Moderna Labor

Kampf gegen Coronavirus Lauterbach sichert ausreichend Omikron-Vakzin zu

Stand: 19.08.2022 10:25 Uhr

Die Bundesregierung hat laut Gesundheitsminister Lauterbach genügend an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff vorbestellt. Doch nicht alle sollten darauf warten - und andere sollten beim Impfen noch Geduld zeigen.

Noch ist ein speziell auf die vorherrschende Omikron-Variante des Coronavirus angepasster Impfstoff in der EU noch gar nicht zugelassen - trotzdem versucht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bereits jetzt, eventuellen Sorgen wegen eines erneut drohenden Mangels an Vakzinen vorzubeugen.

"Wir haben so viel angepassten Omikron-Impfstoff bestellt, dass er für alle reicht", versicherte der SPD-Politiker dem Nachrichtenportal t-online. Aber natürlich könnten nicht alle, die den angepassten Wirkstoff verabreicht bekommen wollen, auf einmal geimpft werden. Die Europäische Arzneimittelagentur strebt eine Zulassung eines angepassten Vakzins für den Herbst an.

Doch der Gesundheitsminister warnt mit Blick auf ältere oder vulnerable Bevölkerungsgruppen davor, mit einer Impfung so lange abzuwarten. Nach wie vor sei die Zahl der täglichen Neuinfektionen und der Sterbefälle in Zusammenhang mit einer Corona-Ansteckung bundesweit zu hoch. Daher sollten sich besonders gefährdete Menschen bereits jetzt boostern lassen, betonte Lauterbach: "Ich rate den Bürgerinnen und Bürgern über 60 unbedingt, dem Rat der STIKO zu folgen und nicht auf die neuen Impfstoffe zu warten."

STIKO weitet Impfempfehlung aus

Mit seinem Rat, dass bestimmte Risikogruppen nicht auf den auf Omikron ausgelegten Impfstoff warten sollten, liegt Lauterbach auf Linie mit der Ständigen Impfkomission des RKI (STIKO). Diese hatte erst am Donnerstag ihre Empfehlung, wer eine zweite Auffrischungsimpfung bekommen sollte, ausgeweitet.

Das Gremium rät nun allen Menschen ab 60 Jahren, sich erneut boostern zu lassen. Gleiches gelte für Personen ab fünf Jahren, die aufgrund einer Grunderkrankung einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, schwer an Covid-19 zu erkranken. Voraussetzung für die zweite Auffrischungsimpfung ab 60 Jahren ist laut STIKO, dass der erste Booster beziehungsweise eine Corona-Infektion mindestens sechs Monate her sind.

Auch die STIKO ruft Ältere und Risikogruppen dazu auf, sich bereits jetzt ein zweites Mal boostern zu lassen. Die bereits zugelassenen Impfstoffe böten ebenso einen guten Schutz gegen gegen schwere Erkrankungen und Verläufe. Unter 60-Jährige, die dreimal geimpft sind oder infiziert waren, sollten sich derzeit nicht ein viertes Mal impfen lassen. Eine Ausnahme bilde medizinisches Personal, für das eine weitere Auffrischungsimpfung bereits empfohlen ist.

Sieben Millionen Menschen bisher zum zweiten Mal geboostert

Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz liegt bundesweit laut Robert Koch-Institut bei 312,5. In den vergangenen 24 Stunden hatten die Gesundheitsämter der Bundesländer dem Institut rund 46.724 neue Corona-Fälle gemeldet sowie 169 Todesfälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion.

Bundesweit gelten derzeit 63,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger den RKI-Zahlen zufolge als grundimmunisiert. Sie haben also zwei Impfdosen erhalten. Das entspricht 76,3 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland.

Mit etwa 51,5 Millionen Menschen haben 62 Prozent aller Deutschen eine Auffrischungsimpfung - den sogenannten Booster - verabreicht bekommen. Eine zweite Auffrischungsimpfung haben demnach bislang etwa sieben Millionen Menschen erhalten, was 8,4 Prozent der Bevölkerung ausmacht.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 18. August 2022 um 23:59 Uhr.