Ein Telekommunikations-Mast in Rafah im Gazastreifen (Archivbild).
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Krieg in Nahost ++ Hamas strebt längere Feuerpause an ++

Stand: 26.11.2023 23:50 Uhr

Die Hamas will nach eigener Darstellung die Feuerpause mit Israel unter Bedingungen verlängern. Bundespräsident Steinmeier sagt bei seinem Besuch in Israel die unverbrüchliche Unterstützung Deutschlands zu. Alle Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

26.11.2023 • 23:50 Uhr

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Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat grundsätzlich Bereitschaft zu einer Verlängerung der Feuerpause mit der islamistischen Hamas signalisiert. Das Abkommen sehe die Möglichkeit vor, die Kampfpause im Gegenzug für die Freilassung 10 weiterer Geiseln pro Tag zu verlängern, teilte Netanyahu nach einem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden mit. "Das wäre zu begrüßen." Gleichzeitig habe er Biden gesagt, dass die Kämpfe nach der Feuerpause wieder aufgenommen würden. Nach dem Ende des Abkommens werde Israel seine Kriegsziele "mit voller Kraft verwirklichen".

Biden hatte zuvor auf einer Pressekonferenz gesagt, dass er auf eine Verlängerung der Kampfpause hoffe. So könnten mehr Geiseln befreit und mehr humanitäre Hilfe für die Bedürftigen in Gaza bereitgestellt werden. Auch die Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung an, um im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu bekommen. Die von Katar vermittelte Kampfpause zwischen Israel und der Hamas war für zunächst vier Tage angesetzt. Sie war am Freitagmorgen in Kraft getreten und soll laut Abkommen bis zu zehn Tagen verlängert werden können. Ob es eine Übereinkunft zwischen der Terrororganisation und Israel geben wird, war zunächst unklar.

Israel will seine Offensive im Gazastreifen mit voller Kraft fortsetzen, sobald die vorübergehende Feuerpause zu Ende geht. Dies teilt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in einem Gespräch US-Präsident Joe Biden mit. Netanyahu sagt jedoch auch, dass er eine Verlängerung des Waffenstillstands begrüßen würde, wenn dadurch die Freilassung von täglich zehn zusätzlichen Geiseln ermöglicht würde.

Die radikal-islamische Hamas hatte zuvor mitgeilt, die viertägige Feuerpause mit Israel unter bestimmten Bedingungen verlängern zu wollen. Die am Freitag begonnene Feuerpause ist die erste in dem aktuellen Konflikt.

Eine am Sonntag von der islamistischen Hamas freigelassene Geisel schwebt Medienberichten zufolge in Lebensgefahr. Die 84-jährige Frau sei in einem lebensbedrohlichen Zustand in eine israelische Klinik gebracht worden, berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf das Krankenhaus in Beerscheba. Mitarbeiter des Roten Kreuzes hatten die Frau zuvor aus dem Gazastreifen zur Grenze nach Israel transportiert.

Von dort wurde sie wegen ihres schlechten Zustands mit einem israelischen Hubschrauber direkt ins Krankenhaus geflogen. Terroristen aus dem Gazastreifen hatten die 84-Jährige am 7. Oktober zusammen mit etwa 240 weiteren Menschen in das Küstengebiet verschleppt. Im Rahmen eines Abkommen zwischen Israel und der Hamas kam sie am Sonntagabend nach mehr als 50 Tagen in Gefangenschaft frei.

Die radikal-islamische Hamas will nach eigener Darstellung die Feuerpause mit Israel unter bestimmten Bedingungen verlängern. Die Hamas teilt in einer Erklärung mit, dass sie eine Verlängerung der viertägigen Kampfpause mit Israel anpeile, wenn ernsthafte Anstrengungen unternommen würden, um die Zahl der aus Israel freigelassenen palästinensischen Gefangenen zu erhöhen. Die am Freitag begonnene Feuerpause ist die erste in dem aktuellen Konflikt.

Nach Angaben der ARD-Korrespondentin in Tel Aviv, Sophie von der Tann, ist eine Verlängerung der Waffrenruhe zwischen Israel und der Hamas nicht ausgeschlossen. "Wir hören Signale von allen Beteiligten, dass das möglich sein könnte", sagte sie in der tagesschau. Ein Militärsprecher habe durchblicken lassen, dass eine Bedingung die Freilassung weiterer Geiseln wäre. Die Feuerpause hatte am Freitagmorgen begonnen und war nach einer ersten Vereinbarung für vier Tage angesetzt, alle Parteien ließen jedoch eine Verlängerung bis zu zehn Tagen offen.

