Umsatzeinbußen in Corona-Krise Adidas bekommt Milliardenkredit
Sportartikelhersteller Adidas erhält staatliche Hilfen in Milliardenhöhe. Schon vor Wochen hatte das Unternehmen erklärt, es werde die Corona-Krise nur überstehen, wenn es frisches Geld bekäme.
Adidas, der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt, will die durch das Corona-Virus ausgelöste Krise mit einem staatlichen Milliardenkredit überstehen.
Die Bundesregierung habe die Zusage gegeben, dass sich die staatliche Förderbank KfW mit einer Darlehenszusage in Höhe von 2,4 Milliarden Euro an einem sogenannten Konsortialkredit beteiligt, teilte das Unternehmen mit. Dazu kämen Zusagen eines Konsortiums von sieben weiteren Banken aus Deutschland und aller Welt in Höhe von 600 Millionen Euro.
Bedingung: Keine Dividenden
Bedingung für die Krisenunterstützung ist, dass Adidas das Geld bis Mitte kommenden Jahres zurückzahlt und auf Dividenden, also die Gewinnausschüttung für Aktionäre verzichtet, ebenso auf Bonuszahlungen für Vorstandsmitglieder.
Weil weltweit der Verkauf in Läden wegen der Corona-Krise vorübergehend eingestellt wurde, ist der Umsatz bei Adidas um 60 Prozent eingebrochen. Verkauft werden Sportartikel derzeit nur online oder in China, wo erste Geschäfte wieder öffnen dürfen.
Adidas-Chef Rorsted dankt dem Staat
Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted sagte: "Die aktuelle Situation stellt sogar gesunde Unternehmen vor ernsthafte Herausforderungen." Der Däne dankte der Bundesregierung für die Bereitschaft, mit einem Staatskredit auszuhelfen.
Wir tun unser Möglichstes, um das langfristige Wohlergehen von Adidas, unseren 60.000 Mitarbeitern sowie unseren Partnern sicherzustellen.
Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted zeigte sich erleichtert über die Zusagen.
Er war vor kurzem in die Kritik geraten, weil er angekündigt hatte, Adidas werde für seine Ladengeschäfte keine Mieten mehr zahlen. Nach heftigen Protesten nahm der Konzern die Entscheidung zurück.
Einen Kredit in dreistelliger Millionenhöhe soll, Insidern zufolge, auch Adidas-Konkurrent Puma beantragt haben. Zahlreiche andere Konzerne verhandeln derzeit über staatliche Hilfen.