Schülerinnen und Schüler einer 12. Klasse sitzen in einem Klassenzimmer in Dresden auf ihren Plätzen.
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Coronavirus-Pandemie ++ Sachsen schafft Corona-Verordnung für Schulen ab ++

Stand: 13.04.2022 20:59 Uhr

Angesichts einer Entspannung der Corona-Lage gilt in Schulen und Kitas in Sachsen nach Ostern wieder Normalbetrieb. Die Diagnostika-Industrie hat ihren Umsatz 2021 mehr als verdoppelt. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.

13.04.2022 • 20:59 Uhr

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Damit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Die Geldstrafe für den britischen Premierminister Boris Johnson wegen der "Partygate"-Affäre hat erste personelle Konsequenzen für die Regierung. Justiz-Staatssekretär David Wolfson reichte seinen Rücktritt ein. Man könne Gesetzesreformen nur umsetzen, wenn man selbst sich an die Gesetze halte, schrieb Wolfson in einem bei Twitter veröffentlichten Brief an Johnson.

"Es geht nicht nur um die Frage, was in Downing Street passiert ist oder um Ihr eigenes Verhalten", betonte Wolfson. Es gehe um die offizielle Reaktion auf die Vorgänge. "Da wir offensichtlich in dieser Sache nicht derselben Ansicht sind, muss ich Sie bitten, meinen Rücktritt anzunehmen."

Fürst Albert II. von Monaco ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sein Gesundheitszustand gebe aber keinen Anlass zur Sorge, teilte der Fürstenpalast mit. Der monegassische Fürst sei asymptomatisch. Der 64-Jährige werde die Isolationszeit entsprechend aller Vorschriften verbringen. Seine Geschäfte soll er nun aus dem Homeoffice führen.

Angesichts neuer Coronavirus-Untervarianten ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt, dass Länder weniger testen. "Wir müssen dieses Virus in jedem einzelnen Land genau verfolgen", sagte WHO-Notfalldirektor Mike Ryan in Genf. Das Virus verändere sich ständig, neue Entwicklungen müssten so früh wie möglich entdeckt werden. "Wir können es uns nicht leisten, das Virus aus den Augen zu verlieren." Es wäre sehr kurzsichtig zu denken, dass das Risiko einer Ansteckung wegen weniger gemeldeter Infektionen zurückgegangen sei.

Die WHO führt nach wie vor Delta und Omikron als "besorgniserregende Varianten" auf. Bei Omikron schließt dies mehrere Linien ein, darunter die jüngst aufgetauchten BA.4 und BA.5. Sie seien in Südafrika und in einigen europäischen Ländern nachgewiesen worden, sagte die WHO-Covid-19-Expertin Maria van Kerkhove. Beide wiesen teils andere Charakteristika als andere Omikron-Varianten auf.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie können die Kirchen in Niedersachsen und Bremen in diesem Jahr wieder weitgehend ohne Einschränkungen Ostern feiern. "Wir empfehlen trotzdem, vorsichtig zu sein und verantwortungsvoll zu handeln", sagte der Sprecher der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Benjamin Simon-Hinkelmann. Von Gründonnerstag bis Ostersonntag sind in den landesweit rund 2.200 evangelischen und katholischen Gemeinden wieder Tausende von Gottesdiensten und Andachten geplant.

Die evangelische Kirche empfehle weiterhin, dabei Masken bis zum Sitzplatz zu tragen, sagte Simon-Hinkelmann: "Gerade wenn viele Menschen in der Kirche sind, sollten auch die Abstände eingehalten werden." Nach Möglichkeit sollten die Besucher beim Singen die Maske tragen. Viele Gottesdienste würden über die Feiertage im Freien gefeiert, erläuterte der Sprecher. "Dann ist das Hygienische unkomplizierter." Die Letztverantwortung liege bei den Gemeinden vor Ort.

Sachsen schafft angesichts einer Entspannung der Corona-Lage die Schutzverordnung für Schulen und Kindertagesstätten ab. Nach Ostern kehre wieder Normalbetrieb in Schulen und Kitas ein, teilte das Kultusministerium in Dresden mit. Die derzeit noch gültige Schul- und Kita-Corona-Verordnung laufe zum 17. April aus. "Eine Anschlussregelung wird es nicht mehr geben."