Nach Informationen des ARD-Studios in Tel Aviv will das Kriegskabinett von Regierungschef Netanyahu heute Nacht über weitere Schritte beraten. Allerdings habe der Ministerpräsident bereits angekündigt, dass das Ziel weiterhin bleibe, die Hamas zu zerschlagen. Der Militäreinsatz solle zu einem späteren Zeitpunkt weitergehen.

Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv, zur Verlängerung der viertägigen Feuerpause im Gazastreifen

tagesschau, 26.11.2023 20:00 Uhr

US-Präsident Joe Biden hofft auf eine Verlängerung der Feuerpause im Gazastreifen. Ziel sei es, diese über ihre zunächst vereinbarte Befristung bis Dienstagmorgen (MEZ) hinaus zu verlängern, "damit wir weiterhin mehr Geiseln befreien und mehr humanitäre Hilfe für die Bedürftigen in Gaza leisten können", sagte Biden bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Nantucket im US-Bundesstaat Massachusetts.

Biden werde sich für die vollständige Umsetzung des Geiselabkommens und eine Verlängerung der Feuerpause einsetzen, sagte er. Dafür werde er auch weiterhin mit Katar, Ägypten und Israel zusammenarbeiten, um alles dafür zu tun, alle Geiseln freizubekommen. "Der Beweis dafür, dass es funktioniert und es sich lohnt, weiterzumachen, ist jedes Lächeln, jede Träne der Dankbarkeit, die wir in den Gesichtern der Familien sehen, die endlich wieder zusammenkommen."

Die radikalislamische Hamas und weitere bewaffnete Gruppen im Gazastreifen sind nach Angaben aus dem Hamas-Umfeld zu einer Verlängerung der Feuerpause mit Israel um "zwei bis vier Tage" bereit. Das sei den Vermittlern aus Katar und Ägypten übermittelt worden, hieß es weiter. Dadurch könnte "die Freilassung von zusätzlichen 20 bis 40 israelischen Gefangenen sichergestellt" werden.

Die israelische Armee hat nach Angaben Syriens erneut den Flughafen von Damaskus angegriffen. Israelische Raketen hätten den Flughafen sowie Ziele nahe der Hauptstadt anvisiert, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Militärkreise. Die Luftabwehr habe die Raketen abgewehrt und die meisten davon zerstört. Am Flughafen sei Schaden entstanden.

Der Flughafen sei nach vorigen Angriffen Israels einen Monat nicht in Betrieb gewesen und habe erst am Samstag wieder geöffnet, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. Israel habe die Landebahnen wieder bombardiert, weshalb der Flughafen erneut habe schließen müssen. Auch am Militärflughafen von Damaskus seien Explosionen zu hören gewesen. Israels Armee kommentierte die Berichte wie üblich nicht.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Israel die unverbrüchliche Unterstützung Deutschlands zugesagt. "Unsere Solidarität mit Israel gilt", sagte Steinmeier in Jerusalem bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Israels Staatspräsident Izchak Herzog. "Sie gilt nicht nur mit dem Israel als Opfer des Terrors. Unsere Solidarität gilt auch mit dem Israel, das sich wehrt, das kämpft gegen eine existenzielle Bedrohung." Noch nie sei Israel so tief verwundet worden wie am 7. Oktober, sagte Steinmeier. Das Land kämpfe um seine Existenz. "Israel hat jedes Recht, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz zu sichern", betonte der Bundespräsident. "Die Terrororganisation Hamas darf ihr erklärtes Ziel, nämlich die Auslöschung Israels, dieses Ziel darf sie nie erreichen."

Terrororganisation Hamas lässt weitere Geiseln frei - Bundespräsident Steinmeier spricht mit Angehörigen in Israel

Jannik Pentz, ARD Tel Aviv, tagesschau, 26.11.2023 20:00 Uhr

Die dritte Gruppe freigelassener Geiseln der islamistischen Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs den Gazastreifen verlassen. Vertreter des Roten Kreuzes übergaben 12 Geiseln den Sicherheitskräften am Grenzzaun zu Israel, wie die Armee mitteilte. Eine weitere Geisel sei direkt mit einem Hubschrauber in ein israelisches Krankenhaus gebracht worden. Parallel dazu seien drei Ausländer sowie ein Israeli zunächst über die Grenze nach Ägypten und weiter nach Israel gebracht worden. Medienberichten zufolge soll es sich um drei Thailänder und einen russisch-israelischen Staatsbürger handeln. Sie waren nicht Teil des von Israel und der Hamas ausgehandelten Abkommens. Das Rote Kreuz bestätigte die Übergabe der 17 Geiseln.

