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 gab es noch rund 12.600 Betriebe in Deutschland - knapp 3000 mehr als aktuell.

Demnach verschwanden im vergangenen Jahr 780 Bäckerei-Unternehmen vom Markt. Lediglich 422 Neugründungen gab es im selben Zeitraum. Das war immerhin etwas mehr als im Corona-Jahr 2021 - damals kamen lediglich 380 neue Betriebe hinzu.

Verband fordert Bürokratieabbau

Vor allem junge Unternehmer nähmen die Zukunft in die Hand und schauten trotz schwieriger Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres zuversichtlich in die Zukunft, teilte Verbandspräsident Michael Wippler mit. Gleichwohl belasteten die anhaltende Energiekrise und die gestiegenen Rohstoffkosten die Betriebe weiterhin. "Vor allem die politischen Rahmenbedingungen müssen verbessert werden, weit oben auf der Agenda steht dabei die dringend notwendige Entbürokratisierung."

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks forderte diesen Monat erneut einen Bürokratieabbau. "In Gesprächen mit Betrieben hören wir zunehmend, dass die in den letzten Jahren entstandene Bürokratielast erdrückend sei und als nicht mehr hinnehmbar empfunden wird. An unserer Basis wird mittlerweile die Forderung erhoben, die aktuellen Gesetze um 30 Prozent zu reduzieren, um wirtschaftlich arbeiten zu können", so Wippler.

Die Branche machte im vergangenen Jahr dem Verband zufolge einen Umsatz von rund 16,27 Milliarden Euro. Das waren zwar 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings sei der Zuwachs vor allem auf die allgemeinen Preissteigerungen zurückzuführen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 16. November 2022 um 10:08 Uhr.