Nachdem bereits durch das Infektionsschutzgesetz des Bundes die Maskenpflicht im Schulgebäude Anfang April weggefallen sei, falle nach Ostern auch die Testpflicht für den Schulbesuch weg. "Die deutlich gesunkenen Infektionszahlen erlauben es, den Normalbetrieb in den Bildungseinrichtungen einkehren zu lassen. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte können weiterhin Masken tragen und sich testen. Sie müssen es nur nicht mehr", erklärte Kultusminister Christian Piwarz. Bestehende Hygienekonzepte an Schulen und Kitas würden weiter gelten. Ausreichend Selbsttests für freiwillige Testungen stünden an den Schulen zudem weiterhin kostenlos zur Verfügung.

Die Coronavirus-Pandemie bleibt ein internationaler Gesundheitsnotstand. Das entschied die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf. Sie schloss sich der Empfehlung unabhängiger Expertinnen und Experten an, die sich dagegen ausgesprochen hatten, die Ende Januar 2020 erklärte "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" aufzuheben.

Der Expertenrat betrachtet die Infektionslage nach der Erklärung eines Notstands alle drei Monate und berät die WHO. Die Ausrufung einer Notlage ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie soll den Fokus der Weltgemeinschaft auf ein gefährliches Problem lenken und Regierungen anspornen, Maßnahmen zu ergreifen. Länder sind damit auch verpflichtet, Fallzahlen zu melden.

Als die WHO die Notlage am 30. Januar 2020 erklärte, waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in 21 Ländern bekannt. Inzwischen wurden der WHO weltweit fast 500 Millionen Infektionen und gut sechs Millionen Todesfälle gemeldet.

Pfizer-Chef Albert Bourla rechnet möglicherweise bis zum Herbst mit einem neuen Impfstoff, der sowohl gegen die Omikron-Variante des Coronavirus als auch gegen weitere Varianten schützt. "Es ist einfach, etwas nur gegen Omikron zu tun", sagte Bourla auf einer Veranstaltung des Pharmaverbands IFPMA. Wissenschaftlich und technisch anspruchsvoller sei es, einen effektiven Impfstoff gegen alle bisher bekannten Varianten zu entwickeln, so dass man nicht verschiedene Impfstoffe für verschiedene Varianten brauche. Er hoffe, dass ein solches Vakzin bis zum Herbst zur Verfügung stehe.

Albert Bourla

Pfizer-Chef Albert Bourla: Was die Welt wirklich brauche, sei ein Impfstoff, der ein Jahr lang wirke, da die Menschen mit weiteren Auffrischimpfungen impfmüde würden. "Daran arbeiten wir."

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat den Bundestag dafür kritisiert, dass das Parlament sich nicht dazu durchringen konnte, eine allgemeine Corona-Impfpflicht in Deutschland zu beschließen. "Viele unserer Mitarbeitenden fühlen sich zum Narren gehalten", sagte Lilie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Ihnen sei nicht zu vermitteln, dass etwa Pflegepersonal einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht unterworfen sei und andere Menschen nicht. "So düpiert das Parlament ausgerechnet die Hochengagierten mit fatalen und - ich fürchte - langfristig auch demokratiepolitischen Folgen", sagte Lilie.

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht, die Mitte März in Kraft getreten war, sei stets als Zwischenschritt auf dem Weg zu einer allgemeinen Impfpflicht gesehen worden, so der Diakonie-Präsident. Es sei den Pflegerinnen und Pflegern schwer zu vermitteln, dass sie jetzt vorerst nicht komme. "Dass die Politik jetzt auf dieses wichtige Instrument zur weitsichtigen Pandemiebekämpfung verzichtet, ist in mehrfacher Hinsicht ein fatales Signal."

Nach einem Brief des Landesgesundheitsamtes an alle über 70-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern steigt dort die Zahl der zweiten Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus. In der vergangenen Woche seien 17.847 Impfdosen verabreicht worden, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese mit. Vier Wochen zuvor waren es demnach 13.334. "Die Steigerung der Impfungen lässt sich im Wesentlichen auf die erhöhte Nachfrage nach den zweiten Booster-Impfungen zurückführen", so Drese. Diese seien von 6654 auf 11.666 gestiegen.