Tech-Unternehmer Elon Musk wird sich einem Medienbericht zufolge am Montag in Israel mit Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Präsident Jitzchak Herzog treffen. Das berichtet der Sender Channel 12 TV unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Tesla-Chef und Besitzer des Kurznachrichtendiensts X hatte in der vergangenen Woche einem antisemitischen Beitrag auf der Plattform (früher Twitter) zugestimmt. Das veranlasste mehrere große Unternehmen wie Walt Disney und Warner Bros Discovery dazu, ihre Werbung auf der früher Twitter genannten Seite zu pausieren. Tesla und X reagierten nicht sofort auf Bitten um eine Stellungnahme.

Die von der Hamas freigelassenen israelischen Geiseln sind in Israel angekommen. Das gab die israelische Armee bekannt. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu teilte mit, dass es sich neun Minderjährige, vier Frauen und einen Mann handele. Vier weitere Geiseln, die ebenfalls kurz zuvor von der Hamas freigelassen worden waren, waren demnach auf dem Weg nach Ägypten.

Unter den am Sonntag von der islamistischen Hamas im Gazastreifen übergebenen Geiseln ist erstmals eine US-Staatsangehörige. Das bestätigte US-Präsident Joe Biden. Es handle sich um ein vier Jahre altes Mädchen. Bei dem Terrorangriff am 7. Oktober waren beide Eltern des Kindes von Hamas-Terroristen getötet worden. Das Mädchen wurde in den Gazastreifen verschleppt. Am Freitag wurde es vier Jahre alt.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat Truppen im Gazastreifen besucht. Er habe sich mit Soldaten und Kommandeuren ausgetauscht und sei über die Sicherheitslage informiert worden, teilt sein Büro mit. "Nichts wird uns aufhalten. Wir sind überzeugt davon, dass wir die Stärke, die Kraft, den Willen und die Entschlossenheit haben, alle Ziele des Krieges zu erreichen und genau das werden wir tun", sagt Netanyahu.

Im Rahmen der Feuerpause hat die Hamas eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. 14 Israelis sowie drei Ausländer seien jetzt in der Obhut von IKRK-Mitarbeitern, teilte die israelische Armee mit. Der militärische Arm der islamistischen Hamas schrieb bei Telegram, es seien 13 Israelis, drei Thailänder und ein russischer Staatsbürger freigelassen worden.

Nach Angaben des israelischen Fernsehens handelte es sich bei den Israelis um neun Kinder und vier Frauen. Im Gegenzug sollten noch am Sonntag für jede freigelassene Geiseln jeweils drei palästinensische Häftlinge aus der israelischen Haft entlassen werden.

Es war bereits die dritte Gruppe von Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikam. Unter den bisher Freigelassenen waren auch acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug wurden am Freitag und Samstag jeweils 39 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen. Dennoch befinden sich immer noch Dutzende Geiseln in den Händen der Hamas.

Tausende Menschen sind in London gegen Antisemitismus auf die Straße gegangen. Auch der britische Ex-Premierminister Boris Johnson beteiligte sich an der Demonstration, die am Gerichtsgebäude Royal Courts of Justice begann. Aufgerufen hatte die Initiative Campaign Against Antisemitism, die bis zu 50.000 Teilnehmer erwartete. Am Samstag hatten erneut Zehntausende Menschen in der britischen Hauptstadt auf einer propalästinensischen Kundgebung für einen andauernden Waffenstillstand demonstriert. Dabei blieb es fast ausschließlich friedlich. Zahlreiche Polizisten waren am Wochenende im Einsatz.

Israel hat nach Angaben von Aktivisten erneut den Flughafen von Syriens Hauptstadt Damaskus angegriffen. Der Flughafen sei nach vorigen Angriffen Israels einen Monat nicht in Betrieb gewesen und habe erst am Samstag wieder geöffnet, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Israel habe die Landebahnen wieder bombardiert, weshalb der Flughafen erneut habe schließen müssen. Auch am Militärflughafen von Damaskus seien Explosionen zu hören gewesen.

Nach Angaben Syriens nahmen israelische Raketen den Flughafen sowie Ziele nahe der Hauptstadt ins Visier. Wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Militärkreise berichtete, wehrte die Luftabwehr die Raketen ab und zerstörte die meisten davon. Am Flughafen sei Schaden entstanden. Israels Armee kommentierte die Berichte wie üblich nicht.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat Zweifel an der Belastbarkeit der westlichen Solidarität mit Israel und dem Judentum bekundet.

