
Bewerber um SPD-Vorsitz Köpping und Pistorius bilden Duo
Zwei Wochen sind es noch bis zum Bewerberschluss und in die Suche nach dem SPD-Vorsitz kommt immer mehr Bewegung: Mit Petra Köpping und Boris Pistorius tritt nun ein Landesminister-Duo an.
Ein weiteres Duo für den SPD-Vorsitz: Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios haben der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius und die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping intern ihre Kandidatur angekündigt. Demnach wollen die beiden auf einer Pressekonferenz am Sonntag ihre Kampagne einläuten. Zuerst hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
Pistorius ist seit 2013 in Niedersachsen als Minister für Inneres und Sport zuständig - zuvor war er Oberbürgermeister in Osnabrück. Der 59-Jährige sieht seinen politischen Schwerpunkt vor allem im Bereich der Sicherheitspolitik. Köpping war von 2001 bis 2008 Landrätin des Landkreises Leipziger Land. Seit 2014 ist sie Integrationsministerin der schwarz-roten Landesregierung in Sachsen und hat sich vor allem im Osten einen Namen gemacht. Den beiden werden parteiintern im Vergleich zu dem bekannten Bewerberfeld die bisher größten Chancen eingeräumt.
Nach Ansicht der bayerischen SPD-Chefin und Bundespartei-Vize Natascha Kohnen ist das Duo "eine starke Bereicherung des Kandidatenfeldes". Im Interview mit dem ARD-Hauptstadtstudio sagte Kohnen, dass sie sich auf die Vorstellung der Kampagne freue.
Weitere Bewerber
Der Kreis der Bewerber um die Nachfolge der Anfang Juni zurückgetretenen Parteichefin Andrea Nahles wächst somit immer weiter. Zuletzt wurde bekannt, dass Gesine Schwan und Ralf Stegner eine gemeinsame Kandidatur erwägen. Auf einer Pressekonferenz am Mittag wollen sie diese offiziell bekannt geben.
Daneben gibt es noch weitere Zweier-Teams: Europa-Staatsminister Michael Roth und die nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Christina Kampmann, die Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach und Nina Scheer sowie die Oberbürgermeister Flensburgs und Bautzens, Simone Lange und Alexander Ahrens. Zudem kündigte der Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, Robert Maier, seine Kandidatur an. Auch der frühere Bundestagsabgeordnete Hans Wallow hatte mitgeteilt, dass er sich bewerben wolle.
Die Bewerbungsfrist bei der SPD läuft noch bis 1. September. Bis dahin brauchen die Kandidaten die Mitgliederunterstützung von mindestens fünf Unterbezirken, einem Bezirk oder einem Landesverband. Bislang trifft dies nur auf das Duo Roth/Kampmann zu. Gewählt werden soll die neue Parteiführung dann auf einem SPD-Parteitag Anfang Dezember.
Giffey nicht im Rennen
Mit Franziska Giffey hatte sich am Donnerstag eine parteiinterne Hoffnungsträgerin selbst aus dem Rennen genommen. Wie es in Parteikreisen hieß, teilte sie der kommissarischen SPD-Chefin Malu Dreyer in einem Brief mit, dass sie sich nicht um den Vorsitz bewerben wolle. Giffeys Dissertation wird derzeit wegen Plagiatverdachts überprüft, sie muss um ihren Doktortitel bangen.