Zwischen Ende März und Anfang April hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales den Angaben zufolge Schreiben an alle über 70-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern zur zweiten Corona-Auffrischungsimpfung verschickt. Darin sei auf die hohe Schutzwirkung der zweiten Booster-Impfung für Ältere hingewiesen worden.

Die Corona-Krise drückt weiter auf die Ausbildungszahlen in Deutschland. Zwar haben im vergangenen Jahr mit 467.100 Menschen etwas mehr junge Leute einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen als 2020, wie das Statistische Bundesamt auf der Grundlage vorläufiger Zahlen berichtete. Das Niveau aus dem Vorkrisenjahr 2019 (513.300 Neuverträge) wurde aber erneut nicht erreicht. Mit 465.700 neuen Auszubildenden hatte das Corona-Krisenjahr 2020 einen historischen Tiefstand markiert.

Wegen der niedrigen Nachfrage nach Corona-Impfstoff ist im Zentrallager des Landes Nordrhein-Westfalen ein Bestand von deutlich mehr als 300.000 Dosen entstanden. Größter Posten sind dabei 149.550 Impfdosen des Herstellers Novavax, wie das NRW-Gesundheitsministerium mitteilte. Außerdem befinden sich den Angaben zufolge aktuell 137.700 Impfdosen des Herstellers Moderna und 27.960 BioNTech/Pfizer-Dosen im Zentrallager. Voraussichtlich in der kommenden Woche werde der Großteil des Moderna-Impfstoffes an den Bund zurückgeführt.

Die Impfstoff-Bestände in den Kreisen und kreisfreien Städten seien dem NRW-Gesundheitsministerium nicht bekannt, so eine Sprecherin des Ministeriums. Die kommunalen Impfstellen sowie die Arztpraxen werden in der Regel mit Corona-Impfstoff direkt über das Verteilsystem des Bundes versorgt.

Die AfD ist mit ihrem Eilantrag gegen die Hamburger Corona-Hotspotregelung mit erweiterten Maskenpflichten und Zugangsbeschränkungen zu Clubs und Diskotheken gescheitert. Die Hansestadt habe auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes - nach entsprechender Feststellung der Bürgerschaft - erweiterte Schutzmaßnahmen treffen dürfen, begründete das Verwaltungsgericht seine Entscheidung. Die Stadt habe zu Recht eine konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage angenommen, weil aufgrund einer besonders hohen Anzahl von Neuinfektionen eine Überlastung der Krankenhauskapazitäten drohe. Gegen die Entscheidung können die vier AfD-Vorstandsmitglieder als Antragstellende Beschwerde bei dem Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erheben.

Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax ist in Brandenburg nur sehr zögerlich nachgefragt worden. Das belegen die Angaben des Gesundheitsministeriums in Potsdam, die auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion veröffentlicht wurden. Laut Kassenärztlicher Vereinigung Brandenburg gab es zwischen dem 1. und dem 21. März dieses Jahres 353 Impfungen in Arztpraxen, von mobilen Teams und in Impfstellen mit dem neuen Wirkstoff. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben sich vom 1. bis zum 20. März 248 Menschen in Krankenhäusern, Betrieben und Apotheken mit dem Covid-19-Impfstoff Nuvaxovid impfen lassen.

Politik und Wissenschaft hatten große Hoffnungen in den neuen Impfstoff gesetzt. Anders als bei den in Deutschland und in der EU bisher zugelassenen mRNA-Präparaten von BioNTech/Pfizer und Moderna sowie den Vektor-Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson & Johnson handelt es sich bei Nuvaxovid um ein proteinbasiertes Serum. Der Impfstoff sollte vor allem diejenigen überzeugen, die bislang skeptisch waren.

Der voraussichtliche Wegfall der kostenlosen Corona-Tests in Deutschland wird sich nach Einschätzungen aus der Branche in der Diagnostika-Industrie deutlich bemerkbar machen. Besonders durch die Schnelltests habe es im Jahr 2021 Rekordzahlen gegeben, teilte der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) mit. Der Jahresumsatz verdoppelte sich von 3,05 auf rund 6,3 Milliarden Euro. Allein 65 Prozent (4,3 Milliarden) entfielen demnach auf den Bereich Corona-Diagnostik. Für 2022 erwarteten die Unternehmen dort einen deutlichen Rückgang.