Zwar sei die Bedeutung von Politikerreisen nach Israel wie die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas "kaum hoch genug einzuschätzen", schrieb der mitreisende Schuster in einem Beitrag für den "Spiegel". Aber die deutsche Enthaltung bei der UN-Resolution für eine dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen trübe das Bild. Und der Hamas-Terror werde im Westen "gerade an jenen Orten, die sich für besonders zivilisiert halten - den Universitäten, den Theaterhäusern, ja auch den Redaktionsstuben, einigen Regierungssitzen und bürgerlichen Milieus - relativiert".

Es sei durchaus möglich, fest an Israels Seite zu stehen und gleichzeitig dessen Regierung zu kritisieren, schrieb Schuster weiter. "Was häufig bleibt, ist eine Verkürzung der deutschen Haltung auf eine besondere Verantwortung gegenüber dem jüdischen Staat wegen der Schoah. (...) Aber darin darf sich die Solidarität mit Israel doch nicht erschöpfen." Denn: "Vielmehr gilt es, an der Seite Israels zu stehen, auch weil das Land dem unseren in Herrschaftssystem und Gesellschaftsform so gleicht wie kein anderes in der Region" - bei der Freiheit des Einzelnen, der Liberalität und dem absoluten Vorrang der Würde des Menschen. In vielem - Emanzipation, Innovationskraft, Ausgleich von Moderne und Tradition, Verteidigungsbereitschaft - sei Israel "sogar den einen oder anderen Schritt voraus".

Die Terrororganisation Hamas hat nach eigenen Angaben eine Geisel mit russischer Staatsbürgerschaft freigelassen. Die Freilassung solle die Position Moskaus in dem Konflikt würdigen, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

Die USA rechnen für Sonntag erstmals auch mit der Freilassung einer US-Bürgerin. Es gebe Anlass, davon ausgehen zu können, sagt der Nationale Sicherheitsberater, Jake Sullivan, dem Sender NBC.

Sullivan sagte, die Vereinbarung mit der Hamas beinhalte die Freilassung von Frauen und Kindern. Es gibt nach seinen Angaben drei Geiseln mit US-Pass, die in diese Kategorie fallen - zwei Frauen und ein kleines Kind. Die US-Regierung habe Grund zur Annahme, dass eine dieser US-Bürgerinnen heute freigelassen werde. Aber solange diese Person nicht tatsächlich aus dem Gazastreifen herausgebracht worden sei, könne man nicht sicher sein.

Bei dem Kind handelt es sich Sullivan zufolge um ein vier Jahre altes Mädchen, das bei dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober beide Eltern verloren hat. Sullivan sagte, er sei zuversichtlich, dass das Mädchen freikomme. Er sei aber nicht in der Lage, eine verbindliche Aussage dazu zu treffen. "Wir haben es hier mit einer terroristischen Gruppe zu tun. Wir können also nicht mit absoluter Sicherheit sagen, was passieren wird, bis es passiert."

13 Israelis und 39 Palästinenser sollen ägyptischen Angaben zufolge am Sonntag freigelassen werden. Es sei eine entsprechende Liste übermittelt worden, teilt das Pressebüro der ägyptischen Regierung mit. 120 Lkw mit Hilfsgütern seien am Sonntag in den Gazastreifen gefahren. Zwei davon seien mit Treibstoff und weitere zwei mit Gas zum Kochen beladen gewesen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen zweitägigen Besuch in Israel begonnen. Er traf am Nachmittag zusammen mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in Tel Aviv ein.

Dass die beiden höchsten Repräsentanten des deutschen Staates mitten im Gaza-Krieg in das von der terroristischen Hamas angegriffene Land reisen, soll ein besonderes Zeichen der Solidarität setzen. Sie folgen einer Einladung des israelischen Präsident Izchak Herzog. Die beiden Staatsoberhäupter und ihre Frauen sind eng miteinander befreundet.

Steinmeier wird auch von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet. Sie werden anschließend Oman und Katar besuchen. Noch für den Sonntag sind politische Gespräche Steinmeiers mit Herzog geplant. In einer Videobotschaft hatte der Bundespräsident am Samstag das Selbstverteidigungsrecht Israels gegen die Hamas betont. Er rief aber auch zum Einhalten humanitärer Regeln auf. Jede Vorkehrung, Zivilisten aus der Schusslinie zu bekommen, sei notwendig. Hinzu komme ihre Versorgung mit dem Lebenswichtigsten. "Das verlangt das humanitäre Völkerrecht, und das erwarten auch wir Deutschen."

