Gesamtansicht des Kremls und der Basilius-Kathedrale im Zentrum von Moskau.

Westliche Sanktionen Russland droht mit Vergeltung

Stand: 25.02.2022 13:07 Uhr

Angesichts der Sanktionen des Westens hat Moskau "Vergeltungsmaßnahmen" angekündigt - ohne Details zu nennen. Um die wirtschaftlichen Folgen der Strafmaßnahmen abzumildern, will Russland die Wirtschaftsbeziehungen mit Asien stärken.

Die russische Regierung hat Vergeltung für die vom Westen gegen das Land verhängte Sanktionen angekündigt. "Es versteht sich von selbst, dass Vergeltungsmaßnahmen folgen werden", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Wie symmetrisch oder asymmetrisch sie sein werden, wird von der Analyse der Beschränkungen abhängen", die Russland auferlegt worden seien.

Das russische Wirtschaftsministerium räumte zugleich ein, dass die Sanktionen Probleme bereiten werden. Diese Probleme würden aber gelöst, erklärte Peskow. Russland habe seine Abhängigkeit von ausländischen Importen bewusst reduziert, um sich gegen Sanktionsdrohungen zu wappnen. Die Wirtschaftsbeziehungen mit Asien sollen nun ausgebaut werden, um Folgen durch die Sanktionen des Westens abzufedern.

Westen verhängt Sanktionen gegen Russland

Der Westen hatte den russischen Angriff auf die Ukraine zuvor scharf verurteilt und Sanktionen verhängt. US-Präsident Joe Biden gab Strafmaßnahmen gegen mehrere russische Banken sowie Exportkontrollen bekannt, die nach seinen Worten "mehr als die Hälfte der High-Tech-Importe Russlands abschneiden" werden. 

Auch die EU-Staats- und Regierungschefs einigten sich auf ein Sanktionspaket. Die Maßnahmen beträfen demnach den russischen Finanz-, Energie- und Transportsektor, den Export von Dual-Use-Gütern, die für zivile und militärische Zwecke genutzt werden können, die Visa-Vergabe für russische Staatsbürger sowie eine Reihe "russischer Einzelpersonen".

Selenskyj fordert schärfere Sanktionen

Unterdessen appellierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an Staats- und Regierungschefs weltweit, noch schärfere Sanktionen als bisher gegen Moskau zu verhängen, und bat um direkte Hilfe für sein Land. "Wenn Sie uns jetzt nicht helfen, wenn Sie der Ukraine keine starke Unterstützung bieten, wird morgen der Krieg an Ihre Tür klopfen", sagte der Präsident. Europa sei stark genug, um diese Aggression aufzuhalten. "Sie können diese Aggression immer noch stoppen. Sie müssen schnell handeln", so Selenskyj. Alle Sanktionen sollten auf dem Tisch liegen, vom EU-Einreiseverbot für Russen über einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT bis hin zu einem Öl-Embargo.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau extra am 25. Februar 2022 um 10:30 Uhr.