Ein falscher 20-Euro-Schein (r) und ein echter 20-Euro-Schein.

Bargeld Deutlich mehr Falschgeld im Umlauf

Stand: 29.01.2024 12:38 Uhr

In Deutschland haben Geldfälscher 2023 wieder mehr falsche Banknoten unter das Volk gebracht - vor allem 200- und 500-Euroscheine. Laut Bundesbank sind viele Fälschungen aber schlecht gemacht und gut zu erkennen.

200- und 500-Euroscheine sind in Deutschland im Handel nicht mehr gern gesehen. Viele Tankstellen und Einzelhändler nehmen diese Banknoten gar nicht erst an. Doch genau die führten 2023 zu einem Anstieg des Falschgelds. Das teilte die Bundesbank heute mit.

Polizei, Handel und Banken zogen in Deutschland im vergangenen Jahr knapp 56.600 Banknoten aus dem Verkehr. Die Zahl der Blüten stieg auch im Vergleich zum Vorjahr deutlich, nämlich um gut 28 Prozent.

5,1 Millionen Euro Schaden

Die Schadenssumme verdoppelte sich fast von 2,7 Millionen Euro 2022 auf 5,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Den höchsten rechnerischen Schaden durch Falschgeld in Deutschland hatte es im Jahr 2004 mit 6,1 Millionen Euro gegeben.

"Der Anstieg der Falschgeldzahlen liegt in wenigen größeren Betrugsfällen vor allem mit gefälschten 200- und 500-Euro-Banknoten begründet", sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Im vergangenen Jahr trieben einige große Betrugsfälle, bei denen Verkäufern von Luxuswaren wie Schmuck, Uhren und Autos falsche 200er und 500er untergejubelt wurden, die Zahlen nach oben.

Risiko für Bürger gering

"Trotz der deutlich höheren Zahl an Fälschungen ist das Risiko für Normalbürger, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, nach wie vor gering", betonte Balz. Im Schnitt entfielen nach Berechnungen der Bundesbank im Jahr 2023 in Deutschland sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.

"Die Zahlen sind weit weg vom Allzeithoch des Jahres 2015", ordnete Balz ein. Damals waren 95.400 Blüten in Deutschland aus dem Verkehr gezogen worden. Produktion und Ausgabe der 500-Euro-Banknote waren zwar 2019 eingestellt worden, die noch im Umlauf befindlichen lilafarbenen Scheine sind aber weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel.

Qualität der Fälschungen steigt nicht

"Insgesamt kann man sagen, dass die Qualität der Fälschungen nicht gestiegen ist", sagte Balz. "Im Gegenteil: Wir haben eine große Masse an gefälschten Banknoten von sehr niedriger Qualität." Beim Großteil der Fälschungen reiche ein einfacher Blick aus, diese als solche zu erkennen.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Bundesbank 2023 auch bei gefälschten Münzen. Fast 115.900 Stück wurden aus dem Verkehr gezogen. Ein Jahr zuvor waren es knapp 73.400. Die Bundesbank erklärt dies vor allem damit, dass einige Unternehmen über längere Zeit verdächtiges Hartgeld sammelten und erst im vergangenen Jahr bei der Bundesbank einreichten.

Ursula Mayer, HR, tagesschau, 29.01.2024 11:46 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 29. Januar 2024 um 12:22 Uhr.