Steinmeier plädierte langfristig für eine Zwei-Staaten-Lösung, in der Israelis und Palästinenser friedlich nebeneinander leben könnten. Die Chance hierfür sei in der Vergangenheit auch durch die Ausweitung israelischer Siedlungen im Westjordanland vertan worden, kritisierte Steinmeier.

Julio Segador, ARD Tel Aviv, tagesschau, 26.11.2023 14:03 Uhr

Ein Öltanker mit Verbindungen zu Israel ist nach Angaben einer privaten Sicherheitsfirma vom Sonntag vor der Küste des Jemens gekapert worden. Die von Zodiac Maritime betriebene "Central Park" sei im Golf von Aden aufgebracht worden, erklärte das Unternehmen Ambrey. Wer hinter dem Angriff steckte, ist bisher nicht klar. Zodiac Maritime mit Sitz in London gehört zur Zodiac Group des israelischen Milliardärs Ejal Ofer.

Aden wird im jemenitischen Bürgerkrieg von Kräften gehalten, die mit der international anerkannten Regierung des Landes und einer Koalition unter Führung Saudi-Arabiens verbündet sind. Diese kämpft seit Jahren gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Von Huthis kontrolliertes Gebiet ist vergleichsweise weit entfernt, auch von somalischen Piraten ist in der Region nichts bekannt.

Ambrey erklärte, es scheine, dass US-Marinekräfte mit der Lage befasst seien und andere Schiffe aufgefordert hätten, sich von dem Gebiet fernzuhalten. Die 5. Flotte der US-Marine, die im Nahen Osten patrouilliert, reagierte bisher nicht auf Fragen der Nachrichtenagentur AP.

26.11.2023 • 13:48 Uhr

X-Post des irischen Regierungschefs sorgt in Israel für Empörung

Ein X-Post des irischen Regierungschefs Leo Varadkar zur Freilassung eines neunjährigen irisch-israelischen Mädchens aus der Gefangenschaft im Gazastreifen hat für Verstimmung gesorgt. Israel wolle wegen der "empörenden Äußerungen" den irischen Botschafter einbestellen, teilte der israelische Außenminister Eli Cohen mit.

Irlands Regierungschef hatte am Samstagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, geschrieben: "Dies ist ein Tag der großen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf." In Israel wurde diese Beschreibung als Verharmlosung der Geiselnahmen durch die islamistische Hamas kritisiert.

Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, schrieb bei X: "Die neunjährige Emily war nie 'verloren' - sie wurde brutal von der terroristischen Hamas entführt und als Geisel gehalten." Nach der Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober war das Mädchen zunächst für tot gehalten worden. Später hieß es dann, sie sei womöglich doch als Geisel verschleppt worden. Insgesamt hatte das Rote Kreuz am Samstagabend 13 Israelis sowie vier thailändische Staatsbürger über die Grenze nach Ägypten gebracht. Nach dem Grenzübertritt wurden die Geiseln in ein Krankenhaus in Israel geflogen. Im Krankenhaus wurde Emily mit ihrem Vater und ihren beiden Halbgeschwistern wiedervereint.

Bei dem Transport von Hilfsgütern nach Gaza sind nach UN-Angaben auch 61 Lastwagen in dem bis zur Feuerpause heftig umkämpften Norden des Küstenstreifens eingetroffen. Es ist die größte Lieferung dieser Art in den nördlichen Gazastreifen seit Beginn des Krieges.

Der Palästinensische Rote Halbmond habe die Lastwagen erfolgreich dorthin gefahren, teilte die Hilfsorganisation am Samstagabend mit. An vier Verteilungspunkten im Norden sollen die Menschen damit unter anderem Wasser, Arzneimittel und medizinische Ausrüstung erhalten.

Am Samstag seien insgesamt bis zum Abend 187 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen eingetroffen, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Sonntag mit. Für den Samstag sei zunächst die Einfahrt von 200 Lastwagen geplant gewesen. Weil die Güter vorher aber genau kontrolliert werden, verzögert sich die Einfahrt teilweise. Am Samstag seien auch 129.000 Liter Diesel und vier Tanks mit Gas zum Kochen nach Gaza geliefert worden, teilte OCHA mit. Je länger die Kampfpause dauere, desto mehr Hilfe werden humanitäre Organisationen schicken können, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA mit.

