Payback-Karte

Neue Kooperation Sparkassen planen Girocard mit Payback-Funktion

Stand: 05.10.2023 10:52 Uhr

Auf viele Kunden der Sparkassen kommt eine Neuerung beim bargeldlosen Bezahlen zu. Statt mit einer eigenen Payback-Karte sollen sie beim Einkaufen künftig mit der Girokarte Punkte sammeln können.

Die Sparkassen wollen bei ihren Bezahlkarten mit dem Bonussystem Payback zusammenarbeiten. Für Kundinnen und Kunden der Sparkassen soll künftig das Sammeln von Payback-Punkten per Girokarte möglich sein.

"Wir glauben, dass durch die Kooperation dieser zwei großen Player im Markt für unsere Kunden erhebliche Vorteile entstehen können - deswegen machen wir das jetzt", sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) heute. Demnach könnte die Zusammenarbeit bereits in den kommenden Tagen vertraglich besiegelt werden. Zuvor hatte der Branchendienst "Finanz-Szene" berichtet.

Punkte werden automatisch gutgeschrieben

Nutzerinnen und Nutzer von Payback können beim Einkauf etwa in Supermärkten oder Drogerien Punkte sammeln, um diese später gegen Gutscheine oder Prämien einzulösen. Bislang musste man dafür eine Payback-Karte haben. Das soll sich - zumindest für Sparkassen-Kunden - künftig ändern.

Wer Kunde bei einer Sparkasse ist, soll die Punkte automatisch gutgeschrieben bekommen, wenn er mit der Girokarte zahlt. Wie das bei Barzahlungen laufen soll, ist bislang unklar.

Mit der geplanten Kooperation tun sich zwei große Anbieter im Markt für Bezahldienste zusammen. Die Sparkassen sind mit 47 Millionen herausgegebenen Karten der größte Emittent der Girocard, die von vielen immer noch "EC-Karte" genannt wird. Payback hat nach eigenen Angaben etwa 31 Millionen Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland. Das Unternehmen ist eine Tochter des Kreditkarten-Anbieters American Express.

Bedenken beim Datenschutz

Es sei daher "naheliegend, hier intensiv die Schnittmengen zu prüfen, um letztendlich auch für unsere Kundinnen und Kunden gewisse Prozesse zu vereinfachen", sagte eine Sprecherin des Deutschen Sparkassen Verlags (DSV), der als Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe die Verhandlungen mit Payback geführt hat.

Das Geschäftsmodell von Payback ist bei Verbraucherschützern allerdings umstritten, da das Unternehmen in großem Stil Daten sammelt und verwendet. Die Sprecherin des DSV betonte, Datenschutz und Freiwilligkeit seien zentral - sowohl für die Kunden als auch für die Institute.

Jede der 353 Sparkassen in Deutschland soll selbst entscheiden, ob sie das Angebot nutzt oder nicht. Dem Vernehmen nach haben zwischen 250 und 300 Sparkassen signalisiert, dass sie ihrer Kundschaft die Payback-Funktion anbieten wollen.