Die Corona-Testverordnung, die auch die Kostenfreiheit der sogenannten Bürgertests regelt, läuft Ende Juni aus. Für eine mögliche weitere Corona-Welle im Herbst und Winter sei die Branche gut aber gerüstet, so VDGH-Geschäftsführer Martin Walger.

Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat Anklage gegen ein Ärzte-Ehepaar aus Sinsheim in Baden-Württemberg erhoben, das im Zuge der Corona-Pandemie bewusst falsche Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausgestellt haben soll. Der Arzt soll zudem in Internetvideos unter anderem den Holocaust verharmlost haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Laut einem Bericht der "Rhein-Neckar-Zeitung" soll es sich bei dem angeklagten Arzt um einen Mann handeln, der der "Querdenker"-Szene zugerechnet wird.

Die Staatsanwaltschaft erhob nach eigenen Angaben bereits im Januar Anklage. Konkret wirft sie dem Arzt das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse in zehn ausgewählten Fällen und Volksverhetzung in zwei Fällen vor. Seine Frau soll sich wegen des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse in siebzehn ausgewählten Fällen verantworten. Das Ehepaar soll zwischen der ersten Jahreshälfte 2020 und Mitte 2021 Menschen aus ganz Deutschland, die das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ablehnten, auf deren Bitten hin bewusst unrichtige Atteste ausgestellt haben.

Viele Kindertagesstätten in Niedersachsen und Bremen haben nach Angaben des Kita-Fachkräfteverbands derzeit mit Personalausfällen zu kämpfen. In den vergangenen zwei, drei Wochen seien extrem viele Beschäftigte in Corona-Quarantäne gewesen, einige litten auch unter Langzeitfolgen eigener Covid-Erkrankungen, sagte die Vorsitzende des Verbands, Melanie Krause, der Nachrichtenagentur dpa. Die Folge seien kürzere Betreuungszeiten sowie die Schließung einzelner Gruppen oder ganzer Kitas.

Für China gibt es nach Angaben von Präsident Xi Jinping keinen Grund für Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Die Volksrepublik müsse ihre strikte Politik der Covid-Bekämpfung fortsetzen und sich gleichzeitig bemühen, die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu minimieren, sagte der Präsident einem Bericht des staatlichen Radios zufolge. Sobald ein Corona-Herd entdeckt wird, riegeln Chinas Behörden ganze Städte ab und verordnen Massentests für die Bevölkerung. Diese Null-Covid-Strategie hat weitreichende Auswirkungen auf die ohnehin schon brüchigen Lieferketten weltweit.

13.04.2022 • 13:40 Uhr

Schweiz lässt Novavax-Impfstoff zu

Die Schweiz hat den Covid-19-Impfstoff des US-Unternehmens Novavax zugelassen. Die Zulassungsbehörde Swissmedic gab das Vakzin Nuvaxovid zum Einsatz für Personen ab 18 Jahren frei. Es ist der vierte zugelassene Corona-Impfstoff in der Schweiz.

Im Mordprozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht hat die Lebensgefährtin des Angeklagten ausgesagt. Nach dem tödlichen Schuss auf den Kassierer habe ihr Lebensgefährte sie am späten Abend bei seiner Rückkehr nach Hause geweckt und zu ihr gesagt: "Ich kriege Probleme, ich habe eben jemanden erschossen." Sie habe das zunächst nicht ernst genommen, berichtete die 51-Jährige vor dem Landgericht Bad Kreuznach.

Laut Anklage und eigenen Angaben vor Gericht fuhr der 50-jährige Deutsche nach einem ersten Besuch der Tankstelle nach Hause, holte einen geladenen Revolver und kehrte dann in die Tankstelle zurück. Dort erschoss er den Mitarbeiter. Die Tat hatte bundesweit Entsetzen hervorgerufen.