Weil die Nächte im Gazastreifen langsam kälter werden, gibt es großen Bedarf auch an Material, mit denen die Menschen sich warm halten können. Dazu gehören Matratzen und Decken, Material, um beschädigte Häuser abzudichten und winterfeste Zelte, damit Menschen sich gegen kalte Wetterbedingungen schützen können. Solche Sets zum Schlafen sowie zum Kochen, Waschen und auch Zelte verteilten Helfer bisher nur im Süden, weil es OCHA zufolge keinen sicheren Zugang zum schwer umkämpften Norden gibt.

Der für den Norden des Gazastreifens zuständige Hamas-Kommandeur Ahmed al-Ghandur ist im Krieg mit Israel getötet worden. Das gab die Terrororganisation am Sonntag bekannt, ohne Einzelzeiten zum Zeitpunkt oder Ort seines Todes zu nennen.

Al-Ghandur ist das ranghöchste Mitglied der militant-islamistischen Hamas, dessen Tod im aktuellen Gaza-Krieg bekannt wurde. Er war ein hochrangiges Mitglied des bewaffneten Flügels der Gruppe und oberster Hamas-Kommandeur im Norden des Gazastreifens. Er überlebte nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Counter Extremism Project mit Sitz in Washington seit 2002 mindestens drei israelische Attentatsversuche.

Außerdem seien drei weitere hochrangige Terroristen getötet worden. Israelischen Medien zufolge war unter ihnen auch Ayman Sijjam, Anführer der Raketeneinheit der Essedin-al-Kassam-Brigaden.

Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds haben israelische Streitkräfte einen Bauern im Flüchtlingslager Maghasi im Zentrum des Gazastreifens erschossen und einen Menschen verletzt.

Die israelische Armee hat im Krieg mit der Hamas im Gazastreifen umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt. Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums teilte mit, das Bargeld in israelischer Währung (Schekel) sei "in Hamas-Stützpunkten und in den Häusern gesuchter Personen, in denen die Hamas aktiv war", gefunden worden. Darüber hinaus seien irakisches und jordanisches Geld sowie US-Dollar beschlagnahmt worden. Die Beträge sollten nun in die israelische Staatskasse eingezahlt werden.

Israel wirft der Hamas vor, ihre Terroraktivitäten mit den Geldern zu finanzieren. Zu welchem Zweck die Finanzmittel nun Israel dienen sollen, konnte die Sprecherin nicht sagen. Der Finanzausschuss des israelischen Parlaments hatte vor einer Woche ein Budget von 1,15 Milliarden Schekel (281 Millionen Euro) für den Wiederaufbau der am 7. Oktober zerstörten israelischen Grenzorte bewilligt.

Bei den von der Hamas freigelassen Deutsch-Israelis handelt es sich um die 38-jährige Adina Shoham, ihre dreijährige Tochter Jahel und ihren achtjährigen Sohn Naveh sowie um Shohams 67-jährige Mutter Shoshan Haran. Nun könne "Ihre Familie Ihnen all das Licht und die Wärme geben, die Sie vermisst haben", schrieb der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, auf der Plattform X an die vier Freigelassenen.

Mit der 21-jährigen Maja Regev kam erstmals auch eine Geisel frei, die von Kämpfern der Hamas bei ihrem brutalen Angriff auf das Supernova-Musikfestival in Israel verschleppt worden war. Bei dem Überfall am 7. Oktober wurden Hunderte meist junge Menschen getötet. Regevs Mutter erklärte, sie sei glücklich, dass Maja heimkomme - "dennoch ist mein Herz zerrissen, denn mein Sohn Itaj ist immer noch in der Gefangenschaft der Hamas" im Gazastreifen, hieß es in einer Erklärung, die das Forum der Angehörigen der Geiseln veröffentlichte.

26.11.2023 • 10:24 Uhr

"Eine ziemliche Zitterpartie"

Die Geiseln, die gestern freigekommen sind, sind offenbar in guter körperlicher Verfassung, berichtet ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann. Eine Frau musste jedoch in einer Klinik behandelt werden. Bei den Freigelassenen handelt es sich acht Kinder und fünf Frauen. Jedoch hätte die Hamas die Freilassung beinahe platzen lassen. Erst nach Vermittlungsversuchen und einer israelischen Drohung, wieder Kämpfe aufzunehmen, sollten die Menschen nicht bis Mitternacht freigegeben werden, lenkte die Terrorgruppe ein.

Heute sollen weitere Geiseln freikommen. Die Hamas übergab bereits eine Liste mit Namen. Die Angehörigen seien daraufhin kontaktiert worden, berichtet von der Tann. Sie könnten sich nun Hoffnungen machen, dass ihre Familienmitglieder freikommen.

