
Britisches Königshaus Harry und Meghan geben Titel ab
Der britische Prinz Harry und seine Ehefrau, Herzogin Meghan, werden infolge ihres Rückzugs ihre royalen Titel abgeben. Queen Elizabeth II. sicherte dem Paar Unterstützung für ihren Wunsch nach mehr Unabhängigkeit zu.
Infolge ihres selbstgewählten Rückzugs vom britischen Königshaus werden Prinz Harry und seine Frau, Herzogin Meghan, ihre Titel als "Königliche Hoheit" abgeben müssen. Das teilte der Buckingham-Palast mit:
Die Sussexes werden ihren Titel als Königliche Hoheit nicht nutzen, da sie nicht länger aktive Mitglieder der Königlichen Familie sind.
In Zukunft werden Harry und Meghan demnach keine offiziellen Aufgaben für das Königshaus mehr übernehmen, im Falle des Prinzen auch nicht mehr für das Militär.
Paar soll Renovierungskosten zurückzahlen
Des Weiteren würde das Paar künftig keine Zuschüsse aus Staatsmitteln mehr erhalten. Harry und Meghan sollen zudem Geld für die Renovierung von Frogmore Cottage zurückerstatten. Die Summe belaufe sich auf rund 2,8 Millionen Euro. Beide hätten bereits eingewilligt, die Rückzahlung zu leisten. Das historische Haus im Park von Windsor Castle war bislang das Landhaus des Ehepaares. Harry und Meghan haben bereits das dort beschäftigte Personal von seinen Aufgaben entbunden.
Harry kann also nicht Teilzeit-Prinz sein, und da er gehen möchte, lässt die Queen ihn ziehen, kommentierte die britische Presse den klaren Schnitt, den das Königshaus macht. Der Schritt sei zwar ein "Erdbeben für die Königsfamilie", sagte Robert Hardman von der "Daily Mail" - allerdings auch eine weitere Phase in der Evolution der Monarchie, und die sei eine sehr belastbare Institution. Sie werde einen Weg finden, sich an die neue Lage anzupassen.
Queen: "Werden geliebte Mitglieder der Königsfamilie bleiben"
In dem Statement des Königshauses wurde auch Queen Elizabeth II. zitiert. Harry und Meghan würden "immer geliebte Mitglieder der Königsfamilie bleiben". Sie sei froh, dass man eine konstruktive Lösung für die Zukunft "meines Enkels und seiner Familie" gefunden habe.
In dem Zitat heißt es weiter, die Queen erkenne die Herausforderungen an, denen das Paar in den vergangenen zwei Jahren durch die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit ausgesetzt gewesen sei. Sie unterstütze deren Wunsch nach einem unabhängigeren Leben und sei "besonders stolz, wie Meghan so schnell ein Mitglied der Familie geworden ist".
Selbstständig auf Probe
Harry und Meghan hatten vor rund anderthalb Wochen bekannt gegeben, sich von ihren Rollen als ranghohe Mitglieder des Königshauses zurückziehen zu wollen. Das Paar versicherte aber, Königin Elizabeth II. weiter voll zu unterstützen und seinen Pflichten gegenüber der Königin und den Commonwealth-Staaten weiter nachkommen zu wollen.
Das Paar will künftig zwischen Kanada und Großbritannien pendeln und finanziell unabhängig sein. Wie genau das aussehen wird, ist noch nicht klar. "Es gibt keine strikten Vorgaben für die kommerzielle Arbeit, die Harry und Meghan nun aufnehmen müssen, um ihr Leben zu finanzieren", sagt Daniella Relph, die Königshaus-Korrespondentin der BBC. "Alles, was uns gesagt wurde, ist, dass es Arbeit sein wird, die die Werte der Queen achtet. Was das genau heißt, ist unklar. Aber sie werden definitiv nur Dinge tun, die die Queen unterstützen würde."
Die Queen lässt Harry und Meghan also durchaus Spielraum - allerdings nur auf Probe, wie Relph betont. "In einem Jahr wird der Plan überprüft: von der Queen, Prinz Charles und Prinz William. Sie werden alle zusammenkommen und schauen, wie das funktioniert hat und ob das fortgesetzt werden soll." Dieses Probejahr, so ist zu hören, werden Harry und Meghan wohl weitgehend in Kanada verbringen, auch wenn unter anderem in Sachen Aufenthaltsrecht, Steuern und Personenschutz noch vieles geklärt werden muss.