Ratingagentur Fitch stuft Österreich herab Da waren's nur noch vier
Fünf Euro-Staaten bekamen bislang von der Ratingagentur Fitch die Bestnote "AAA". Doch dieser ohnehin schon kleine Kreis ist weiter geschrumpft: Österreich wurde herabgestuft - was in Wien allerdings eher mit Gelassenheit registriert wird.
Die US-Ratingagentur Fitch hat Österreich wegen dessen deutlich gestiegener Verschuldung die Bestnote entzogen. Die Einschätzung der Kreditwürdigkeit der Alpenrepublik sei um eine Stufe von "AAA" auf "AA+" verringert worden, teilte das Institut mit.
Fitch verwies auf den bis vor kurzem nicht erwarteten starken Anstieg der Staatsschulden auf 89 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das sei höher als bei allen anderen Staaten mit einer Top-Bonität - abgesehen von den USA. Zudem geht Fitch davon aus, dass Österreich seine Verschuldung langsamer abbauen wird, als bislang erwartet worden war. Mit weiteren Abstufungen muss Österreich zunächst allerdings nicht rechnen, der Ausblick wurde von Fitch auf "stabil" gesetzt.
"Eine der besten Adressen für Investoren"
Das Finanzministerium in Wien erklärte, die Staatsschulden seien durch eine "Neuberechnung des Schuldenstandes nach dem europäischen System und der aktiven Aufarbeitung der Verbindlichkeiten aus diversen Banken-Restrukturierungen" gestiegen und würden in den kommenden Jahren wieder zurückgehen. Man befürchte durch das Rating daher keine negativen Auswirkungen, Österreich bleibe "eine der besten Adressen für Investoren".
Dreimal Bestnote nur noch für Deutschland und Luxemburg
Von den drei großen Ratingagenturen bewertet damit nur noch Moody's Österreich mit der Bestnote. Standard & Poor's hatte bereits im Januar 2012 mehrere Euro-Länder - darunter Österreich - herabgestuft und das mit der Uneinigkeit der Politik in der Schuldenkrise begründet.
Fitch bewertet damit nur noch vier Euro-Staaten mit "AAA": Deutschland, Finnland, Luxemburg und die Niederlande. Von allen drei großen Agenturen bekommen nur noch Deutschland und Luxemburg die Bestnote.