"Es war eine ziemliche Zitterpartie", Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv, zur Freilassung der Geiseln durch die Hamas

tagesschau24, 26.11.2023 09:00 Uhr

In Großbritannien und Kanada haben am Samstag zahlreiche Menschen für eine dauerhafte Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas demonstriert. In London marschierten Zehntausende durch das Zentrum zum Parlamentsgebäude in Westminster. Auch in der kanadischen Hauptstadt Ottawa demonstrierten Tausende vor dem Parlament und schwenkten palästinensische Flaggen. "Eine Pause ist nicht genug", sagte eine der Organisatorinnen des Protests in Ottawa. "Tausende Palästinenser sind getötet worden und die Infrastruktur des Gazastreifens ist zerstört."

Die kanadische Demonstration verlief friedlich und auch aus London gab es bisher keine Berichte von Gewalt. In der britischen Hauptstadt waren rund 1.500 Polizisten wegen des Protests im Einsatz.

Demonstranten mit Plakaten und palästinensischen Fahnen nehmen an einem "Nationalen Marsch für Palästina" im Zentrum Londons teil.

Israelische Streitkräfte haben palästinensischen Angaben zufolge am Samstagabend und Sonntag sieben Palästinenser im Westjordanland getötet. Fünf Tote habe es in der Stadt Dschenin gegeben. Dort wollte das israelische Militär nach eigenen Angaben einen Palästinenser verhaften, der verdächtigt wird, an einem Angriff mit Todesopfern im August beteiligt gewesen zu sein. Dabei gab es zudem sechs Verletzte, wie die palästinensische Gesundheitsbehörde mitteilte. Zeugen von Kämpfen zwischen bewaffneten Palästinensern und Soldaten.

Einen weiteren Toten meldeten palästinensische Vertreter in der Nähe der Stadt Nablus, ein siebtes Todesopfer habe es außerhalb der Stadt Al-Bire in der Nähe einer jüdischen Siedlung gegeben. Zu beiden gab es keine Stellungnahme Israels.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas reisen heute nach Israel. Nach Angaben des Bundestags ist ein Treffen mit Israels Präsident Izchak Herzog geplant. Davor ist eine gemeinsame Begegnung mit Angehörigen der von der radikalislamischen Hamas entführten Geiseln vorgesehen. Weitere Stationen der Reise sind der Süden Israels und Ostjerusalem.

Bas besucht am Montag das israelische Parlament in Jerusalem, wo sie unter anderem an einer Sitzung der Knesset teilnimmt. Nach seinem Besuch in Israel reist der Bundespräsident am Dienstag in das Sultanat Oman. Am Mittwoch wird Steinmeier in Doha zu Gesprächen erwartet. Das Land Katar nimmt bei der Vermittlung zwischen Israel und der Hamas eine Schlüsselrolle ein.

Israel hat eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die demnach an diesem Sonntag freikommen sollen. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu am frühen Morgen mit. Sicherheitsbeamte würden die Liste überprüfen. Die Information sei im Auftrag des für die Geiseln und Vermissten zuständigen Brigadegenerals Gal Hirsch den Familien der Geiseln überbracht worden, hieß es weiter. Wie viele Geiseln am Sonntag freikommen könnten, wurde nicht mitgeteilt.

Die vier am Samstag von der radikal-islamischen Palästinensergruppe Hamas freigelassenen thailändischen Geiseln sind nach Angaben des thailändischen Ministerpräsidenten, Srettha Thavisin, in stabiler mentaler Verfassung und in der Lage, normal zu sprechen. "Sie wollen duschen und ihre Angehörigen kontaktieren", schrieb er auf X. Nach Information des thailändischen Außenministeriums befinden sich noch immer 18 ihrer Landsleute in Gefangenschaft.

Nach 50 Tagen Gefangenschaft im Gazastreifen ist auch ein zunächst für tot gehaltenes, neunjähriges irisches Mädchen von der Terrororganisation Hamas frei gelassen worden. "Emily ist zu uns zurückgekommen!", schrieb ihre Familie in einer Mitteilung der Zentrale des Forums von Geiseln und Vermissten am späten Samstagabend. "Wir finden keine Worte, um unsere Gefühle nach 50 schwierigen und komplizierten Tagen zu beschreiben. Wir sind überglücklich, Emily wieder in die Arme schließen zu können." Emily Hand war während ihrer Geiselhaft neun Jahre alt geworden, was in Dublin vor anderthalb Wochen mit einer Party gefeiert worden war.