Ein neues Dashboard soll die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland anhand des Kontaktverhaltens der Menschen nachzeichnen. Mit der weiterhin hohen Sieben-Tage-Inzidenz und der Aufhebung vieler Schutzmaßnahmen steige die Dringlichkeit, effiziente Frühwarnsysteme für die Corona-Ausbreitung zu entwickeln, erklärte das in Potsdam ansässige Hasso-Plattner-Institut (HPI). Ein Forscherteam des HPI entwickelte deshalb ein Dashboard, das die Auswirkungen des Kontaktverhaltens auf die Verbreitung von Sars-CoV-2 anhand einer Deutschlandkarte abbildet. Dafür wurden anonymisierte Mobilfunkdaten mit den vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Infektionszahlen zusammengeführt.

Feriengäste in Griechenland müssen während ihres Aufenthalts im Sommer keine Masken in Innenräumen tragen oder etwa Impfausweise in Restaurants zeigen. Die Regierung in Athen teilte mit, dass die Auflagen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus während der Urlaubssaison ausgesetzt werden. Die Entscheidung stehe im Einklang mit dem Rat von Experten, sagte Gesundheitsminister Thanos Plevris. Die ersten Lockerungen treten demnach zum 1. Mai in Kraft und gelten zunächst bis 31. August. Im September solle dann entschieden werden, ob wieder neue Auflagen gebraucht würden.

Impfungen gegen Covid-19 haben im vergangenen Jahr rund 150.000 Todesfälle und acht Millionen Ansteckungsfälle verhindert, wie Schätzungen des italienischen Nationalen Gesundheitsinstituts (ISS) zeigen. Die Studie, die von Anfang 2021 bis Ende Januar dieses Jahres lief, kommt zu dem Schluss, dass die Impfkampagne auch mehr als 500.000 Krankenhauseinweisungen und über 55.000 Einweisungen auf die Intensivstation verhinderte.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat im Kampf gegen das Coronavirus einen gemeinsamen Plan von Bund und Ländern gefordert. "Wir brauchen einen Masterplan für den Herbst, um dann nicht wieder am Anfang einer neuen Welle zu stehen", sagte Holetschek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es sei die gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern, die Zeit zu nutzen und die richtige Balance von Prävention und Freiheit zu wahren. "Wir sind nicht durch mit der Pandemie", so der CSU-Politiker. Deshalb gelte es schon heute für den Herbst vorzubauen.

Klaus Holetschek

Auch wenn sich jetzt alle auf das Osterfest freuten, gelte es weiterhin, vorsichtig zu bleiben, sagt Bayern Gesundheitsminister Klaus Holetschek. "Achten wir auf uns und unsere Nächsten." Er mahnte, die "einfachen Regeln" einzuhalten: "Abstand, Hygiene, Masken - vor allem auch in den Innenräumen."

Die chinesische Stadt Shanghai hat mit harten Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regelungen gedroht. "Diejenigen, die gegen die Bestimmungen verstoßen, werden von den Organen der öffentlichen Sicherheit streng nach dem Gesetz behandelt", teilte die Polizeibehörde der Stadt mit. Genauere Angaben zu den Strafen wurden allerdings nicht gemacht. Die Polizei hat etwa ein Fahrverbot für Autos verhängt. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind außerdem aufgerufen, ihre Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen.

Wegen Geldstrafen in der "Partygate"-Affäre hat die Opposition mit Nachdruck den Rücktritt von Premierminister Boris Johnson und Finanzminister Rishi Sunak gefordert. "Sie haben das Gesetz gebrochen. Sie waren unehrlich", sagte Ed Davey, Chef der Liberaldemokraten, der BBC. Das gerade in Krisenzeiten so wichtige Vertrauen in die Spitzenpolitiker sei verschwunden.

Johnson ist der erste Premier, der im Amt gegen das Gesetz verstoßen hat. Er soll während der Corona-Lockdowns an Partys teilgenommen haben. Johnson zahlte ein Bußgeld, einen Rücktritt aber lehnt er klar ab.

Ein neuartiger Corona-Impfstoff soll insbesondere Krebspatientinnen und Krebspatienten sowie Menschen mit angeborenem Immundefekt vor Covid-19 schützen. Das von Tübinger Forschenden entwickelte Präparat CoVac-1 zeigte in einer kleinen klinischen Studie bei 93 Prozent der geimpften Probanden die gewünschte Wirkung: eine Aktivierung der T-Zell-Immunantwort. Das berichteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Jahrestagung der US-amerikanischen Krebsforschungsgesellschaft (AACR, American Association for Cancer Research) in New Orleans. Inwieweit die 14 Patienten der Studie mit der Impfung tatsächlich vor einer Infektion oder schweren Symptomen geschützt sind, wurde nicht untersucht.

