Teuerung höher als erwartet US-Inflationsrate sinkt auf 8,3 Prozent
Die Verbraucherpreise in den USA sind im August um 8,3 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Obwohl die Teuerungsrate höher als erwartet war, scheint die Aufwärtswelle in den USA gebrochen zu sein.
Die hohe Inflation in den USA ist im August nur leicht zurückgegangen. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel auf 8,3 Prozent von 8,5 Prozent im Juli, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Rückgang der Inflation gerechnet, waren aber im Schnitt von einer niedrigeren Rate von 8,1 Prozent ausgegangen. Die so genannte Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise fiel mit 6,3 Prozent ebenfalls höher als erwartet aus.
Dennoch könnten die Daten darauf hindeuten, dass die USA den Gipfel der Teuerung bereits hinter sich gelassen haben. Im Juni hatte die Inflation mit 9,1 Prozent den höchsten Wert seit 1981 erreicht.
Weiterer großer Zinsschritt erwartet
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte die hohe Inflation zuletzt mit zwei ungewöhnlich kräftigen Zinserhöhungen um 0,75 Prozentpunkte auf die Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent bekämpft. Für die Sitzung am 21. September erwarten die meisten Beobachter einen weiteren solchen Schritt. "Bis Ende dieses Jahres werden weitere Zinsschritte notwendig sein, um die Inflationsrate deutlich und anhaltend nach unten zu befördern", so Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe.
Das entschlossene Vorgehen der amerikanischen Währungshüter nährt aber die Sorge, dass die Notenbank die Wirtschaft abwürgen und eine Rezession auslösen könnte. Entsprechend gerieten die Aktienmärkte zunächst unter Druck.
Inflation in Europa noch vor dem Höhepunkt
In Europa wird angesichts der Energiekrise mit einer weiteren Steigerung der Inflation gerechnet. Weil die Energieversorger vor allem zu Jahresbeginn 2023 ihre Strom- und Gaspreise zunehmend an die Verbraucher weitergeben werden, rechnet das Münchener ifo-Institut für Deutschland bis Anfang 2023 mit einem weiteren Anstieg der Teuerung auf elf Prozent.
Die divergente Preisentwicklung zwischen den USA und Europa hatte dem Euro zuletzt Auftrieb verliehen. Die unerwartet hohe Rate ließ die Gemeinschaftswährung nach der Datenveröffentlichung aber wieder deutlich in Richtung der Parität zum Dollar abrutschen.