Nach der Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober war das Mädchen zunächst für tot gehalten worden. Ihr aus Irland stammender Vater Thomas Hand hatte in einem emotionalen Fernsehinterview unter Tränen seine Erleichterung darüber geäußert, dass sie nicht in die Hände der Hamas gefallen sei, weil das noch "schlimmer als der Tod" gewesen wäre. Später hieß es dann, sie sei womöglich doch als Geisel nach Gaza verschleppt worden. Vergangene Woche hatte Thomas Hand dann in einem emotionalen Appell die Freilassung seiner Tochter gefordert und gesagt, die Familie erlebe einen Alptraum.

Ein Fahrzeug der UN-Mission Unifil im Libanon ist am Samstag von Israel aus beschossen worden. Wie Unifil mitteilte, wurde eine Patrouille der UN-Mission in der Nähe der südlibanesischen Ortschaft Aitarun von Schüssen der israelischen Armee getroffen. Bei dem Vorfall seien keine Blauhelm-Soldaten verletzt worden. Das Fahrzeug sei aber beschädigt worden. Seit dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober haben auch die Spannungen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet deutlich zugenommen. Immer wieder kommt es zu gegenseitigen Angriffen.

Die Sorge ist groß, dass die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz vom Südlibanon aus eine zweite Front zur Unterstützung der verbündeten Hamas eröffnen könnte - und sich der Krieg zwischen Israel und der Hamas auf den Libanon ausweitet. Seit Beginn der Gefechte an der Grenze wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP 109 Menschen im Südlibanon getötet. 77 der Toten waren Hisbollah-Kämpfer, doch wurden auch mindestens 14 Zivilisten getötet. Drei von ihnen waren Journalisten. Auf der israelischen Seite der Grenze wurden nach Behördenangaben sechs Soldaten und drei Zivilisten getötet.

Ziel der Unifil ist es, den Waffenstillstand an der israelisch-libanesischen Grenze zu überwachen. An der UN-Mission sind auch deutsche Soldaten beteiligt. Der Beschuss der Unifil-Patrouille ereignete sich nach Angaben der UN-Mission in "einer Zeit relativer Ruhe" in der Grenzregion. Wie aus Hisbollah-Kreisen verlautete, will sich auch die Hisbollah an die zwischen der Hamas und Israel vereinbarte Feuerpause halten.

Die israelische Gefängnisbehörde hat nach palästinensischen Angaben am Samstagabend als Teil eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas 39 Palästinenser entlassen. Sie seien in Ostjerusalem sowie im Westjordanland von ihren Familien empfangen worden, berichteten palästinensische Medien. Demnach handelte es sich um sechs Frauen sowie 33 männliche Jugendliche unter 19 Jahren. Am Abend hatten Dutzende auf die Freilassung vor einem israelischen Gefängnis nördlich von Jerusalem gewartet. Palästinensischen Angaben zufolge waren israelische Soldaten gegen die Wartenden mit Tränengas und Gummigeschossen vorgegangen. Laut Sanitätern wurden vier Menschen verletzt.

26.11.2023 • 01:21 Uhr

Unter den am Samstag von der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassenen Geiseln sind erneut vier deutsche Doppelstaatler. Das teilte Außenministerin Annalena Baerbock auf der Plattform X mit. "Ich denke an sie und an die, die noch in den Händen der Hamas sind. Wir arbeiten mit aller Kraft daran, dass auch sie bald in Freiheit sind." Nach Angaben ihrer Familien handelt es sich bei den vier Deutschen um eine 67-jährige Frau sowie ihre 38-jährige Tochter und deren Kinder im Alter von drei und acht Jahren.

26.11.2023 • 00:10 Uhr

Geiseln sind in Israel angekommen

Die 17 freigelassenen Geiseln sind in Israel angekommen. "Nach einer ersten medizinischen Untersuchung werden sie weiterhin von IDF-Soldaten auf ihrem Weg in israelische Krankenhäuser begleitet, wo sie mit ihren Familien zusammengeführt werden", teilte das israelische Militär mit. Zuvor waren die 13 Israelis sowie vier ausländischen Staatsbürger aus dem Gazastreifen über die Grenze nach Ägypten gebracht worden. Bei den israelischen Geiseln handelt es sich um sieben Minderjährige und sechs Frauen.

Wegen der stockenden Freilassung weiterer Geiseln hat US-Präsident Biden mit dem Emir von Katar telefoniert. In Israel demonstrierten Zehntausende für die Freilassung aller Geiseln. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 26. November 2023 um 09:00 Uhr.