Die gegenwärtigen Corona-Impfstoffe lösen im Körper vor allem eine sogenannte humorale Immunantwort aus, also die Bildung von Antikörpern durch die B-Zellen. Viele Chemotherapien und einige Immuntherapien zerstören allerdings die B-Zellen, so dass bei diesen Patientinnen und Patienten die Impfstoffe keine gute Wirkung zeigen.

Angesichts der drohenden Vernichtung von Millionen Corona-Impfdosen hat der CDU-Gesundheitspolitiker Georg Kippels Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kritisiert. Lauterbach habe "zum Jahreswechsel ohne begründeten Anlass Impfstoff gehortet, von denen jetzt große Mengen zu verfallen drohe", sagte der Obmann der Union im Gesundheitsausschuss des Bundestags den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Kippels kritisierte, dass dies der internationalen Verantwortung Deutschlands widerspreche, "auch für den globalen Süden gesundheitliche Versorgung zu ermöglichen". Der Vorbildcharakter Deutschlands in der globalen Gesundheit werde durch dieses Vorgehen enorm beschädigt.

Die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen haben in den vergangenen beiden Jahren 77 Millionen Menschen weltweit in extreme Armut gestürzt. Im UN-Bericht zum Stand der Entwicklungsziele für 2030 heißt es, die reichen Länder hätten die Kosten der Pandemie relativ leicht wegstecken können, weil sie Rekordsummen zu äußerst niedrigen Zinsen aufnehmen konnten. Die ärmsten Länder hätten aber Milliarden Euro für Schuldendienst aufbringen müssen und seien mit höheren Kreditkosten konfrontiert worden. Das habe sie daran gehindert, Geld für ein besseres Bildungs- und Gesundheitssystem, den Umweltschutz und die Verringerung von Ungleichheit auszugeben.

Die ärmsten Länder zahlen dem Bericht zufolge im Durchschnitt 14 Prozent ihrer Einkünfte für den Schuldendienst, reiche Länder 3,5 Prozent. Dem Bericht zufolge lebten im vergangenen Jahr weltweit 889 Millionen Menschen in extremer Armut. Als extrem arm gilt, wer am Tag mit weniger als 1,90 US-Dollar (1,75 Euro) auskommen muss. Im Jahr 2019 - vor der Pandemie - waren es 812 Millionen Menschen.

Trotz des strengen Lockdowns in Shanghai ist die Zahl der Corona-Infektionen in der ostchinesischen Hafenstadt weiter angestiegen. Die Behörden meldeten einen Höchststand von 26.330 neuen Ansteckungen. Die große Mehrheit der Fälle ist asymptomatisch.

Shanghai steht im Mittelpunkt der größten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren und zählt die meisten der landesweit knapp 28.000 Fälle. Trotz der Ankündigung von schrittweisen Lockerungen am Montag ist die große Mehrheit der 26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Metropole weiter von Ausgangssperren betroffen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bundesweit 176.303 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 38.682 Fälle weniger als vor einer Woche. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 23 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 1044,7 von 1087,2 am Vortag. 361 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 132.378.

Neuseeland öffnet das erste Mal seit Mitte 2021 wieder seine Grenze für australische Reisende. "Dies ist der erste Schritt, um internationale Besucher wieder an unseren Küsten willkommen zu heißen", sagte Leanne Geraghty, Leiterin für Kundenservice und Vertrieb bei Air New Zealand.

Besucherinnen und Besucher aus Australien müssen vollständig geimpft sein und dürfen nur mit Vorlage eines negativen Coronavirus-Tests ihren Flug nach Neuseeland antreten. Das Land hatte während der Pandemie mit die strengsten Grenzkontrollen der Welt durchgeführt. Die Regierung entschied jedoch, die Maßnahmen zu lockern, um den Tourismus wieder anzukurbeln.

Die UN mahnen, dass es bei der weltweiten Impfkampagne deutlichere Fortschritte geben müsse. Infizierte müssen in Bayern bereits von Mittwoch an nur noch fünf Tage in Isolation. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 13. April 2022 um 06:20 Uhr.